Profi-DSLR mit Spiegellos-Qualitäten

Testbericht: Canon EOS-1D X Mark III

2020-08-31 Rechtzeitig zu dem geplanten olympischen Sommerspielen brachte Canon die EOS-1D X Mark III mit vielen Innovationen und hoher Leistungsfähigkeit auf den Markt, doch dann machte Corona dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Selbst unseren Test hatten wir mangels Sportmotiven vom März auf jetzt verschoben. Doch nun konnten wir Canons neuen Sportboliden ausführlich im Labor und in der Praxis testen und zeigen auf, was die Innovationen taugen, ob man überhaupt noch einen Spiegel braucht und natürlich, wie es um die Bildqualität bestellt ist.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS-1D X Mark III haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 38-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Ergonomie und Verarbeitung

Die Canon EOS-1D X Mark III ist in vielerlei Hinsicht ein mächtiges Schwergewicht. Das fängt beim stolzen Preis von über 7.000 Euro geht, geht über das wuchtige Gehäuse mit eingebautem Hochformatgriff bis hin zum Gewicht, das betriebsbereit bereits ohne Objektiv bei über 1,4 Kilogramm liegt. Unsere Testkombination mit dem verhältnismäßig leichten EF 24-105 mm 4L IS II USM bringt es sogar auf knapp über 2,2 Kilogramm. Außerdem haben wir das Canon EF 70-200 mm 2.8 L IS III USM als Sportobjektiv an der EOS-1D X Mark III, unser Testbericht dazu ist in den weiterführenden Links zu finden.

Für das Gewicht bietet die EOS-1D X Mark III aber auch eine über jeden Zweifel erhabene Verarbeitungsqualität. Das Gehäuse besteht aus einer robusten Magnesiumlegierung und ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Dabei liegt die EOS-1D X Mark III vor allem im Querformat sehr satt in der Hand. Dennoch empfiehlt es sich bei dem Gewicht, das Objektiv mit der linken Hand zu stützen. Die Handgriffflächen sind großzügig auf der Vorder- und Rückseite gummiert, so dass einem die Kamera kaum aus den Händen gleiten kann. Im Hochformat ist der Handgriff zwar ein wenig schlechter ausgeprägt, aber die EOS lässt sich auch da sicher halten.

Das Metallstativgewinde befindet sich selbstverständlich in der optischen Achse. Leider hat Canon es versäumt, einen Video-Pin als Verdrehsicherung für den Stativbetrieb einzubauen, genug Platz wäre gewesen. Gleich drei Ösen sorgen dafür, dass man Gurt (mitgeliefert) und Handschlaufe (nicht mitgeliefert) sicher befestigen kann. Der 30 Wattstunden (Wh) starke Lithium-Ionen-Akku lässt sich nach links entnehmen und bietet Saft für 2.850 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren, sofern man den Spiegelreflexsucher verwendet. Bei aktivierten Live-View schrumpft die Akkulaufzeit auf magere 610 Aufnahmen, was angesichts des riesigen Akkus im Vergleich zu waschechten spiegellosen Systemkameras recht wenig ist.

Der Kamera liegt sogar ein Doppelladegerät bei, so dass man mehrere Ersatzakkus parallel laden kann. LEDs am Ladegerät signalisieren, wie voll die Akkus sind und wie lange die Restladezeit ungefähr ist. Die Speicherkarten werden auf der Kamerarückseite entnommen. Hinter der großen Klappe verbergen sich gleich zwei CFexpress-Steckplätze, so dass man die EOS-1D X Mark III immer mit ausreichend Speicherkapazität bestücken kann. Dabei bestimmt man im Menü, ob die Karten beispielsweise nacheinander oder parallel gefüllt werden. Die Pin-kompatiblen XQD-Karten können nicht in der Canon verwendet werden. Das ist zwar schade, aber wenig dramatisch, denn die CFexpress-Karten sind deutlich schneller. Sowohl das Karten- als auch das Akkufach sowie die Schnittstellen sind wie die gesamte Kamera gegen Staub und Spritzwasser geschützt, so dass man bei Regen etc. unbeirrt weiter fotografieren kann.

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Die Schnittstellenausstattung auf der linken Gehäuseseite ist äußerst üppig. Ein LAN-Kabelanschluss erlaubt beispielsweise den Betrieb der Kamera im Netzwerk. Aber auch per USB lässt sich die Kamera mit einem Computer verbinden. Der USB-Anschluss verspricht mit USB 3 Typ C eine hohe Datentransferrate, die allerdings durch Verwendung des PTP-Protokolls arg ausgebremst wird. Trotz Verwendung des mitgelieferten USB-Kabels erreichten wir nur gut 40 MB/s Lesegeschwindigkeit. An einem CFexpress-Kartenlesegerät führt also für schnelle Datenübertragungen kein Weg vorbei.

Beim HDMI-Anschluss kommt ebenfalls ein Typ C zum Einsatz, was aber lediglich die Bezeichnung für HDMI Mini ist. Das 4K-Videosignal kann maximal in 4K mit 4:2:2 10 Bit aufgegeben werden, selbstverständlich auf Wunsch ohne Einblendungen (also "Clean HMDI"). Sogar an eine einschraubbare Zugentlastung hat Canon gedacht. Eine Blitzsynchronbuchse für den Studiobetrieb und eine Kabelfernauslösebuchse sowie ein Stereomikrofonanschluss und ein Kopfhörerausgang jeweils in Klinkenform gehören zur weiteren Schnittstellenausrüstung.

Drahtlos nimmt die Canon per Bluetooth und WLAN Verbindung mit Computern, Smartphones und Tablets auf, zudem lässt sich an eine separate Schnittstelle der optionale WFT-E9 als leistungsfähiger WLAN-Adapter (mehr Datendurchsatz und Reichweite) anschließen. Die Antennen sitzen unter einer kleinen Kunststoffhaube vor dem TTL-Systemblitzschuh. Hier hat Canon zudem einen GPS-Chip eingebaut, der auch noch andere Satellitensysteme unterstützt.

Bei der Bedienung setzt Canon auf viele Knöpfe sowie einen Joystick und zwei Funktionsräder. Gleich zwei LC-Displays (oben und hinten) stehen für die Anzeige der Einstellungen neben dem farbigen Touchscreen zur Verfügung. Letzterer ist mit 3,2 Zoll (rund acht Zentimeter) recht groß und löst mit 2,1 Millionen Bildpunkten sehr fein auf. Hinzu kommt der Vorteil des 3:2-Formats, so dass im Live-View der ganze Bildschirm ohne Trauerränder genutzt werden kann.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon EOS-1D X Mark III haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 38-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.