Gut ausgestattete, preiswerte Systemkamera mit gutem Set-Objetktiv
Nikon Z 50 im Vergleichstest
2021-12-09 Als Einsteigermodell der Nikon-Z-Serie besitzt die Kamera einen APS-C-Sensor mit 20 Megapixeln Auflösung. Die einsteiger- und umsteigerfreundliche Kamera ist reichhaltig ausgestattet, unter anderem mit einer 4K-Videofunktion und einem Hybrid-Autofokussystem. Dabei bleibt die Kamera leicht bedienbar und dank des ergonomisch geformten Gehäuses liegt sie zudem noch gut in der Hand. (digitalkamera.de Redaktion)
Zusammen mit dem Z 16-50 mm 3,5-6,3 VR DX ergibt die Nikon Z 50 ein sehr kompaktes Gesamtpaket. Das Objektiv liefert eine überraschend gute Bildqualität, die Kamera ebenfalls. [Foto: MediaNord]
Nikon stellte die spiegellose Systemkamera Z 50 im Oktober 2019 als APS-C-Alternative zu den Vollformatkameras Z 6 und Z 7 vor. Die Z 50 ist zur Zeit (Stand 12/2021) eine von zwei APS-C-Sensor-Kameras des Nikon-Z-Systems. Die Z 50 löst mit etwa 20 Megapixeln auf und verzichtet im Gegensatz zu den Vollformat-Schwestermodellen auf einen kamerainternen Bildstabilisator.
Die Nikon Z 50 besitzt neben einem klappbaren, acht Zentimeter großen Selfie-Touchscreen auch einen elektronischen Sucher. Der Monitor erreicht allerdings nur eine mittelmäßige Helligkeit. Der Sucher löst hingegen hoch auf und ist angenehm übersichtlich. Brillenträger müssen jedoch mit einer Abschattung zu den Rändern leben oder den Dioptrien-Ausgleich einsetzen, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen.
Leider lässt sich die Selfie-Funktion des Monitors nicht mit dem Einsatz eines Gimbals beziehungsweise Selfiesticks kombinieren, da er für die Selfie-Stellung um 180 Grad nach unten geklappt wird. Als Selfie-Monitor funktioniert er also eigentlich nur dann gut, wenn die Kamera direkt in der Hand gehalten wird. Von der Firma Smallrig gibt es jedoch eine Adapterplatte, die das Stativgewinde der Kamera seitlich unter das Akkufach verlegt, womit dort Stative oder Griffe eingeschraubt werden könnten, ohne den nach unten geklappten Monitor zu verdecken. Ideal ist das alles aber nicht.
Eine Akkuladung soll laut Nikon für 300 Aufnahmen nach CIPA-Testverfahren reichen (das messen wir in unseren Tests nicht nach). Geladen wird der Akku wahlweise extern in der mitgelieferten Ladeschale oder über die USB-Schnittstelle der Kamera. Darüber hinaus stehen noch eine HDMI-Schnittstelle sowie eine 3,5 Millimeter große Klinken-Mikrofonbuchse zur Verfügung. WLAN und Bluetooth runden die Schnittstellen drahtlos ab.
Um Einsteigern das Leben zu erleichtern, besitzt die Z 50 eine Motivautomatik und Motivprogramme. Darüber hinaus gibt es Halbautomatiken und einen manuellen Modus für fortgeschrittene und ambitionierte Fotografen.
Der rückwärtige Touchscreen der Nikon Z 50 lässt sich um 110 Grad nach oben und für Selfies um 180 Grad nach unten klappen. Rechts neben dem Bildschirm befinden sich permanente Touch-Bedienelemente. [Foto: MediaNord]
Die Nikon Z 50 wirkt wie eine geschrumpfte Z 6 oder Z 7. Sie ist damit nicht gerade die kleinste APS-C-Systemkamera. Dennoch bleibt die abgebildete Kombination dank des leichten Z 16-50 mm 3,5-6,3 VR DX deutlich unter 600 Gramm. [Foto: MediaNord]
Im Verhältnis zur Kamera und auch zum Sensor wirkt das Z-Bajonett an der Nikon Z 50 riesig. [Foto: MediaNord]
Mit einem Programmwählrad samt Speicherplätzen für Benutzerprogramme und zwei Multifunktionsrädern richtet sich die Nikon Z 50 ganz klar an ambitionierte Hobbyfotografen, bietet aber auch Einsteigern alle nötigen Funktionen. [Foto: MediaNord]
Das Stativgewinde der Nikon Z 50 befindet sich vorbildlich in der optischen Achse. [Foto: MediaNord]
Mit 3,5 mm Mikrofonbuchse, Micro-USB samt Ladefunktion sowie Micro-HDMI bietet die Nikon Z 50 die nötigsten Schnittstellen. [Foto: MediaNord]
Der Griff der Nikon Z 50 schmiegt sich mit seiner guten Ausformung sehr ergonomisch in die Hand und bietet somit einen sicheren Halt. Einen besseren Handgriff besitzt derzeit (Ende 2019) keine andere spiegellose APS-C-Systemkamera. [Foto: MediaNord]
Das Autofokussystem der Nikon Z 50 arbeitet sowohl mit auf dem Sensor integrierten Phasen-Sensoren als auch mit einem Kontrast-Messsystem. Insgesamt stehen 209 Hybrid-AF-Messpunkte zur Verfügung. Alternativ zur manuellen Messfeldwahl kann auch der Kamera die Auswahl der AF-Messfelder überlassen werden. Die Fokussierung ist mit 0,3 Sekunden in Ordnung, wenn auch nicht rasend schnell. Die reine Auslöseverzögerung haben wir mit 0,09 Sekunden gemessen.
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Das PDF zum Herunterladen enthält gegenüber dieser Online-Version zusätzlich eine übersichtliche Tabelle mit
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visualisiert werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären welche Vor-
und Nachteile diese gegenüber der Nikon Z 50 haben. mehr …
Bei der Video-Funktion stehen FullHD-Aufnahmen mit maximal 60 Bildern pro Sekunde und 4K-Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde zur Verfügung. Beide Auflösungen arbeiten ohne Crop und nutzen so die gesamte Sensorbreite aus, um das Videobild zu erzeugen.
Bei der Bildqualität überzeugt die Nikon Z 50 nicht nur mit dem guten Set-Objektiv, sondern auch der guten Bildverarbeitung in der Kamera. Negativ fiel lediglich die hohe Farbabweichung bei JPEG-Aufnahmen auf. Die Bildqualität ist bis ISO 1.600 sehr gut und bis 3.200 gut.
Die Nikon Z 50 gibt es solo und in verschiedenen Kits. Das Gehäuse alleine ergibt eigentlich keinen Sinn, denn niemand wird zufällig ein Nikon-Z-Objektiv in der Schublade liegen haben. Das Kit mit dem normalen Zoom-Objektiv ist eine gute Basisausstattung für weniger als 1.000 Euro. Für nur ungefähr 200 Euro Aufpreis gibt es im Doppel-Zoom-Kit dann noch ein Telezoom-Objektiv dazu, das ebenfalls eine gute Qualität bietet – ein sehr verlockendes Angebot. Wer bereits einige Objektive aus dem Nikon-Spiegelreflex-System besitzt, kann ein Bundle mit dem so genannten FTZ-Adapter kaufen und seine alten Objektive dann an der Nikon Z 50 weiterbenutzen.
Fazit
Die Z 50 ist Nikons gelungener, wenn auch reichlich später Einstand in das spiegellose APS-C-Format. Die Kamera bietet eine gute Balance aus Preis, Leistung, Ausstattung. Die Bildqualität weiß sogar fast auf voller Linie zu überzeugen, vor allem die beiden recht preisgünstigen APS-C-Setobjektive überraschen mit äußerst positiven Bildqualitätsergebnissen. Somit lautet auch der Tipp, die Kamera im günstigen Bundle mit beiden Objektiven zu erwerben.
- Gute
Ergonomie und Bedienbarkeit
- Umfangreiche
Ausstattung
- Sehr
gute Bildqualität bis ISO 1.600
- Gute
Bildqualität bis ISO 3.200
- Selfiefunktion nicht mit Stick oder Gimbal
nutzbar
- Relativ
hohe Farbabweichung (JPEG)
- Nur wenige APS-C-Objektive im Nikon Z-System erhältlich
Alternative
Der größte Unterschied der Nikon Z fc zur Nikon Z 50 ist das "Look and Feel" der Z fc. Die Z fc ähnelt dem analogen Nikon-SLR-Klassiker FM2 und bietet dank vieler Bedienelemente ein prima Benutzererlebnis. Die Z fc liegt technisch auf gleichem Niveau wie die Z 50 beziehungsweise sogar minimal darüber. So lässt sich etwa der Bildschirm seitlich schwenken und drehen, womit sie sich besser für Vlogger eignet. Leider kann das Gehäuse der Z fc beim Anfassen nicht ganz überzeugen, die Kunststoff-Verblendung fühlt sich glatt und leider sehr "preisgünstig" an.
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