Klein, leicht, robust und mit Technik vollgepackt

Olympus OM-D E-M5 Mark III mit 4K-Video und Phasen-Autofokus

Seite 2 von 2, vom 2019-10-17 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Ein für manchen vielleicht größerer Wermutstropfen ist der kleinere Akku, es handelt sich um dasselbe Modell wie in der Pen- und E-M10-Serie (BLS-50). Damit fällt bei Olympus die mittlere Akkugröße (BLN-1) weg. Dennoch soll der Akku mit 310 Aufnahmen nach CIPA-Standard fast genauso lange halten wie im Vorgängermodell (330 Aufnahmen). Neu ist die USB-Ladefunktion (Micro-USB), die allerdings nur bei ausgeschalteter Kamera funktioniert. Einen Netzteilanschluss gibt es nicht, auch keinen Akku-Dummy.

Trotz des leichteren Gehäuses soll sich die Ergonomie leicht verbessert haben, denn es ist an entscheidender Stelle gewachsen, in der Tiefe um insgesamt fünf Millimeter. Der Handgriff ist minimal größer und auf der Rückseite gibt es nun eine ausgeprägte Daumenmulde. Oben auf ihr drauf war dadurch sogar Platz für eine ISO-Taste. Das Programmwählrad ist auf die andere Seite vom Sucher gewandert und bietet nun eine Bulb-Position, um leichter auf die Funktionen Live-Bulb und Live-Composite zugreifen zu können, bei denen man den Belichtungsfortschritt in Echtzeit beobachten kann. Eine Custom-Position ist ebenfalls vorhanden.

Die Graufiltersimulation der E-M1X hat es dagegen nicht in die E-M5 III geschafft, denn dafür fehlt laut Olympus die nötige Rechenpower. In der E-M5 Mark III kommt zwar der Bildprozessor TruePic VIII mit Dual-Quadcore zum Einsatz, er verfügt also über insgesamt acht Rechenkerne, aber die E-M1X bietet mit zwei TruePic VIII eben die doppelte Rechenleistung (16 Rechenkerne). Wem der Handgriff der E-M5 Mark III zu klein ist, der kann für knapp 200 Euro die Grifferweiterung ECG-5 erwerben. Sie bietet neben einem ausgeprägteren Griff auch einen Auslöser und ein Einstellrad. Einen Hochformat-Akkugriff wird es hingegen nicht geben.

Dank des Bildprozessors und Sensors kann die OM-D E-M5 Mark III zehn Serienbilder pro Sekunde mit Tracking-Autofokus und Belichtungsnachführung aufnehmen. Auch eine etwas abgespeckte Variante des Pro-Capture-Modus hat es in die E-M5 III geschafft. Bei 30 Bildern pro Sekunde werden kontinuierlich 14 Bilder im Puffer zwischengespeichert, sobald man den Auslöser halb drückt. Beim Durchdrücken des Auslösers beginnt die eigentliche Aufnahme. Auch eine Anti-Flicker-Funktion fehlt nicht, die bei flackernden Lichtquellen die Aufnahme in der Dunkelphase verhindert.

Ebenfalls mit an Bord ist die High-Res-Shot-Funktion vom Stativ, deren Auflösung nun 50 Megapixel in JPEG oder 80 Megapixel in Raw beträgt. Dafür werden acht Bilder mit einem halben Pixel Versatz aufgenommen. Die Freihand-High-Res-Shot-Funktion bleibt hingegen der E-M1X vorbehalten, denn nur sie bietet die dafür nötige Rechenpower. Dabei kommt der bis zu 1/16.000 Sekunde schnelle elektronische Verschluss zum Einsatz, der sich aber auch für normale Fotos zur lautlosen Aufnahme aktivieren lässt. Der mechanische Verschluss ist mit 1/8.000 Sekunde aber ebenfalls sehr schnell. Des Weiteren bietet die Olympus eine Fokus-Bracketing-Funktion mit bis zu 999 Bildern sowie eine Fokus-Stacking-Funktion, die acht Bilder direkt in der Kamera zusammensetzt.

Wer die Kamera gerne automatisch bedient oder digitale Filter verwenden möchte, kommt auch bei der E-M5 Mark III auf seine Kosten. Sie bietet einen Vollautomatikmodus, wählbare Motivprogramme sowie 16 Art-Filter mit verschiedenen Effekten, die sogar in allen Aufnahmeprogrammen, einige auch bei Videoaufnahmen, zur Verfügung stehen. Zum Speichern der Bilder steht übrigens ein einzelner SD-Kartenslot zur Verfügung, der SDHC, SDXC sowie UHS I und UHS II unterstützt.

Für die Konnektivität verfügt die Olympus OM-D E-M5 Mark III über WLAN sowie Bluetooth. Damit lassen sich Bilder, auch im Rohdatenformat, auf ein Smartphone übertragen, eine Kamerafernsteuerung via App inklusive Livebildübertragung ist ebenfalls möglich, aber auch einen reinen Fernauslösemodus bietet Olympus an. Ein Kabelfernauslöser lässt sich übrigens ebenfalls an die E-M5 III anschließen. Die Bluetooth-Verbindung ermöglicht, die ausgeschaltete Kamera in der Tasche aufzuwecken, um ein paar Bilder zu übertragen. Neu ist die Möglichkeit, auf der Kamera ausgewählte Bilder automatisch nach dem Ausschalten auf das Smartphone übertragen zu lassen.

Ab November 2019 soll die Olympus OM-D E-M5 Mark III zu einem Preis von knapp 1.200 Euro in den Farben Schwarz und Silber erhältlich sein. Des weiteren will Olympus gleich drei verschiedene Sets mit Objektiven anbieten. Die günstigste Variante kostet 1.500 Euro und beinhaltet das M.Zuiko Digital ED 14-150mm F4-5.6 II. Für 1800 Euro bekommt man die E-M5 III mit mehr Zoom, denn das M.Zuiko Digital ED 12-200mm F3.5-6.3 befindet sich neben der Kamera im Paket. Das Set mit dem "legendären" (weil äußerst guten) M.Zuiko Digital ED 12-40mm F2.8 soll knapp 2.000 Euro kosten. Das Vorgängermodell OM-D E-M5 Mark II wird übrigens noch eine Weile parallel im Markt erhältlich sein, die UVP beträgt aktuell noch knapp 1.000 Euro.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.