E-Book zum Micro Four Thirds System in Vorbereitung

Panasonic Lumix G81 ist am am längsten auf dem Markt

2024-01-27 Aktuell arbeiten wir als digitalkamera.de mit vereinten Kräften an einem E-Book über die Kameras des Micro Four Thirds Systems. In dem Zusammenhang erstellen wir auch sozusagen eine umgekehrte Roadmap. Nicht "was ist geplant", sondern "von wann bis wann war welche Kamera erhältlich?". Dabei kam heraus: Die Panasonic Lumix DMC-G81 ist von allen Micro Four Thirds Kameras diejenige, die am längsten auf dem Markt war und ist. Jetzt sieht es so aus, als würden die Bestände sich dem Ende neigen.  (Jan-Markus Rupprecht)

Im Oktober 2016 kam die Panasonic Lumix DMC-G81 auf den Markt, wird also wohl rund siebeneinhalb Jahre lang als Neugerät im Handel gewesen sein. Damit nimmt sie unter den Micro Four Thirds Kameras die Position der am längsten verfügbaren Kamera ein und auch in anderen Kamerasystemen dürfte es nicht viele geben, die das übertrumpfen.

Wer sich mit dem Panasonic Kamera-Lineup gut auskennt, sieht dieser Kamera ihr Alter schon in der Typenbezeichnung an. Nicht die Zahl 81 ist da ausschlaggebend, sondern das "DMC". Das steht nämlich für "Digital Mirrorless Camera", also "Spiegellose Digitalkamera" und nachdem die meisten Kameras spiegellos waren, hat Panasonic die Typenbezeichnungen ab dem Jahrgang 2017 auf "DC" für "Digital Camera" verkürzt. Die G81 war die letzte mit dem alten Kürzel.

In anderen Ländern wird die Lumix G81 übrigens unter den Bezeichnungen G80 oder auch G85 verkauft. Die eigentlich identische Kamera wohlgemerkt. Unterschiede bestehen nur maximal in den Sprachen der beigelegten Anleitungen und eventuell dem Stecker des Kabels des beigefügten Ladegeräts. Durch die abweichende Bezeichnung wollte Panasonic verhindern, dass Kameras über Grenzen hinweg "verschoben" werden. Vor allem zwischen Ländern mit unterschiedlichen Währungen, also zum Beispiel von Großbritannien nach Deutschland, sollte das nicht passieren. Durch andere Preis- oder Handelsstrukturen kann es zu abweichenden Händlereinkaufspreisen kommen und infolgedessen zu "Grauimporten". Mit den unterschiedlichen Typenbezeichnungen will man dem entgegenwirken, denn ein Kunde in Deutschland liest halt von der neuen G81 inklusive Tests und Preisvergleichsseiten und sucht nicht nach G80 oder G85 und würde dazu im deutschen Sprachraum auch nicht viel finden.

Die in jedem Fall zweistellige Ziffer der Typenbezeichnung weist die G80/81/85 als Mittelklasse-Kamera innerhalb des Panasonic-Systems aus. Die Differenzierung war in der Klasse der "Sucherhöcker-Kamers" bei Panasonic damals aber neu. Frühere G-Modelle hießen einfach 1, 2 usw. bis zur 6. Bei der G7 gab es dann "Kuddelmuddel". Die war auch wegen der Länderdifferenzierung sowohl als G7 als auch als G70 im Markt (immerhin noch mit einer "glatten" 70 und nicht mit einer krummen Zahl). Damit war aber irgendwie der Weg bereitet für zwei Ziffern für die Mittelklasse, die Panasonic in der GX-Baureihe ebenfalls nutzt (je mehr Ziffern, desto günstiger die Kamera, zum Beispiel GX80 versus GX8).

Aktuell ist die Panasonic Lumix G81 noch ziemlich gut im Handel verfügbar. Man munkelt aber, dass die Kamera von Panasonic aus nicht mehr an den Handel geliefert wird, also vermutlich innerhalb der nächsten Monate nach und nach überall ausverkauft wird. Für große Sonderangebote gibt es da keinen Anlass, denn als Kamera im eher günstigen Preissegment gibt es im Preisbereich der G80/81/85 eigentlich gar nicht endlos viel Konkurrenz.

Wobei, so richtig top-aktuell ist die G81 eben angesichts ihres Alters natürlich auch nicht. Als sie auf den Markt kam, waren bei Micro Four Thirds 16 Megapixel noch allgemeiner Stand der Technik. Zwar war das 20-Megapixel-Zeitalter im Micro Four Thirds System eigentlich schon gut ein Jahr zuvor mit dem Erscheinen der Lumix GX8 angebrochen, dabei handelte es sich jedoch auch um eine gehobene Kamera der 1.200-Euro-Preisklasse. Selbst die Flaggschiff-Serie (GH4/GH4R) hatte damals noch 16 Megapixel. Da konnte natürlich keine Mittelklassekamera mit so vielen Pixeln auf den Markt kommen.

Ein anderes Feature, was viele heute vermissen könnten, ist die Lademöglichkeit per USB-Buchse. Das ist heute selbstverständlich und auch sehr praktisch, war damals aber bei Kameras noch unüblich. Sonst ist die G81 gut ausgestattet. Sie hat schon den DFD-Autofokus als "Alternativ-Technik" für den bei anderen Herstellern zu der Zeit aufkommenden Hybrid-Autofokus (siehe Fototipp in den weiterführenden Links). Bei Videos in 4K-Auflösung war Panasonic sowieso Vorreiter und auch die mit dem Vorgängermodell G70 eingeführte 4K-Fototechnik beherrscht die G81. Damit lassen sich superschnelle 8,3-Megapixel-Serienbilder mit allerlei interessanten Ausprägungen schießen, zum Beispiel ein nachträglich wählbarer Schärfepunkt (siehe Fototipp in den weiterführenden Links) oder auch eine Reihe an Aufnahmen, die im Zwischenspeicher landen, bevor der Auslöser überhaupt gedrückt wurde.

Durch ihr hohes Alter und ihre recht gute Verbreitung ist die G81 natürlich auch gebraucht in großer Auswahl erhältlich. Gebraucht gibt es das Gehäuse, also die Kamera ohne Objektiv, ab rund 230 Euro. Im Zustand "wie neu" oder "ausgezeichnet" zahlt man aktuell etwa 330 bis 380 Euro. Neu ist das Gehäuse allein nicht mehr allzu gut erhältlich, da müsste man im Verhältnis oft zu viel zahlen. Wesentlich attraktiver ist da das Kit mit dem 12-60mm-Objektiv, für das man ähnlich viel oder wenig zahlt: ab rund 600 Euro. Das Objektiv kostet gebraucht in sehr gutem Zustand rund 200 Euro, sodass man aktuell fairerweise sagen muss: Wer die G81 mit Objektiv kaufen will, kauft aktuell (solange es die Kamera noch gibt) lieber neu. Eine Alternative ist übrigens die Kombination mit dem Reisezoom 14-140mm. Das bekommt man derzeit ab 840 Euro.

Der größte "Feind" der G81 ist im Grunde ihr Nachfolgemodell, die Panasonic Lumix DC-G91, die immerhin fast drei Jahre jünger ist und eigentlich alles etwas besser kann. Natürlich mit 20 Megapixeln. Natürlich mit USB-Ladefunktion. Natürlich mit noch besser Videofunktion. Natürlich mit noch besserem Autofokus. Und so weiter. Gerade mal rund 180 Euro mehr muss man dafür ausgeben. Da fällt die Wahl nicht leicht.

Wenn Sie sich für solche Themen rund ums Micro Four Thirds System interessieren, dann schauen Sie hier gern öfter vorbei oder abonnieren Sie direkt hier unseren neuen Newsletter speziell fürs Micro Four Thirds Kamerasystem. Im Februar wird unser E-Book "Alle Micro Four Thirds Kameras – neu und gebraucht" erscheinen. Darin werden wir jede Menge Informationen speziell zu den Micro Four Thirds Kameras haben, aber auch generell zur Geschichte und Entwicklung des Kamerasystems. Wir rechnen mit einem Umfang von weit über 200 Seiten im Tablet-freundlichen DIN-A5-Format. Der Preis wird auf jeden Fall unter 10 Euro bleiben. Ebenfalls schon begonnen haben wir mit der Arbeit an einem E-Book speziell für die Micro Four Thirds Objektive, das voraussichtlich im März erscheinen wird.


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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.