Pfannkuchen-Weitwinkel

Nikon Z 26 mm F2.8 im Test

Seite 2 von 2, vom 2024-02-02 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Der optische Aufbau des Nikon Z 26 mm F2.8 setzt sich aus acht Linsen zusammen, die in sechs Gruppen angeordnet sind. Immerhin drei asphärische Linsen sollen optische Fehler minimieren. Allerdings sind diese berüchtigt dafür, Zwiebelringe in den Unschärfescheibchen von punktuellen Lichtquellen zu verursachen. Das fällt beim 26 mm aber kaum auf. Allenfalls ein leicht hellerer Rand lässt sich an den Unschärfescheibchen beobachten.

Abgesehen davon ist das Bokeh überraschend schön, auch wenn man es nur bei der Fokussierung auf Motive im Vordergrund mit einem weit davon entfernten Hintergrund richtig zu sehen bekommt. Mit minimalen Farbsäumen muss man im Bokeh allerdings leben. Die Blende besteht aus lediglich sieben Lamellen und lässt sich nur bis F16 schließen. Einen schönen Sterneffekt um punktuelle Lichtquellen konnten wir nicht beobachten.

Wie bereits eingangs erwähnt, kann die flache Streulichtblende prinzipbedingt kaum Wirkung entfalten. So hilft sie auch nicht gegen den leichten Kontrastverlust, der im Gegenlicht auftreten kann. Auch leichte Blendenreflexe können sich zeigen. Insgesamt sind die Gegenlicht-Kontraste aber noch gut.

Den Labortest des Z 26 mm F2.8 haben wir an der Nikon Z 8 vorgenommen, die mit ihren über 45 Megapixeln Auflösung die Vor- und Nachteile des Objektivs gut herausarbeiten sollte. Bei den Messungen traten praktisch keine Farbsäume auf und eine Verzeichnung war ebenfalls nicht vorhanden, was angesichts der bei Verwendung dieses Objektivs nicht deaktivierbaren Verzeichnungskorrektur kaum verwunderlich ist.

Trotz standardmäßiger Randabdunklungskorrektur in der Kamera mit der Einstellung "Normal" tritt eine sichtbare Randabdunklung auf. Sie beträgt maximal 1,2 Blendenstufen bei Offenblende F2,8, fällt dank des sanften Anstiegs aber nicht so stark negativ auf. Zwar sinkt die Randabdunklung beim Abblenden, bleibt aber mit 0,7 Blendenstufen stets leicht präsent und über dem Niveau anderer Objektive.

Im Bildzentrum erreicht das Nikon Z 26 mm F2.8 an der Z 8 bei 50 Prozent Kontrast eine maximale Auflösung von 81 lp/mm – ein sehr guter Wert. Erreicht wird dieser bereits bei Offenblende F2,8 (siehe Diagramm aus dem Labortest unten). Beim Abblenden sinkt die Auflösung im Bildzentrum nie unter 73 lp/mm – sehr gut!

Am Bildrand erreicht die Auflösung maximal knapp 67 lp/mm, bei Offenblende sind es 61 lp/mm. Mit Ausnahme von F16 bewegt sie sich stets oberhalb dieses Werts. Der relative Randabfall bewegt sich zwischen 25 und zehn Prozent, ist also moderat bis gering. Das ist zwar kein hervorragender Wert, aber für eine Pancake-Festbrennweite wirklich überraschend gut.

Die Bildqualitätskompromisse, die man angesichts der flachen Bauweise eingehen muss, sind überraschend gering und das Objektiv ist selbst dem über 45 Megapixel auflösenden Kleinbildsensor der Z 8 problemlos gewachsen. Auch dem bei Nikon APS-C-Kameras verwendeten 20-Megapixel-Sensor dürfte das Objektiv gut gewachsen sein, schließlich ist das dieselbe Pixeldichte wie 45 Megapixel im Kleinbildformat. Die kritischen Randbereiche bei der Auflösung und Randabdunklung fallen am APS-C-Sensor sogar weg.

Fazit

Das Nikon Z 26 mm F2.8 ist zwar das flachste und leichteste Objektiv im Nikon-Z-System, das merkt man ihm aber bei der Bildqualität nicht an. Zudem ist die Verarbeitung gut und sogar an Dichtungen zum Schutz vor Staub und Spritzwasser hat Nikon gedacht. Einzig der etwas laute Autofokus samt des Auszugsmechanismus könnte man kritisieren. Die Bildqualität ist hingegen sehr gut. Die optischen Fehler sind gering, das Bokeh überraschend schön und die Auflösung ab Offenblende hoch, mit nur mäßigem bis geringem Randabfall.

Kurzbewertung

  • Klein und leicht
  • Staub- und Spritzwasserschutz
  • Hohe Auflösung mit moderatem bis geringem Randabfall
  • Frei von Verzeichnungen
  • Schönes Bokeh
  • Auszugs-Autofokus etwas langsam und laut
  • Trotz Korrektur stets präsente Randabdunklung

Nikon Z 26 mm F2.8 mit Nikon Z 8

Auflösung MTF


Z 8

F2,8F4,0F5,6F8,0F11,0F16,0
26 mm80,5 / 61,4 (24 %)77,6 / 66,7 (14 %)74 / 66,4 (10 %)74,2 / 64 (14 %)77,4 / 62,6 (19 %)73 / 54,7 (25 %)

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.

Hersteller Nikon
Modell Z 26 mm F2.8
Unverbindliche Preisempfehlung 589,00 €
Bajonettanschluss Nikon Z
Brennweite 26,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2,8
Kleinste Blendenöffnung F16
KB-Vollformat ja
Linsensystem 8 Linsen in 6 Gruppen
inkl. asphärische Linse(n)
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 200 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 52 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 70 x 24 mm
Objektivgewicht 122 g

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.