Weiterentwicklung mit den Genen der E-M1X

Olympus OM-D E-M1 Mark III angekündigt

Seite 2 von 2, vom 2020-02-12 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Auch wenn die Objekterkennung fehlt, bietet der Autofokus der OM-D E-M1 Mark III einige Neuerungen. So hat Olympus die Gesichts- und Augenerkennung verbessert. Es werden nun kleinere Gesichter, auch im Profil, noch erkannt und auch Augen werden besser erkannt und verfolgt. Der Autofokus arbeitet sogar noch bei bis zu -6 EV, sondern man ein F1,2 lichtstarkes Objektiv verwendet. Neu ist zudem der Starry-Sky-AF, der automatisch auf Sterne fokussieren kann, was nämlich manuell aufgrund der geringen Leuchtkraft nur schwer möglich ist.

Unverändert gegenüber der OM-D E-M1 Mark II sind der schwenk- und drehbare 7,6cm-Touchscreen mit 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung sowie der elektronische Sucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten Auflösung und einer Bildwiederholrate von bis zu 120 fps. Olympus gibt an, dass dieser Sucher trotz der für heutige Verhältnisse geringen Auflösung die beste Bildqualität und vor allem schnellere Reaktionszeiten gegenüber höher auflösenden Suchern bietet. Der kleinbildäquivalente Vergrößerungsfaktor bleibt ebenfalls bei 0,74-fach.

Auch die Serienbildfunktion übernimmt die Mark III komplett vom Vorgängermodell. Das setzte mit 18 Serienbildern pro Sekunde inklusive AF- und AE-Nachführung Ende 2016 neue Maßstäbe und auch heute ist das noch äußerst schnell und für die meisten Fälle völlig ausreichend. Zudem gibt es, ohne AF- und AE-Nachführung, die Pro-Capture-Funktion, die sogar mit 60 Bildern pro Sekunde bereits bei halb gedrücktem Auslöser arbeitet und bis zu 35 Aufnahmen vor dem Auslösen speichern kann.

Beim Verschluss hingegen kommt wieder die Technik der OM-D E-M1X zum Einsatz. Die kürzeste Belichtungszeit liegt bei 1/8.000 Sekunde. Zudem arbeitet die Verschlusseinheit nicht nur äußerst geräusch- und vibrationsarm, sondern ist auch für eine Lebensdauer von mindestens 400.000 Auslösungen ausgelegt. Elektronisch sind vibrationsfrei sogar bis zu 1/32.000 Sekunde kurze Belichtungszeiten möglich.

Die 4K-Videofunktion profitiert ebenfalls vom leistungsfähigen Sensor-Shift-Bildstabilisator, wodurch die Videos in Kombination mit einem elektronischen Stabilisator selbst freihändig aufgenommen fast wie mit einer Steadycam wirken. Dank des äußerst guten Phasen-Autofokus mit Algorithmen, die erstmals bei der OM-D E-M5 Mark III zum Einsatz kamen, soll der Fokus bei Videoaufnahmen so gut nachgeführt werden können wie bei keiner anderen 4K-fähigen Fotokamera. Neben 4K 30p sind auch Cinema-4K-Aufnahmen mit 24 Bildern pro Sekunde im 17:9-Seitenverhältnis möglich, in Full-HD werden maximal 120 Bilder pro Sekunde für Slow-Motion-Effekte aufgenommen. Aufgezeichnet wird wahlweise auf die beiden SD-Karten (ein Schacht mit UHS I und einer mit UHS II) für maximal knapp 30 Minuten am Stück oder extern via HDMI ohne Zeitbegrenzung. OM-Log400 soll für eine feine Tonwertgradation sorgen.

Drahtlos nimmt die Olympus OM-D E-M1 Mark III via Bluetooth und WLAN Verbindung mit einem Smartgerät (Smartphone oder Tablet) auf. Dabei ist leider via Bluetooth kein Geotagging möglich, die OI.Share-App bietet weiterhin nur eine Logging-Funktion. Fotos können aber auf das Smartgerät übertragen werden und auch eine Fernbedienung samt Livebildübertragung ist möglich. Neu ist zudem die Möglichkeit, Firmwareupdates direkt via Smartgerät auf die Kamera zu überspielen, zudem lassen sich die Kameraeinstellungen sichern und auf eine andere E-M1 Mark III übertragen. Ob in Zukunft auch ältere Olympus-Kameras diese beiden neuen Funktionen via neuer Firmware unterstützen werden, konnte Olympus noch nicht versprechen.

Selbstverständlich sind auch alle für Olympus typischen "Standard"-Funktionen wie Art-Filter, HDR, Fokus-Bracketing (bis 999 Bilder) und -Stacking (bis 15 Bilder) etc. an Bord der Olympus OM-D E-M1 Mark III, deren Markteinführung für Ende Februar 2020 geplant ist. Der Preis soll bei knapp 1.800 Euro ohne Objektiv liegen. Im Set soll die Kamera mit dem 12-40 mm F2,8 Pro knapp 2.500 Euro kosten, mit dem 12-100mm F4 Pro hingegen knapp 2.900 Euro.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.