Weitwinkelzoom mit Makrofunktion

Panasonic S 14-28 mm F4-5.6 Macro im Test

Seite 2 von 2, vom 2023-03-14, aktualisiert 2023-03-29 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Der optische Aufbau des Panasonic S 14-28 mm F4-5.6 Macro besteht aus 14 Linsen, die in zehn Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich eine asphärische Linse, eine asphärische ED-Linse, eine UHR-Linse und drei weitere ED-Linsen. Jede Menge Spezialglas also, um Abbildungsfehler zu minimieren. Zusätzlich wirkt aber auch die Bildaufbereitung in der Kamera optischen Fehlern digital entgegen, etwa der Verzeichnung und der Randabdunklung.

Ebenfalls interessant ist die bei Videoaufnahmen in Mikroschritten arbeitende Blende. Sie besteht aus lediglich sieben Lamellen, die aber trotz der eher schwachen Lichtstärke für ein ansehnliches Bokeh sorgen, sofern man auf Motive im Nahbereich fokussiert und der Hintergrund entsprechend weit entfernt ist. Allerdings zeigen die Unschärfescheibchen von Spitzlichtern einen leicht helleren Rand und einen minimalen Zwiebelringeffekt, der auf die beiden asphärischen Linsen zurückzuführen sein dürfte. Farbsäume treten im Unschärfebereich hingegen so gut wie keine auf.

Trotz der nur sieben Blendenlamellen bildet sich selbst bei F22 nur ein leichter, zudem ungleichmäßiger Strahleneffekt um punktuelle Lichtquellen. Im Gegenlicht zeigt das Weitwinkelzoom hohe Kontraste, die Blendenreflexe sind nur minimal und treten eher bei der kurzen als der langen Brennweite auf.

Im Labortest an der 24 Megapixel auflösenden Panasonic Lumix DC-S5II halten sich die optischen Fehler in Grenzen. Die sanft ansteigende Randabdunklung erreicht maximal 0,7 Blendenstufen bei 14 mm und F4, sie sinkt beim Abblenden und/oder Zoomen auf 0,4 Blendenstufen und weniger. Farbsäume spielen mit selbst im Maximum mit kaum einem halben Pixel Breite praktisch keine Rolle.

Die Verzeichnung wird zwar elektronisch gemindert, das funktioniert jedoch nur bei mittlerer und langer Brennweite perfekt. Bei kürzester Brennweite haben wir hingegen eine 1,5-prozentige tonnenförmige Verzeichnung gemessen, was bei kritischen Motiven, etwa in der Architekturfotografie, sichtbar wird.

Die Auflösung ist bei allen drei gemessenen Brennweiten in der Bildmitte bereits ab Offenblende hoch. 67 bis 71 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) werden hier bei 50 Prozent Kontrast erreicht. Bis F11 verändert sich die Auflösung kaum, bis dahin sinkt sie nicht unter 66 lp/mm. Selbst bei F16 sind es noch über 60 lp/mm und sogar bei F22 noch über 50 lp/mm, womit man diese Blenden für kreative Effekte zumindest an einer 24-Megapixel-Kamera problemlos verwenden kann.

Zum Bildrand hin fällt die Auflösung um bis zu fast 50 Prozent ab. Das ist zwar für einen so großen Bildwinkel nicht ungewöhnlich, allerdings sollte man bedenken, dass der Test bei "nur" 24 Megapixeln erfolgte. Das 14-28 mm ist ein preisoptimiertes Zoom und kein High-End-Objektiv, weshalb wir es auch nicht an den 47 Megapixeln der Panasonic S1R getestet haben. An der dürfte der Randabfall deutlich stärker ausfallen.

Immerhin erreicht die Randauflösung bei 14 Millimetern und Offenblende F4 sowie bei 28 Millimetern von Offenblende F5,6 bis F11 über 50 lp/mm, was in Ordnung geht. Am schwächsten ist die Randauflösung bei mittlerer Brennweite. Bei 20 Millimeter haben wir maximal knapp 44 lp/mm Randauflösung gemessen (siehe auch Diagramm aus dem Labortest unten).

Fazit

Für den Preis von unter 800 Euro liefert das Panasonic S 14-28 mm F4-5.6 Macro einen guten Gegenwert. Das Kunststoffgehäuse macht einen absolut robusten Eindruck, was vom Spritzwasser-, Staub- und Frostschutz unterstrichen wird. Trotz des großen Bildwinkels ist das Weitwinkelzoom kompakt und leicht. Der Autofokus ist schnell, zeigt fast kein Fokusatmen und beeindruckt mit einer unter 15 Zentimeter kurzen Naheinstellgrenze. Die Bildqualität ist im Bildzentrum gut, jedoch fällt die Auflösung trotz nur 24 Megapixeln teilweise deutlich zum Bildrand ab. Das schöne Bokeh, die geringe Streulichtempfindlichkeit und die geringen Farbsäume tragen ihr Übriges zur insgesamt guten Bildqualität bei.

Kurzbewertung

  • Robustes Kunststoffgehäuse samt Spritzwasser- und Staubschutz
  • Schneller, leiser Autofokus
  • Sehr gute Makrofunktion
  • Hohen Auflösung im Zentrum bereits ab Offenblende
  • Hohe Gegenlicht-Kontraste
  • Kunststoff-Filtergewinde
  • Teilweise deutlicher Randabfall der Auflösung

Panasonic S 14-28 mm F4-5.6 Macro mit Panasonic Lumix DC-S5II

Auflösung MTF


Lumix DC-S5II

F4,0F4,7F5,6F8,0F11,0F16,0F22,0
14 mm66,8 / 51,3 (23 %)67,2 / 45,1 (33 %)67,1 / 47,6 (29 %)65,8 / 47,1 (28 %)60 / 41,9 (30 %)50,1 / 32,4 (35 %)
20 mm69,2 / 40,2 (42 %)68,2 / 42,6 (38 %)68,2 / 34,8 (49 %)66,7 / 41 (39 %)61 / 43,5 (29 %)52,5 / 38,5 (27 %)
28 mm71 / 54,3 (24 %)69,9 / 53,1 (24 %)69 / 55,9 (19 %)62,5 / 52,5 (16 %)50,4 / 42,4 (16 %)

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.

Hersteller Panasonic
Modell S 14-28 mm F4-5.6 Macro
Unverbindliche Preisempfehlung 799,00 €
Bajonett L-Mount
Brennweitenbereich 14-28 mm
Lichtstärke (größte Blende) F4 bis F5,6
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 14 Linsen in 10 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 150 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 77 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 84 x 90 mm
Objektivgewicht 346 g

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.