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Olympus OM-D Webcam Beta im Einsatz

2020-09-20 Seit Anfang 2020 sind die Preise für Webcams in ungeahnte Höhen katapultiert. Für viele Hersteller von Fotokameras war das der Startschuss Programme zu veröffentlichen, die es ermöglichen, die eigene Systemkamera als Webcam zu benutzen. In diesem Fototipp zeigen wir Ihnen, wie das mit Olympus-Kameras funktioniert, sagen welche Kameras das können und wie sich das Ganze im Homeoffice Alltag schlägt.  (Harm-Diercks Gronewold)

Bei der von Olympus bereitgestellten Software OM-D Webcam handelt es sich um eine Beta-Version. Das bedeutet, dass Olympus derzeit keine Garantie für die Funktionsfähgkeit oder den Funktionsumfang gibt. Immerhin ist die Software kostenlos und mit etwa 11 Megabyte Größe recht schlank. Den direkten Link zur Olympus-Download-Website finden Sie in den weiterführenden Links unter diesem Tipp.

Die OM-D Webcam Beta ist für PCs mit Windows 10 und Apple-Rechner mit Mac OS zu haben. Die Installationssprache ist Englisch beziehungsweise Japanisch. Doch das stellt beides kein Problem dar, da es keine Einstellungsoptionen in der Software gibt.

Ist die Software auf dem Rechner installiert, können Sie auch schon loslegen. Die OM-D Webcam Beta bindet sich als Treiber in Ihr Betriebssystem ein und damit kann die angeschlossene Kamera sofort im Dropdown-Menü der Kommunikationsapp ausgewählt werden. Zuvor müssen Sie natürlich die Kamera über den USB-Anschluss mit dem Rechner verbinden. Ist das geschehen, dann fragt die Kamera Sie, welche Verbindungsart aufgebaut werden soll. Hier wählen Sie das Ikon für das Tethering und nach dem Einlegen einer Speicherkarte kann es auch schon losgehen. Eigentlich ganz einfach.

Leider können Sie nicht alle Olympus-OM-D-Kameras als Webcam mit der Software einsetzen. Lediglich die “Pro-Modelle” sind kompatibel. Wenn Sie also eine OM-D E-M1, E-M1 Mark II oder Mark III besitzen, dann können Sie ebenso loslegen wie Besitzer der OM-D E-M1X und E-M5 Mark II. Besitzer der ersten E-M5 und der E-M5 Mark III schauen hingegen in die Röhre, da sie kein Tethering unterstützten, dessen Bildausgabe für die Webcam-Software genutzt wird.

Wir haben OM-D Webcam Beta mit Skype und Teams sowie Discord ausprobiert. Während Teams einen Neustart brauchte, um OM-D Webcam Beta als Option anzuzeigen, konnte Skype die angeschlossene Kamera sofort finden. Bei Discord konnte die Kamera zwar in den Optionen ausgewählt werden, doch es wurde kein Bild angezeigt. Olympus selbst gibt die Kompatibilität mit Microsoft Teams, Skype, Zoom und WebEx an.

Die Bildqualität einer Profi-OM-D im Webcam Einsatz ist leider nicht so spektakulär, wie man es sich erhofft. Im Fall der von uns verwendeten OM-D E-M1 hat das Bild eine niedrige Auflösung und wirkt im Vollbildmodus matschig. Wird das Bild, wie bei Videokonferenzen üblich, nur klein angezeigt, so ist das vollkommen in Ordnung. Wie bereits erwähnt, können Sie in der App keine Voreinstellungen durchführen, da es praktische keine App-Oberfläche gibt. Allerdings sind die Kontrollen an der Kamera aktiv. Damit können Sie dann den Weißabgleich und die Belichtungskorrektur anpassen. An der niedrigen Auflösung des übertragenen Videos lässt sich jedoch nichts ändern.

Die Anpassungen können Sie nur vornehmen, wenn die Kamera vom Rechner aktiv benutzt wird. Dann erwacht auch der Monitor auf der Kamerarückseite zum Leben und kann zum Einstellen des Bildausschnitts benutzt werden. Wenn der Kameramonitor dann noch eine echte Selfie-Position besitzt , ist das natürlich praktisch, denn das Einstellen des Bildausschnitts geht damit sehr einfach von der Hand. Eine Übertragung des Tons über das eingebaute Kameramikrofon findet übrigens nicht statt, hier muss man also auf ein externes Headset oder Standmikrofon zurückgreifen.

Bei der Stromversorgung der Kameras gibt es gute und schlechte Nachrichten. Während Sie die OM-D E-M1 Mark III und die E-M1X mit einem USB-Netzteil mit Power-Delivery unter Strom halten können, müssen Sie für alle anderen Kameras entweder genügend Akkus vorhalten oder in einen passenden Batteriegriff sowie ein dazu passendes Netzteil investieren, was allein für den Webcam-Einsatz sicherlich viel zu teuer wäre.

Alternative HDMI möchten Sie allerdings die maximale Videoauflösung nutzen, so sollten sie überlegen in Hardware zu investieren, die es Ihnen erlaubt, das Videosignal über den HDMI-Ausgang abzugreifen und nach belieben einzusetzen ("Clean HDMI" ist da das Stichwort). Zu diesem Thema werden wir noch einen weiteren Fototipp veröffentlichen und sogar unsere Kameradatenbank erweitern.


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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.