Großes Update-Triplet

Firmwareupdates für die Fujifilm GFX 100, GFX 50S und GFX 50R

2020-06-30 Mit Firmwareupdates lassen sich Fehler in Kameras beseitigen, Funktionen optimieren oder neue Funktionen Implementieren. Das von Fujifilm vorgestellte Firmwareupdate bringt den digitalen Mittelformatkameras der GFX-Serie einige neue Funktionen bei, erweitert die Zubehör Kompatibilität und verbessert Kernfunktionen der GFX100, der GFX 50S und GFX 50R.  (Harm-Diercks Gronewold)

Mit dem Update wird die Firmware der GFX100 und GFX 50R auf Version 2.0 gebracht und die der GFX 50S auf Version 4.0. Was die Firmwareupdates bereitstellen, ist zum Teil abhängig vom Kameramodell. Firmware-Updates werden, wie immer, auf eigene Gefahr durchgeführt. Es ist also wichtig, dass man sich exakt an die Updateanleitung hält, wenn man sich einen Besuch beim Fujifilm-Service wegen einer "gebrickten" Kamera sparen möchte. Alternativ kann man sich auch an den Fotohändler seines Vertrauens wenden, am besten an den, wo man die Kamera auch käuflich erworben hat, um das Update durchführen zu lassen.

Die Bildqualitätseinstellungen sind das erste Ziel des Firmwareupdates. Hier steht dem GFX-Fotografen nun die Einstellung "Classic Neg" zur Verfügung. Diese Filmsimulation lässt die Charakteristik von analogen Farbnegativfilmen auferstehen. Die GFX100 erhält zudem die Filmsimulation "Eterna Bleach Bypass". Damit wird ein spezieller Entwicklungsprozess nachgeahmt, der erstmals 1960 vom Kameramann Kazuo Miyagawa eingesetzt wurde (siehe weiterführende Links). Doch die GFX 50R und 50S gehen nicht leer aus. Sie bekommen die Filmsimulation Eterna, die die Farb- und Tonwerteigenschaften des bekannten analogen Kino-Materials nachahmt. Außerdem bekommen die beiden Kameras den bislang nur in der GFX100 verfügbaren "Haut-Effekt weich" für Porträtaufnahmen.

Der Autofokus ist das zweite Ziel des Firmwareupdates. Auf eine Verbesserung der Lichtempfindlichkeit des AF-Systems (bis -5 EV) können sich GFX100-Fotografen freuen. Die GFX 50S und 50R erhalten die Einstellung "Restlicht-Priorität", die für eine erhöhte Präzision bei schwacher Beleuchtung sorgen soll. Für alle drei Modelle hat Fujifilm zudem den Gesichts- und Augenerkennungs-AF bei Gruppenaufnahmen verbessert.

Des Weiteren steht bei der Fokusreihen-Funktion (alle GFX Modelle) eine neue Automatik zur Verfügung. Bei dieser definiert der Fotograf den Start- und Endpunkt sowie das Intervall. Die Kamera bestimmt dann automatisch die notwendige Anzahl der Bilder und den Fokusunterschied.

Die Funktionserweiterung beim Einsatz mit einer kompatiblen Tetheringsoftware ist das dritte Ziel der Firmwareupdates. Nach dem Update können Parameter wie Zeit, Blende, ISO und Belichtungskorrektur auch über eine passende Tetheringsoftware eingestellt werden. Außerdem lassen sich Sternbewertungen in andere Programme importieren. Die GFX 50S und 50R können nach dem Update pro Speicherordner 9.999 Aufnahmen speichern, zuvor waren es "nur" 999 Aufnahmen.

Ziel Nummer vier ist die Kompatibilisierung der GFX100 mit einem Gimbal beziehungsweise einer Drohne. Dabei kann die Aufnahme (Foto oder Video) über die Steuerung des Gimbals beziehungsweise der Drohne durchgeführt werden. Darüber hinaus lassen sich Verschlusszeit, Blende, ISO und Belichtungskorrektur sowie der Fokus einstellen. Die Nutzbarkeit dieser Funktionen ist abhängig davon, ob die Drohne oder das Gimbal diese Funktion unterstützt. Fujifilm erklärt in der Pressemitteilung, dass die Hersteller Guilin FeiYu Electronic Technology, Shenzhen Gudsen, DJI und ZHIYUN an kompatiblen Produkten arbeiten.

Das fünfte und letzte Ziel des Updates betrifft die Video-Funktion der GFX100. Nach dem Update kann die Kamera 4K30 (29,97p) als 12-Bit Raw (Apple ProRes Raw) über die HDMI-Schnittstelle auf einen Atomos Ninja V Rekorder ausgeben. Bevor das funktioniert, muss der externe Rekorder aber auch ein Firmwareupdate erhalten. Außerdem kann das Video mit F-Log und Hybrid Log Gamma (HLG) ausgegeben werden.


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Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.