20 Monate nach der ersten Entwicklungsankündigung

Ricoh bringt die APS-C-DSLR Pentax K-3 Mark III endlich auf den Markt

Seite 2 von 2, vom 2021-03-30 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

So eine hohe Leistung ist natürlich nicht ohne einen entsprechenden Bildprozessor möglich. Dieser heißt PRIME V und wird von einer Verstärkereinheit unterstützt (ähnliches kennt man bereits von Sony mit seinem Front-End-LSI). Die höhere Prozessorleistung ermöglicht nicht nur schnelle Reaktionszeiten, sondern auch eine höhere Bildqualität. Neben JPEGs kann die K-3 Mark III übrigens auch Rohdaten im DNG-Format mit 14 Bit Farbtiefe speichern.

Neben diesen vielen technischen Aspekten stand bei der Entwicklung der Pentax K-3 Mark III aber auch das Benutzerinterface im Fokus. Ricoh hat viel Aufwand in die Entwicklung eines Handgriffs gesteckt, der vielen Handgrößen passen soll. Selbst der Auslöser wurde speziell entwickelt. Er besitzt einen kurzen Hub und soll sich sehr präzise betätigen lassen. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung und ist staub- sowie spritzwassergeschützt und frostsicher bis -10 °C.

Mit an Bord ist das bereits aus der K-1-Serie bekannte Smart-Function Wheel, das den Zugriff auf fünf Funktionen erlaubt, die dann mit den Einstellrädern gesteuert werden können. Neu ist die Möglichkeit, die fünf Funktionen individuell aus einer Auswahl von 20 Stück wählen zu können. Apropos individuell: Gleich zehn Funktionstasten lassen sich programmieren. Selbstverständlich sind auch zwei Funktionsräder und ein Programmwählrad an Bord, das neben den klassischen Belichtungsprogrammen P, A, S und M auch die Modi Sv und TAv bietet, letzteres ist ein Modus zur manuellen Steuerung von Blende und Belichtungszeit, während die ISO automatisch geregelt wird. Das ist selbstverständlich auch in Kombination mit der Belichtungskorrektur möglich.

Ebenfalls an Bord ist die in der Bedienung eine zentrale Rolle einnehmende grüne Taste. Sie ermöglicht es jederzeit, eine aktuelle Funktion auf einen definierten Standardwert zurückzusetzen, so stellt sie beispielsweise im manuellen Belichtungsmodus eine passende Belichtungszeit ein, sobald man sie drückt. Auch hier gibt es viele Individualisierungsmöglichkeiten.

Fans manueller Objektive wird freuen, dass die Pentax K-3 Mark III Speicher für manuelle Objektivdaten bietet, so dass man die Parameter vorher verwendete Objektive schneller einstellen kann. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, die Zeitautomatik bei Objektiven mit manueller Blende verwenden zu können. Früher funktionierte das nur, wenn man die grüne Taste drückte, die ein Abblenden und das Messen der Belichtung auslöste.

Auf der Rückseite der Pentax K-3 Mark III befindet sich ein 8,1 Zentimeter großer Bildschirm mit einer feinen Auflösung von 1,6 Millionen Bildpunkten. Zwar ist der Bildschirm nicht beweglich, aber es handelt sich um einen Touchscreen, dessen Berührungsempfindlichkeit sehr gut in die Bedienung der Kamera integriert ist. Wer möchte, kann sogar das Menü per Touch bedienen. Pentax-Fans müssen jetzt allerdings stark sein: Ricoh hat das Menü komplett umgekrempelt. Es ähnelt jetzt stark dem der Ricoh GR III. Die einzelnen Kategorien beziehungsweise Reiter sind nicht mehr horizontal oben angeordnet, sondern vertikal auf der linken Seite, wie man es schon von vielen anderen Herstellern kennt. Das erfordert zwar etwas Umgewöhnung, aber gut strukturiert ist das Menü dennoch.

Die Videofunktion steht bei einer Pentax zwar nicht so sehr im Fokus, aber wer möchte, kann in 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde filmen. Bluetooth und WLAN sind ebenfalls an Bord, die Steuerung der Kamera ist über die App Image Sync möglich.

Wie bereits versprochen gibt es als Zubehör einen Multifunktionsgriff D-BG8 mit zweitem Akkueinschub, Hochformatgriff, Bedienelementen und Hochformatauslöser. Er ist genauso robust wie die Kamera ausgelegt. Damit lässt sich die ohnehin gute Akkulaufzeit des D-LI90 von 900 Aufnahmen auf gut 1.800 Bilder verdoppeln. Geladen wird der Griff-Akku übrigens wie der Kameraakku per USB-C, was auch das nachladen abseits von Steckdosen erlaubt, etwa in einem Auto oder per USB-Powerbank. Wer den Akku extern laden möchte, muss sich ein entsprechenden Ladegerät als Zubehör kaufen. Wer die 80 Euro teure Ladeschale D-BC177 nimmt, kann diese ebenfalls an ein USB-C-Ladekabel anschließen. Alternativ gibt es das Schnell-Ladekit K-BC177E für 130 Euro.

Neben USB-C bietet die Pentax K-3 Mark III auch noch einen Micro-HDMI-Anschluss, eine Fernauslösebuchse, einen Kopfhörer- sowie einen Mikrofonanschluss. Das Speicherkartenfach bietet zwei SD-Steckplätze, die zu SDHC, SDXC, UHS I und UHS II kompatibel sind.

Ab Ende April 2021 soll die Pentax K-3 Mark III zu einem Preis von knapp 2.000 Euro in den Farben Silber und Schwarz erhältlich sein. Sets mit Objektiven sind nicht geplant. Der Multifunktionsgriff D-BG8 soll knapp 330 Euro kosten. Zudem gibt es zum Marktstart eine spezielle Edition mit Batteriegriff, Zweitakku und einem exklusiven Ledergurt. Die Edition ist in Silber und Schwarz weltweit auf jeweils 1.000 Stück limitiert, der Preis liegt bei knapp 2.300 Euro.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.