Premiere des Phasen-Autofokus bei Panasonic

Panasonic Lumix DC-S5II und S5IIX mit besserer Leistung vorgestellt

Seite 2 von 2, vom 2023-01-04 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Stichwort Video: Die Panasonic Lumix DC-S5II ist eine Hybridkamera, die sich auch sehr gut für Videoaufnahmen eignet. Das zeigen nicht nur der Bildstabilisator und der verbesserte Bildsensor, sondern auch die vielen Auflösungs- und Qualitätsstufen, Aufzeichnungsmöglichkeiten sowie Funktionen. Bei Ausnutzung des gesamten Bildsensors lassen sich 6K-Videos im 3:2-Seitenverhältmnis bei einem Farbsubsampling von 4:2:0 10 Bit bei 24, 25 oder 30 Bildern pro Sekunde mit 200 Mbps aufnehmen. Bei 17:9 6K wird noch die volle Sensorbreite genutzt. Bei 16:9 5,9K hingegen fallen horizontal wenige Pixel weg, dafür kommen vertikal im Vergleich zu 17:9 einige hinzu. Aber auch Aufnahmen mit 4K sind im Vollformat bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde möglich, dann sogar mit einem Farbsubsampling von 4:2:2 10 Bit. In Full-HD-Auflösung sind bis zu 120 Bilder pro Sekunde möglich.

Beschränkt man sich auf den APS-C-Bildkreis, sind 4K-Aufnahmen auch mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde möglich, in Full-HD sind es 120 Bilder pro Sekunde. Nur im Slow&Quick-Modus sind bei Full-HD-Auflösung 180 Bilder pro Sekunde möglich. Zudem können anamorphe 4:3-Videos im APS-C-Bildkreis mit weiterem Crop in 3,3K-Auflösung aufgenommen werden. Eine Videoaufnahmelängenbegrenzung gibt es zwar nicht, aber bei 6K/5,9K-Videos gibt es nach 30 Minuten eine kurze Abkühlpause.

Wie bereits erwähnt, profitieren Videoaufnahmen vom Bildstabilisator, aber auch vom neuen Phasen-Hybrid-Autofokus, der sogar beim Zoomen funktionieren soll. Tonaufnahmen erfolgen über das integrierte Stereomikrofon oder ein per 3,5mm Klinke angeschlossenes externes in 48 kHz 24 Bit, bei externem Mikrofon kann zudem auf High-Res-Audio mit 96 kHz 24 Bit umgeschaltet werden. Schließt man den optionalen XLR1-Adapter an, lässt sich der Ton sogar auf vier Kanälen aufzeichnen. Ein Kopfhöheranschluss fehlt der S5II auch nicht und der HDMI-Anschluss wurde auf die volle Größe Typ A vergrößert.

HLG und V-Log werden ebenso angeboten wie eine LUT, die von der Speicherkarte gelesen werden kann. Neu ist eine AWB-Lock-Funktion, damit sich der automatische Weißabgleich nicht mehr ungewollt unterschiedlichen Lichtsituationen anpasst. Wave Form Monitor, Vector Scope und Zebra Pattern gehören ebenfalls zum Ausstattungsumfang. Wenn man möchte, kann man bei Full-HD- oder 4K-Aufnahme den Bildausschnitt auf dem Sensor schwenken oder auch zoomen. Dank Synchro Scan passt die Kamera die Videobildfrequenz an Displays an, damit diese nicht flackern.

Die Unterschiede zwischen der Panasonic Lumix DC-S5II und S5IIX sind schnell aufgezählt: Die S5IIX besitzt ein unauffälligeres Gehäuse, heißt: Die Beschriftungen sind schwarz statt weiß und rot, auch der rote Ring unter dem Wahlrad seitlich des Suchers fehlt. Das kann man schick finden, aber es hat auch praktische Vorteile: Die Kamera ist dunkler, was das Risiko von Reflexionen im Motiv verringert.

Der größere Unterschied besteht bei den professionellen Videoaufzeichnungs- und Streamingmöglichkeiten. So kann die S5II keine Raw-Videos in Apple ProRes per HDMI ausgeben, es sei denn, man kauft einen zusätzlichen Lizenzschlüssel für 199 Euro (ist in Summe noch günstiger als eine S5IIX). Das soll aber sowieso erst später nach einem entsprechenden Firmwareupdate möglich sein. Nicht per Schlüssel nachrüstbar ist hingegen die SSD-Aufzeichnungsmöglichkeit von Videos mit bis zu 800 Mbps, die nur die S5IIX bietet. Neben Apple ProRes kann auch All-Intra direkt auf eine SSD gespeichert werden. Darüber hinaus kann nur die S5IIX Videos per WLAN oder LAN (per USB-Adapter) direkt streamen, inklusive Anwendung einer LUT. Zudem ist die USB-Fernsteuerung per Smartphone der S5IIX vorbehalten.

Apropos Fernsteuerung und Smartphone: Die S5II verfügt über Bluetooth sowie WLAN auf 2,4 und 5 GHz. Damit kann eine dauerhafte Verbindung zu einem Smartphone hergestellt werden, beispielsweise zum Geotagging. Per WLAN lassen sich Bilder und Videos übertragen sowie per App die Kamera fernsteuern.

Zur Stromversorgung kommt der Lithium-Ionen-Akku BLK22 mit 2.200 mAh Kapazität zum Einsatz, der für 370 Aufnahmen Energie liefert. Geladen wird er kameraintern über die USB-C-Schnittstelle, ein externes Ladegerät gibt es nur optional. Dank Unterstützung von Power Delivery (9 V, 3 A) kann die S5II auch direkt per USB-C mit Strom versorgt werden.

Noch im Januar 2023 soll die Panasonic Lumix DC-S5II zu einem Preis von knapp 2.200 Euro erhältlich sein. Auch ein Set mit dem 20-60 mm Zoom soll es geben. Die Panasonic Lumix DC-S5IIX hingegen kommt erst im Mai 2023 auf den Markt und soll dann gut 2.500 Euro kosten. Das Vorgängermodell S5 soll übrigens weiterhin erhältlich sein.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.