PowerShot-G7-Killerin?

Ricoh stellt kompakte Reise- und Reportagekamera Caplio GX100 vor

2007-03-28 Schwere Zeiten bahnen sich für die Canon PowerShot G7 an. Die 10,1-Megapixel-Kamera, die u. a. wegen ihrer kompakten Maße und ihrer Erweiterungsmöglichkeiten (dank Blitz-/Zubehörschuh und Anschlussmöglichkeit für optisches Zubehör wie Filter, Nahlinsen und Konverter) von vielen Fotografen als handliche Reise- und Reportagekamera bzw. als hemdtaschentaugliche Zweitkamera angesehen wird, bekommt bald Konkurrenz von der neuen Ricoh Caplio GX100. Denn die besitzt die gleichen Grundeigenschaften – und sogar Features, die der G7 fehlen.  (Yvan Boeres)

Ricoh Caplio GX100 [Foto: Ricoh] So ist die vor einigen Stunden in Japan vorgestellte Ricoh Caplio GX100 zunächst einmal mit einer weitwinkelstarken Zoomoptik (24-72 mm/F2,5-4,4 entspr. Kleinbild) ausgestattet. Wem das noch nicht weitwinklig genug ist, kann mit dem optional erhältlichen Objektivadapter (der auch als Sonnenblende dient) den 0,8-fachen Weitwinkel-Konverter DW-6 aus dem Zubehörprogramm an die GX100 anschließen und die Brennweite auf umgerechnet 19 mm reduzieren. Einen Telekonverter scheint es aber zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu geben. Wie die Canon PowerShot G7 besitzt die GX100 keinen dreh- und schwenkbaren Bildschirm. Der 6,3 cm große Farbbildschirm (2,5"-TFT-LCD mit 230.000 Bildpunkten und Betrachtungswinkel von 170° h/v) ist fester Bestandteil der Kamera; allerdings gibt es als Option einen kleinen aufsteckbaren LCD-Sucher (also nicht optisch, sondern elektronisch), bei dem man nicht nur in Spiegelreflexkameramanier das Auge ans Okular setzen kann, sondern den man mit seinem Klappmechanismus auch als Winkelsucher benutzen kann.

Der 10,3-Megapixel-CCD (10,1 MP netto) der GX100 ist mit einem Vibrationsmechanismus zur Kompensierung von unerwünschten Zitterbewegungen (CCD-Shift-Bildstabilisator) versehen. Alternativ oder ergänzend dazu kann die GX100 auch das Ricoh Caplio GX100 [Foto: Ricoh] Verwacklungsrisiko durch automatische Ansteuerung höherer Lichtempfindlichkeitsstufenäquivalente (Auto-HI-ISO-Modus) verringern. Bei manueller Anwahl der Lichtempfindlichkeitsstufe können ISO-Werte von 80 bis 1.600 vorgewählt werden. Selbstverständlich kann auch die Belichtung vorgegeben werden; neben einer Programmautomatik mit Shift-Funktion (Verschiebung der Belichtungswerte) stehen eine Zeitautomatik mit Blendenvorwahl und ein manueller Belichtungsmodus (Blende und Verschlusszeiten werden getrennt über zwei Einstellräder eingegeben) zur Auswahl. Dabei können Belichtungszeiten von 3 Minuten bis 1/2.000 Sekunde eingestellt werden, und bei der Belichtungsmessung kann man auf drei Messarten (Mehrfeld/Matrix-Messung über 256 Messfelder, mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung) zurückgreifen. Eine noch größere Kontrolle über die Bildqualität erlangt man bei der GX100 über ihren RAW-Rohbilddatenmodus. Dieser entspricht dem beliebten DNG-Format von Adobe, so dass einem eine Vielzahl an RAW-Konvertern (vom Adobe-eigenen ACR oder Lightroom bis hin zu Silkypix, Capture One & Co.) zur Auswahl steht. Anfängern stellt die GX100 eine Handvoll Motivprogramme mit Voreinstellungen für typische Aufnahmesituationen (Sportfotos, Nachtaufnahmen, Porträtaufnahmen etc.) zur Verfügung. Fortgeschrittene GX100-Besitzer können auf eine Belichtungskorrekturfunktion, eine Belichtungsreihen-Automatik, diverse Weißabgleich-Einstellungen (Automatik, Voreinstellungen, manueller Weißabgleich, automatische Weißabgleich-Reihen), zwei Serienbildmodi (S- und M-Modus) und eine Intervall-Funktion zurückgreifen.

Ricoh Caplio GX100 – Aufsteck LCD Sucher [Foto: Ricoh]Videos kann die GX100 mit Ton und ohne feste Begrenzung der Aufnahmezeit (maßgebend ist die verfügbare/verbleibende Speicherkapazität) bei einer Auflösung von maximal 640 x 480 Bildpunkten (VGA) und einer Bildwiederholrate von bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Zu den weiteren Funktionen und Ausstattungsmerkmalen der Kamera gehören u. a. ein Zoom-Makro-Modus mit einer Nahgrenze von nur 1 cm, ein eingebauter Pop-Up-Blitz mit Soft-Flash-Funktion (zur Vermeidung von Überblitzeffekten) nebst Blitzschuh, eine eingebaute Bildentzerrungsfunktion (stürzende Linien oder trapezförmige Verzerrungen von schräg aufgenommenen geraden Bildpartien werden elektronisch korrigiert), eine Sprachnotiz- und Diktiergerätfunktion, ein Selbstauslöser mit zwei Vorlaufzeiten (2 oder 10 Sekunden), ein Audio/Video-Ausgang mit umschaltbarem Fernsehsignal (PAL/NTSC), eine PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, ein eingebauter 26-MByte-Speicher (über SD/SDHC- oder MMC-Karten erweiterbar bzw. ergänzbar) und eine Vielzahl an verschiedenen Auflösungsstufen. Ricoh-typisch ist die – fast schon universelle – Stromversorgung: Die GX100 nimmt wahlweise zwei handelsübliche AAA/Micro-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus) oder einen optional erhältlichen Lithiumionenakku vom Typ DB-60 (3,7 V bei 1.150 mAh) auf. Bei Verwendung des DB-60-Akkus sind mit einer Ladung bis zu 380 Aufnahmen (im CIPA-Standardtestverfahren) möglich. Das alles hat bzw. kann die 111,6 x 58 x 25 Millimeter kleine und 250 Gramm (betriebsbereit) leichte GX8-Nachfogerin, die Ende April (2007) mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 550 EUR in den Handel kommt. Weitere Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung der Ricoh Caplio GX100 können interessierte Besucher unserer Seiten dem ausführlichen digitalkamera.de-Datenblatt entnehmen; unter den weiterführenden Links am Ende dieser Meldung bzw. hier weiter unten kann das Datenblatt direkt abgerufen werden.

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