Die R8 verfügt über ein integriertes Stereomikrofon samt eines zusätzlichen internen Mikrofons zur Reduzierung von Störgeräuschen. Es lassen sich aber auch externe Mikrofone über die 3,5mm-Klinkenbuchse oder den Smart-Zubehörschuh anschließen. Auch ein Kopfhörerausgang ist vorhanden. Die USB-C-Schnittstelle erlaubt nicht nur das Laden des Akkus, sondern auch eine Dauerstromversorgung sowie die Verwendung der EOS R8 als USB-Webcam in Full-HD 30p samt Tonübertragung. Während des Webcam-Betriebs ist allerdings keine USB-Stromversorgung möglich.
Wie alle neueren EOS-R-Kameras verfügt auch die R8 über den neuen digitalen Multifunktions-Zubehörschuh, aber auch die alten TTL-Blitzkontakte sind noch vorhanden. Während neue Blitze wie der Speedlite EL-5 spritzwasser- und staubgeschützt auf dem neuen Blitzschuh sitzen, gibt es bei direkt betriebenen Alt-Blitzgeräten keinen solchen Schutz. Dieser kann aber mittels des optionalen Adapters AD-E1 hergestellt werden. Die kürzeste Blitzsynchronzeit liegt übrigens bei 1/200 Sekunde. Der Zubehörschuh ist auch zu externen Mikrofonen sowie dem Audiointerface von Tascam kompatibel.
Die Canon EOS R8 besitzt den neuen digitalen Multifunktions-Zubehörschuh, aber auch die alten TTL-Blitzkontakte sind noch vorhanden. Der Zubehörschuh ist auch zu externen Mikrofonen sowie dem Audiointerface von Tascam kompatibel. [Foto: Canon]
Der elektronische Sucher bietet eine 0,7-fache Vergrößerung, löst aber lediglich 2,36 Millionen Bildpunkte auf. Die Bildwiederholrate ist mit 120 Hz immerhin genauso flüssig wie bei er R6 II. Der Augabstand beträgt 22 Millimeter, die Dioptrienkorrektur reicht von -4 bis +1. Der rückwärtige Touchscreen misst 7,5 Zentimeter in der Diagonale und löst 1,62 Millionen Bildpunkte auf. Er ist seitlich um 180 Grad schwenkbar und lässt sich um 270 Grad drehen. So kann er im Hoch- und Querformat aus allen Perspektiven eingesehen werden, inklusive von vor der Kamera für Selfies oder als Video-Kontrollmonitor.
Wie bereits erwähnt, ist das Bedieninterface der Canon EOS R8 etwas einfacher als bei der EOS R6 Mark II gestaltet. So fehlen das hintere Daumenrad und der Fokus-Joystick. Es gibt aber trotzdem zwei Bedienräder: ein Zeigefingerrad und eines für den Daumen auf der Kameraoberseite. Das Programmwählrad umfasst neben den klassischen Belichtungsprogrammen P, A, S und M auch 13 Motivprogramme und zehn Kreativfilter (identisch zur EOS R7), aber auch zwei Benutzerspeicher. Zudem sitzt der Einschalthebel wie bei der R6 für den (gelenkigen) Zeigefinger erreichbar auf der rechten Kameraoberseite, sogar der Hebel zum Umschalten zwischen Foto- und Videomodus ist mit an Bord, sodass die Tasten und Benutzerspeicher für Fotos und Videos unterschiedlich programmiert werden können. Apropos Tasten: Eine AF-Feldtaste ist ebenso vorhanden wie ein 4-Wege-Wähler mit zentraler Set-Taste.
Drahtlos nimmt die Canon EOS R8 via Bluetooth und WLAN auf 2,4 GHz Verbindung zu Smartphones und PCs auf. Auch die Canon Cloudlösung wird unterstützt. Von der Canon Camera Connect App soll eine neue Version 3 für Android und iOS erscheinen. Sie besitzt ein neues Design und Layout. Als neue Funktion ermöglicht sie Firmwareupdates der jeweils drahtlos verbundenen Kamera. Zudem können Kameras nun auch per USB-Kabel angesteuert werden. Ab Ende April 2023 soll die Canon EOS R8 zu einem Preis von knapp 1.800 Euro erhältlich sein. Im Set mit dem neuen RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM soll sie knapp 2.000 Euro kosten.
Das Canon RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM ist ein besonders kompaktes 2,1-fach-Zoom mit schnellen Schrittmotor-Autofokus und optischem Bildstabilisator. [Foto: Canon]
Neben einem Schalter für den Bildstabilisator gibt es auch einen zum Umschalten zwischen manuellem und Autofokus sowie der Control-Funktion. Damit lässt sich der Fokusring als Funktionsring verwenden, um beispielsweise die Blende zu steuern. [Foto: Canon]
Das Canon RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM muss zum Betrieb erst mittels des Zoomrings ausgefahren werden. [Foto: Canon]
Mit diesem neuen, besonders kompakten Setobjektiv will Canon dem kleinen Formfaktor der Kamera besonders gerecht werden. In Transportstellung misst das RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM lediglich 5,8 Zentimeter in der Länge. Der Durchmesser beträgt sieben Zentimeter und es wiegt leichte 210 Gramm. Allerdings besitzt es nur ein Plastikbajonett und weder Spritzwasser- noch Staubschutz oder Fluorbeschichtung. Auch andere Hersteller bieten inzwischen entsprechend kompakte, wenn auch licht- und zoomschwache Objektive an. Canon sieht insbesondere Streetfotografie und Vlogging als Zielgruppe des neuen Objektivs.
Die optische Konstruktion besteht aus acht Linsen, die in acht Gruppen angeordnet sind. Zwei asphärische Linsen sollen Bildfehler minimieren. Der Autofokus wird vom schnellen und leisen Schrittmotor "STM" angetrieben. Die Naheinstellgrenze beträgt lediglich 30 Zentimeter bei kürzester und 35 Zentimeter bei längster Brennweite. Das ermöglicht einen Abbildungsmaßstab von 1:9,1 bis 1:5,3. Der optische Bildstabilisator soll 4,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen, zusammen mit dem Sensor-Shift-Bildstabilisator anderer R-Kameras (nicht der R8, die hat ja keinen) sollen sieben Blendenstufen möglich sein.
Neben einem Schalter für den Bildstabilisator gibt es auch einen zum Umschalten zwischen Autofokus, manuellem Fokus und "Control". Letzteres erlaubt es, den Fokusring als Funktionsring zu verwenden, um beispielsweise die Blende oder ISO-Empfindlichkeit zu steuern. Das Canon RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM wird ebenfalls ab Ende April 2023 für knapp 400 Euro auch einzeln erhältlich sein. Die passende Streulichtblende EW-63C ist nur als optionales Zubehör erhältlich.