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Canon präsentiert EOS R5 und EOS R6 als Erweiterung des R-Systems

Seite 2 von 2, vom 2020-07-09 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Wie bereits früher von Canon bekanntgegeben, nimmt die EOS R5 Videos in 8K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde auf und speichert diese intern als 12 Bit Rohdaten. Als Speicherkartenformat kommt CFexpress zum Einsatz, um diese großen Datentransferraten bewältigen zu können. Zusätzlich verfügt die EOS R5 aber auch über einen SD-Speicherkartenschacht mit Unterstützung von SDHC, SDXC und UHS II. Hier können Videos parallel zur Aufzeichnung in 8K 12 Bit Raw auf die CFexpress-Speicherkarte in 4K-Auflösung gespeichert werden. Highspeed-Videos nimmt die EOS R5 in 4K-Auflösung bei 120 Bildern pro Sekunde auf, in Full-HD sind hingegen "nur" 60 Bilder pro Sekunde möglich.

Während der Videoaufnahme bietet die R5 die volle Autofokus-Funktionalität mit Mensch- und Tiererkennung, Körper-, Kopf-, Gesichts- und Augenerkennung etc. Das intere Mikrofon nimmt nur einen Kanal (Mono) auf, für guten Ton muss man ein externes Stereomikrofon über die 3,5 mm Buchse anschließen. Einen Kopfhörerausgang bietet die EOS R5 ebenfalls und über die USB-C-Buchse kann die Kamera mit Dauerstrom zum Betrieb versorgt werden.

Eine externe Aufzeichnung via HDMI (Mikro-HDMI-Buchse) ist ebenfalls möglich, allerdings reicht die Datenübertragung nur für 4K-Auflösung bei 60p, das heißt mit interner Aufzeichnung auf die CFexpress-Karte, die parallel zur HDMI-Ausgabe möglich ist, erhält man die bessere Videoqualität. Eine flache Tonwertkurve (Canon-Log) steht selbstverständlich ebenfalls für Videoaufzeichnungen zur Verfügung, um späteres Color-Grading zu vermöglichen. Eine Zebra-Funktion fehlt auch nicht. Die Videoaufzeichnung ist auf knapp 30 Minuten am Stück begrenzt, bei höchster Qualität wegen der Hitzeentwicklung sogar auf 20 Minuten.

Wie die EOS R verfügt die R5 auf der Oberseite über ein LC-Display sowie einen Modusknopf mit ihm umgebendem Drehrad. Der elektronische Sucher bringt es auf eine standesgemäße Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten bei einer flüssigen Bildwiederholrate von 120 fps. Der dreh- und schwenkbare Touchscreen löst bei einer Diagonale von acht Zentimetern 2,1 Millionen Bildpunkte auf. Wer möchte, kann statt einer Serienbildaufnahme Framegrabbing bei 8K- oder 4K-Auflösung betreiben. Bei 8K beträgt die Auflösung immerhin 35,4 Megapixel bei 30 Bildern pro Sekunde, bei 4K-Auflösung sind es sogar 120 Bilder pro Sekunde, allerdings bei nur 8,8 Megapixeln Auflösung.

Ab Ende Juli 2020 soll die Canon EOS R5 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 4.500 Euro erhältlich sein. Da diese UVP auf einem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent beruht, wird die Kamera sogar noch etwas günstiger. Händler, die sich an der UVP orientieren, werden vermutlich ca. 4.385 Euro auf das Preisschild schreiben.

Die Canon EOS R6 enthält sogar noch mehr "Gene" der EOS-1D X Mark III, denn sie besitzt einen sehr ähnlichen 20-Megapixel-Sensor. Im Prinzip ist nur der Tiefpassfilter ein anderer, aber auch ein sehr guter. Laut Canon liegt die Detailauflösung ganz leicht unterhalb der EOS-1D X Mark III, aber sogar oberhalb der EOS RP, obwohl diese nominell 26 Megapixel auflöst. Das mag komisch klingen, aber der Tiefpassfilter spielt dabei eine sehr große Rolle und der kostet bei der EOS RP in der Praxis einiges an Auflösung. Der Empfindlichkeitsbereich geht von ISO 100 bis 102.400 ohne und ISO 50 bis 204.800 mit Erweiterung.

Tatsächlich ist die EOS R6 ein echter Wolf im Schafspelz, denn sie bietet eine hohe Leistung zu einem vertretbaren Preis. Sie ist genauso schnell wie die doppelt so teure Sony Alpha 9 II und bietet sogar deutlich mehr Videoleistung. Sie nimmt Videos nämlich in 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde auf. Dabei kommt ein 5,1K-Oversampling zum Einsatz, der Cropfaktor beträgt lediglich 1,06 (bei der EOS R und RP ist dieser wesentlich größer und damit ein echtes Manko). Die 4K60p-Videos können mit Canon-Log in 10 Bit intern oder extern (via HDMI) aufgezeichnet werden. Selbstverständlich steht bei Videoaufnahmen die Volle AF-Funktionalität zur Verfügung, eine Zebra-Funktion gibt es ebenfalls.

Die R6 verfügt über zwei SD-Speicherkartenschächte, die beide zu SDHC, SDXC und dem schnellen UHS II kompatibel sind. Eine gleichzeitige interne und externe Videoaufzeichnung ist nicht möglich. Neben einem Mikrofoneingang verfügt die Canon EOS R6 auch über ein eingebautes Stereomikrofon und einen Kopfhörerausgang. Die USB-C-Schnittstelle kann zur Dauerstromversorgung verwendet werden.

Das Gehäuse der Canon EOS R6 besteht aus Polycarbonat und ist gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet. Das Gewicht der Kamera liegt betriebsbereit liegt bei 680 Gramm. Der mechanische Verschluss ist für 300.000 Auslösungen ausgelegt. Sie verfügt nicht über ein LC-Display auf der Kameraoberseite, zudem kommt ein Programmwählrad anstatt eines Modus-Knopfes zum Einsatz. Der elektronische Sucher löst 3,69 Millionen Bildpunkte auf, der 7,5 Zentimeter große, dreh- und schwenkbare Touchscreen bringt es auf 1,62 Millionen Bildpunkte.

Ab Ende August 2020 soll die Canon EOS R6 zu einem Preis von knapp 2.700 Euro erhältlich sein. Zudem wird es die Kamera zu einem Preis von knapp 3.060 Euro im Set mit dem RF 24-105 mm F4-7.1 IS STM geben. Auch hier basieren die unverbindlichen Preisempfehlungen auf einem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, das heißt wenn ein Händler sich daran orientiert und die Mehrwertsteuersenkung an seine Kunden weitergibt, stehen Preise von ca. 2.630 beziehungsweise etwa 2.980 Euro an den Produkten.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.