Mit 26 Megapixeln und 2,16 Millionen Autofokuspunkten

Die Fujifilm X-T30 bringt Flaggschifftechnologie in die Mittelklasse

2019-02-14 Turnusgemäß bringt Fujifilm die wichtigsten Technologien seines Vorjahres-Flaggschiffs in die Mittelklasse. So bietet die X-T30 dieselbe Bildqualität mit 26 Megapixeln Auflösung und X-Prozessor der vierten Generation sowie denselben Autofokus mit 2,16 Millionen Phasen-Autofokus-Punkten auf dem Bildsensor wie die X-T3. Auch 4K-Videos kann die X-T30 in hoher Qualität mit AF-C aufnehmen. Zudem wurden der Touchscreen, die Bedienung (nun mit Fokushebel) und der Handgriff verbessert.  (Benjamin Kirchheim)

Die zweistellige X-T-Serie von Fujifilm ist bekannt dafür, stehts die Technologie des jüngsten Flaggschiffmodells in ein kompaktes und leistbares Mittelklassemodell zu bringen. Dem stehts die X-T30 in nichts nach und beeindruckt mit der Bildqualität und dem Autofokus der X-T3 zu einem Preis von unter 1.000 Euro. Wie schon das Vorjahresmodell X-T20 ist auch die X-T30 äußerst kompakt: Weniger als zwölf Zentimeter breit, nur knapp über acht Zentimeter hoch und schlanker als fünf Zentimeter wiegt sie betriebsbereit unter 400 Gramm. Um die Ergonomie etwas zu verbessern, hat Fujifilm indes den Handgriff auf der Vorderseite minimal vergrößert. Von einem großen, ergonomischen Griff kann aber weiterhin nicht gesprochen werden, die X-T30 lehnt sich auch weiterhin an dem Design der grifflosen Spiegelreflexkameras aus den 80er Jahren an. Auf einen Spritzwasser- und Staubschutz muss man in Fujifilms Mittelklasse leider weiterhin verzichten.

Kernstück der X-T30 ist der 26 Megapixel auflösende X-Trans-CMOS-4-Bildsensor, der erstmals in der X-T3 zum Einsatz kam. Er bietet nicht nur eine hohe Auslesegeschwindigkeit und geringes Rauschen (die ISO-Empfindlichkeit erstreckt sich von 160 bis 12.800 ohne und 80 bis 51.200 mit Erweiterung), sondern nimmt auch 4K-Videos auf. Obendrein besitzt er 2,16 Millionen integrierte Phasen-AF-Sensoren, die über den gesamten Sensor verteilt sind. Bei bis zu -3 EV sollen die Sensoren noch arbeiten. Zudem erkennt die X-T30 nicht nur Gesichter, sondern auch Augen. Diese Erkennung wurde nochmals verbessert und erlaubt nun auch die Priorisierung eines wählbaren Gesichts.

Für die Datenverarbeitung und Bildaufbereitung zuständig ist der X-Prozessor 4, der beispielsweise die Bildqualität mit Hilfe des Lens Modulation Optimizers (LMO) verbessert, der neben Objektivfehlern auch Beugungseffekte bekämpft. Die Serienbildfunktion erreicht maximal zehn Bilder pro Sekunde mit mechanischem und 20 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss, bei 1,25-fachem Crop sind auch 30 Serienbilder pro Sekunde möglich.

Auch wenn die Fujifilm X-T30 bevorzugt manuell oder halbautomatisch über das Belichtungszeitenrad und den Blendenring des Objektivs bedient wird, bietet sie eine Motivautomatik, die 58 Motivszenen erkennt. Auch die Filmsimulationsmodi sind mit an Bord, etwa der Fujifilm Velvia, der Acros, Classic Chrome oder der Eterna. Letzterer soll sich besonders für Videoaufnahmen eignen.

Bei der Videofunktion erbt die X-T30 ebenfalls die Gene der X-T3. So sind im DCI4K-Modus Videoaufnahmen mit 4.096 x 2.160 Pixeln bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde im 17:9-Seitenverhältnis möglich. Aber auch 4K-Videos im 16:9-Seitenverhältnis lassen sich mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen und mit hoher Qualität von 200 Mbit/s speichern (4:2:0 8 Bit auf SD-Karte). Auch in Full-HD lässt sich 17:9 statt 16:9 wählen. Hier beträgt die Bildrate bis zu 60 fps, im Highspeedmodus sogar bis zu 120 fps. Der Sensor wird dabei immer mit 6K-Ausgelesen, um beim Runterrechnen auf 4K- oder Full-HD-Auflösung eine hohe Bildqualität zu erreichen. Via HDMI (Micro, Typ D) lassen sich sogar 10-Bit-Videos mit 4:2:2-Farbabtastung extern aufzeichnen, auch F-Log steht zur Verfügung. Zudem soll das interne Stereomikrofon "High-Resolution-Audio" ermöglichen. Über die 2,5mm-Stereoklinkenbuchse lassen sich aber auch externe Mikrofone anschließen.

Apropos Anschlüsse: Die X-T30 verfügt nun über eine USB-C-Buchse, der Akku kann darüber geladen werden. Immerhin 380 Aufnahmen soll der NP-W126S erlauben. Der rückwärtige Touchscreen ist im Vergleich zum Vorgängermodell 1,3 Millimeter dünner und soll sich besser bedienen lassen. Er misst weiterhin 7,6 Zentimeter in der Diagonale und löst 1,04 Millionen Bildpunkte auf. Auch beim Sucher gibt es bewährte Eckwerte: Das OLED löst 2,36 Millionen Bildpunkte auf und vergrößert im Kleinbildäquivalent 0,62-fach. Dank WLAN und Bluetooth verbindet sich die X-T30 mit Computer und Smartgeräten mit Android oder iOS. Dank dauerhafter Bluetoothverbindung lässt sich das Smartgerät als GPS benutzen, auch Firmwareupdates sind mobil möglich. Selbstverständlich lässt sich die X-T30 auch via App fernsteuern und überträgt Bilder drahtlos.

Ab 20. März 2019 soll die Fujifilm X-T30 in den Farben Schwarz und Silber zu einem Preis von knapp 950 Euro erhältlich sein. Das Set mit dem Fujinon Powerzoom-Objektiv XC 15-45 mm F3.5-5.6 OIS PZ kostet knapp 1.000 Euro, mit dem deutlich hochwertigeren Fujinon XF 18-55 mm F2.8-4 R LM OIS steigt der Preis auf knapp 1.300 Euro. Als dritte Farbvariante kommt Anthrazit ab Mai 2019 auf den Markt und soll zu denselben Preisen in denselben Sets erhältlich sein.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.