Vollformat-DSLM für Ein- und Aufsteiger
Canon EOS R8 mit neuem Set RF 24-50 mm F4.5-6.3 IS STM angekündigt
2023-02-08 Mit dem neuen Vollformat-Einsteigermodell EOS R8 bringt Canon einen Großteil der Technologie der EOS R6 Mark II in einer viel preisgünstigeren Kamera. Während das Gehäuse an die nach wie vor erhältliche EOS RP erinnert, verbirgt sich im Inneren der 24-Megapixel-Sensor der Canon EOS R6 Mark II samt des fortschrittlichen Hybrid-Autofokus mit zahlreichen Erkennungsfunktionen. Zwar nimmt sie mit mechanischem Verschluss nur sechs Serienbilder pro Sekunde auf, mit elektronischem sind es aber wie bei der EOS R6 II 40 Bilder pro Sekunde samt AF-Verfolgung. Auch die 4K60-Videofunktion mit 6K-Oversampling ist mit an Bord. (Benjamin Kirchheim)
Mit dem neuen Vollformat-Einsteigermodell EOS R8 bringt Canon einen Großteil der Technologie der EOS R6 Mark II in einer viel preisgünstigeren Kamera. [Foto: Canon]
Zwar ist die Canon EOS R8 in gewissem Sinne das Nachfolgemodell der EOS RP, aber preislich spielt sie eher in einer Liga mit der inzwischen unter 2.000 Euro erhältlichen EOS R. Entsprechend bleibt die RP am Markt, während die EOS R als erstes EOS-R-Modell demnächst auslaufen dürfte. Laut Canon soll die neue EOS R8 mit 132,5 x 86,1 x 70 mm die kompakteste Vollformatkamera des R-Systems sein. Ihr Gehäuse besteht aus Kunststoff und ist nur marginal gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, also längst nicht auf dem Niveau der über tausend Euro teureren EOS R6 Mark II. Das Gehäuse ist der EOS RP so ähnlich, dass die Grifferweiterung EG-E1 der EOS RP auch an die EOS R8 passt. Tatsächlich ist die EOS RP minimal kleiner (132,5 x 85 x 70 mm), aber die R8 ist mit 464 statt 485 Gramm etwas leichter.
Canon sieht vor allem Aufsteiger aus der APS-C-Klasse, aber auch Umsteiger von einer EOS R, EOS RP oder der Spiegelreflexkamera EOS 6D (Mark II) als Zielgruppe für die EOS R8. Die Kamera soll sich für eine große Bandbreite an Motiven eignen, etwa für Reisen, Street, Sport, Makro und Landschaft, aber auch zum Vlogging und für semiprofessionelle Filmer.
Ermöglicht wird das vor allem durch die technische Gleichheit mit der EOS R6 Mark II. So ist der 24 Megapixel auflösende CMOS-Sensor derselbe. Nur in wenigen Punkten muss man Abstriche hinnehmen, etwa dem Wetterschutz des Gehäuses, dem fehlenden Sensor-Shift-Bildstabilisator, dem kleineren Serienbildpuffer oder der niedrigeren Serienbildrate mit mechanischem Verschluss, denn dieser ist mit einer kürzesten Verschlusszeit von 1/4.000 Sekunde langsamer als bei der R6 II (1/8.000 s). Genau genommen fehlt sogar der mechanische erste Verschlussvorhang. Dieser läuft immer elektronisch ab, während der zweite Verschlussvorhang, der den Verschluss schließt, mechanisch abläuft, was Rolling-Shutter-Effekte verhindert. Mit vollelektronischem Verschluss sind hingegen wie bei der R6 II 1/16.000 Sekunde kurze Belichtungszeiten möglich.
Der elektronische Sucher der Canon EOS R8 vergrößert
0,7-fach, löst 2,36 Mio. Bildpunkte auf und bietet flüssige 120 Hz. Der rückwärtige Touchscreen ist 7,5 cm groß und
löst 1,62 Mio Bildpunkte auf. Er ist um 180° schwenk- und um 270° drehbar. [Foto: Canon]
Die Canon EOS R8 besitzt denselben 24-Megapixel-Sensor wie die EOS R6 Mark II, jedoch ohne Bildstabilisator. Mit elektronischem Verschluss sind 40 Serienbilder pro Sekunde inklusive AF- und AE-Nachführung möglich. [Foto: Canon]
Des Weiteren ist der Akku der R8 kleiner (LP-E6 statt LP-E17), reicht aber trotzdem für immerhin 370 Aufnahmen nach CIPA-Standard mit Bildschirm beziehungsweise 220 mit elektronischem Sucher. Darüber hinaus ist das Bedienkonzept etwas einfacher gehalten (zwei statt drei Multifunktionsräder, kein Fokus-Joystick, einige Menüpunkte weniger), das WLAN läuft nur auf 2,4 GHz (statt 2,4 und 5 GHz) und unterstützt kein Authentifizierungsprotokoll für Firmen sowie kein FTP und MFT. Schließlich muss die EOS R8 mit einem zu SD, SDHC und SDXC sowie UHS I und UHS II kompatiblen Speicherkartenslot auskommen statt zwei.
Ein echtes Highlight ist der Deep-Learning-Autofokus, der mit der Technologie Dual Pixel CMOS AF II arbeitet. Hier gibt es dieselbe Funktionalität wie in der EOS R6 Mark II, das heißt das Tracking ist sogar auf dem Niveau der Profikamera EOS R3. So werden Körper, Köpfe, Gesichter und Augen von Menschen samt Priorität auf das linke oder rechte Auge erkannt. Die Tiererkennung erkennt ebenfalls Körper, Köpfe, Gesichter und Augen, neben Hunden, Katzen und Vögeln gehören auch Pferde seit der R6 II ausdrücklich dazu. Darüber hinaus werden Flugzeuge und Züge inklusive Cockpit und Fahrer erkannt. Auch die allgemeine Erkennung von Tieren und Objekten ist mit dabei. Der Autofokus arbeitet bereits ab -6,5 EV und auch die vier AF-Cases der EOS-R-Kameras sind mit an Bord.
Zwar erreicht die Canon EOS R8 lediglich sechs Serienbilder pro Sekunde mit mechanischem Verschluss, mit elektronischem sind es aber wie bei der EOS R6 Mark II 40 Serienbilder pro Sekunde bei voller Auflösung mit Autofokus- und Belichtungsnachführung, womit sie die schnellste ihrer Art ist. 120 JPEG-Bilder sollen mit dieser hohen Geschwindigkeit am Stück möglich sein. Bei Rohdatenaufnahmen sollen es 56 Aufnahmen sein. Mit mechanischem Verschluss liegt die Anzahl jeweils bei mindestens 1.000 Aufnahmen, sofern die Speicherkarte schnell genug ist. Auch die Pre-Burst-Funktion, die Bilder bis zu einer halben Sekunde vor dem Durchdrücken des Auslösers bei 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnet, ist in Raw und in JPEG mit an Bord.
Die Canon EOS R8 besitzt neben dem Programmwählrad auch zwei Multifunktionsräder und einen für gelenkige Zeigefinger erreichbaren Ein-Ausschalthebel. Zwischen Video- und Fotomodus wird separat umgeschaltet. [Foto: Canon]
Die Canon EOS R8 besitzt dieselben Schnittstellen wie die R6 Mark II: Micro-HDMI, Mikrofonein- und Kopfhörerausgang sowie USB-C zur Datenübertragung, zum Laden des Akkus, zur Dauerstromversorgung und zum Webcam-Betrieb. [Foto: Canon]
Die 4K-Videofunktion der Canon EOS R8 arbeitet wie bei der R6 Mark II mit 6K-Oversampling, bietet aber keine externe 6K-Raw-Videoaufzeichnung. 60 Bilder pro Sekunde werden bei 4K-Auflösung ohne Crop erreicht, in Full-HD sind es sogar 180 Bilder pro Sekunde. Die Aufnahmezeit ist zwar prinzipiell nicht beschränkt, die maximale Aufnahmedauer soll mit rund zwei Stunden aber etwas unter der der R6 II liegen. Aufgenommen wird mit 4:2:0 8 Bit oder 4:2:2 10 Bit, auch Canon Log 3 als flache Tonwertkurve zum späteren Grading fehlt nicht. Ebenfalls unterstützt wird die digitale Korrektur von Fokusatmen. Auch wenn keine externe Raw-Videoaufzeichnung möglich ist, bietet die R8 doch Clean HDMI mit 4K60 für externe Aufzeichnungen. Wie bei der R6 II handelt es sich allerdings um eine winzige Micro-HDMI-Schnittstelle.
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