Nun mit höherer Auflösung

Sony Alpha 7C II und Alpha 7C R als kompakte Alpha 7 IV und 7R V

2023-08-29, aktualisiert 2023-08-30 Mit der Alpha 7C II und Alpha 7C R stellt Sony gleich zwei Nachfolgemodelle der besonders kompakten Vollformat-Systemkamera Alpha 7C vor. Während die Auflösung der Alpha 7C II moderat auf 33 Megapixel steigt, verfügt die Alpha 7C R über den 61 Megapixel auflösenden Vollformatsensor der Alpha 7R V. Dabei bieten beide Kameras einen Autofokus mit Motiverkennung auf Basis künstlicher Intelligenz, 4K60-Video mit Crop (4K30 ohne) und einen besonders effektiven Sensor-Shift-Bildstabilisator.  (Benjamin Kirchheim)

Laut Sony wird die Alpha 7C nicht nur für ihre Kompaktheit und Mobilität geschätzt, sondern auch den Lifestyle. Sie soll als günstigeres "Einsteigermodell" am Markt bleiben, während die neue Alpha 7C II als Nachfolgemodell und die Alpha 7CR als höher auflösendes Schwestermodell die neueste Technologie der "größeren" Alpha-7-Modelle bieten sollen.

Das Gehäuse der beiden Schwestermodelle ist genauso identisch wie viele technische Eigenschaften. Aufgrund der unterschiedlich auflösenden Bildsensoren gibt es aber auch einige Unterschiede. Beide Vollformatsensoren sind mit BSI-Technologie hergestellt, durch die rückwärtige Belichtung sollen sie mehr Licht einfangen als herkömmliche Sensoren. Während die Empfindlichkeit des 33-Megapixel-Sensors für Foto und Video von ISO 100 bis 51.200 reicht, muss man sich beim 61-Megapixel-Sensor mit ISO 100 bis 32.000 begnügen. Mit Erweiterung sind Fotos mit ISO 50 bis 102.400 bei der Alpha 7C R möglich, bei der Alpha 7C II sogar bis ISO 204.800.

Unterschiede gibt es auch bei der Serienbildfunktion: Die Alpha 7C II nimmt mit mechanischem oder elektronischem Verschluss zehn Bilder pro Sekunde für 1.000 JPG, 44 Raw oder 20 Raw+JPG auf. Bei der Alpha 7C R sind es hingegen maximal acht Bilder pro Sekunde mit mechanischem und sogar nur sieben Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss. Identisch ist der Sensor-Shift-Bildstabilisator, der nun bis zu sieben Blendenstufen längere Belichtungszeiten erlauben soll, wie es bereits bei der Sony Alpha 7 IV der Fall ist. Die Alpha 7C R nutzt den Bildstabilisator zudem für ein Pixel-Shift-Multi-Shooting, das nach einer Verrechnung am Computer 240 Megapixel Auflösung erreicht.

Als Bildprozessor kommt der Bionz XR zum Einsatz, dem eine AI-Processing-Unit zur Seite steht. Diese unterstützt vor allem den Autofokus, der bei der Alpha 7C II mit 759 Messfeldern arbeitet, die sich über 94 Prozent der Sensorfläche erstrecken. Bei der Alpha 7C R sind es 693 Messpunkte auf 79 Prozent der Sensorfläche. Vor allem aber wurde die Objekterkennung deutlich verbessert und arbeitet jetzt auf dem Niveau der Sony Alpha 7R V. Sie erkennt Menschen, Tiere, Vögel, Insekten, Autos, Züge und Flugzeuge. Bei Menschen werden neben Gesichtern und Augen auch die Posen erkannt. Bei Tieren und Vögeln werden Körper, Köpfe und Augen erkannt. Für jede Erkennungskategorie lässt sich zudem die Trackingfunktion in verschiedensten Parametern feinjustieren.

Der Lowlight-AF arbeitet bei beiden Kameras bis -4 EV. Verbessert hat Sony außerdem den Full-Time-DMF im AF-S- und AF-C-Modus. Dieser erlaubt jederzeit eine manuelle Korrektur des Autofokus. Die Alpha 7C II bietet zudem eine Fokus-Bracketing-Funktion, die bis zu 299 Bilder mit leicht verschobenem Fokus aufnimmt.

Wie bei der Alpha 7R V verspricht Sony bei beiden Kameras eine höhere Bildqualität mit besseren Hautfarben und besserer Farbreproduktion. Zudem gibt es zehn kreative Looks mit acht anpassbaren Parametern. Neben einem Raw-Format mit verlustfreier Kompression bieten beide Kameras statt JPG auch eine Speicherung der Bilder im HEIF-Format mit zehn Bit Farbtiefe und einem Farbsubsampling von wahlweise 4:2:0 oder 4:2:2 an.

Leichte Unterschiede gibt es bei der Videofunktion. Die Alpha 7C II arbeitet bei 4K30 mit einem 7K-Oversampling, liest also die gesamte Sensorfläche aus. Bei 4K60 hingegen wird kräftig auf das Super35mm-Format gecropt (entspricht APS-C). Die Alpha 7C R cropt hingegen bei 4K60 "nur" um den Faktor 1,2. Zudem kann bei 4K30 mit 6,2K-Oversampling im Vollformat oder im Super35mm-Format gefilmt werden. In Full-HD bieten beide Kameras bis zu 120 Bilder pro Sekunde.

Aufgezeichnet werden die Videos mit bis zu zehn Bit Farbtiefe mit einem Farbsubsampling von 4:2:2. All-Intra, S-Log3, HLG, S-Cinetone und Log mit LUTs stehen für die Gradation zur Verfügung. Die Alpha 7C R bietet zudem einen HDMI-Raw-Ausgang mit 16 Bit Farbtiefe. Die recht junge Auto-Framing-Videofunktion ist genauso an Bord beider Kameras wie AF-Assist, Fokus Map, die digitale Kompensation des Fokus-Atmens und eine In-Camera-Timelapse-Funktion.

Das Gehäuse der Alpha 7C II und 7C R ist zwar identisch und sogar spritzwassergeschützt, aber gegenüber der ursprünglichen Alpha 7C wurde die Ergonomie verbessert. Der Griff ist etwas gewachsen beziehungsweise die Kamera selbst ist etwas dicker geworden, das Gewicht ist minimal auf nunmehr 513 Gramm gestiegen. Optional gibt es bei der Sony Alpha 7C II einen Zusatzgriff (GP-X2), der die Griffhöhe etwas erweitert. Das Stativgewinde verbleibt dabei in der optischen Achse und das Akkufach ist weiterhin zugänglich. Bei der Alpha 7C R gehört der GP-X2 sogar zum Lieferumfang.

Der Sucher löst zwar weiterhin nur 2,36 Millionen Bildpunkte auf, vergrößert nun aber 0,7-fach; der Sucher der ursprünglichen Alpha 7C ist mit einer 0,59-fachen Vergrößerung etwas kleiner. Die Bildwiederholrate beträgt wahlweise 60 oder besonders flüssige 120 Bilder pro Sekunde.

Der Touchscreen bleibt bei einer Diagonale von 7,5 Zentimetern, die Auflösung klettert leicht auf 1,03 Millionen Bildpunkte bei einem Seitenverhältnis von 3:2. Dank Schwenk- und Drehfunktion kann er flexibel eingesetzt werden. Selbstverständlich verfügen die Sony Alpha 7C II und 7C R über das modernisierte Menü mit Touchfunktionalität. Auch bei den Bedienelementen gibt es ein leichtes Update zum Vorgängermodell, im Prinzip ist es dasselbe wie bei der Alpha 6700, d. h. es gibt ein zusätzliches Frontrad, eine Custom-Taste mehr und ein Rad zum Umschalten zwischen Foto, Video und S&Q.

Das Anschlussterminal ist ebenfalls identisch zur Sony Alpha 6700. Auf der linken Seite sitzt zwischen den Anschlüssen das zu SDHC, SDXC, UHS I und UHS II kompatible SD-Kartenfach. Oberhalb davon befinden sich eine Mikrofonbuchse (3,5 mm Klinke) sowie USB-C. Unter dem Speicherkartenfach sitzen eine Micro-HDMI-Schnittstelle sowie der Kopfhöreranschluss (ebenfalls 3,5 mm Klinke). Zudem sind die Kameras mit dem Multi-Interface-Zubehörschuh samt digitaler Mikrofonschnittstelle (4-Kanal) ausgestattet.

Ab Mitte September 2023 soll die Sony Alpha 7C II in Schwarz und Silber erhältlich sein. Während die Alpha 7C II ohne Objektiv knapp 2.400 Euro und mit dem kompakten 2,1-fach-Zoom FE 28-60 mm F4-5.6 (SEL2860) gut 2.700 Euro kosten soll, gibt es die Sony Alpha 7C R erst ab Oktober 2023 und nur ohne Objektiv zu einem Preis von knapp 3.700 Euro. Dies beinhaltet wie erwähnt den Zusatzgriff GP-X2, der bei der Alpha 7C II nur optional erhältlich ist und mit ca. 180 Euro zu Buche schlägt.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.