Einsteiger-APS-C-DSLM und kompaktes APS-C-Telezoom
Canon EOS R50 und RF-S 55-210 mm F5-7.1 IS STM vorgestellt
2023-02-08 Mit der EOS R50 definiert Canon die APS-C-Einsteigerklasse des R-Systems neu. Mit etwas abgespeckten Leistungsdaten im Vergleich zur EOS R10 bietet die EOS R50 dennoch eine ganze Menge, wie beispielsweise das leistungsstarke AF-System mit Erkennungsfunktionen, einem dreh- und schwenkbaren Display und mehr. Neben der multifunktionalen EOS R50 stellt Canon auch das RF-S 55-210 mm F5-7.1 IS STM vor. Das Telezoom wurde für die APS-C-Kameras mit RF-S-Bajonett entwickelt und schließt fast nahtlos an die Brennweite des Kit-Zoom RF-S 18-45 mm F4-6.3 IS STM an. (Harm-Diercks Gronewold)
Die Canon EOS R50 ist in klassischem Schwarz... [Foto: Canon]
... und in elegantem Weiß erhältlich. In Weiß gibt es die Canon EOS R50 allerdings nur im Set mit dem RF-S 15-45 mm IS STM. [Foto: Canon]
Der bewegliche Monitor auf der Rückseite der Canon EOS R50 ermöglicht Aufnahmen aus jeder Position. [Foto: Canon]
Das Anschlussterminal ist bei der EOS R50 im Handgriff untergebracht, so dass der Monitor nicht von Anschlusskabeln verdeckt wird, wenn die Kamera stationär eingesetzt wird. [Foto: Canon]
"Leichtigkeit als neue Dimension" titelt die offizielle Pressemeldung von Canon und stellt das ergonomische Design ebenso heraus wie den dreh- und schwenkbaren, 7,5 Zentimeter großen Touchscreen mit 1,62 Millionen Bildpunkten Auflösung. Auch die bei Canon bekanntlich exzellente Touch-Bedienung soll den Einsatz der Kamera so einfach wie möglich gestalten, egal ob Selfies, Landschaftsaufnahmen, Porträts oder hochauflösende Videos gemacht werden sollen. Neben dem Touchscreen besitzt die R50 einen elektronischen Sucher. Dieser löst mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf und kann mit 60 oder 120 Bilder pro Sekunde betrieben werden.
Mit vielen Kreativassistenten hilft die Kamera dabei, die idealen Einstellungen für das ermittelte Motiv zu wählen, um das beste Ergebnis auf den 24 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor zu bannen und auf Speicherkarten mit SD-Formfaktor (SDHC, SDXC, UHS-I) zu schreiben. Auch fortgeschrittene Einsteiger kommen mit Belichtungsreihenfunktionen, Halbautomatiken und konfigurierbaren Picture Styles auf ihre Kosten. Zu den Assistenz-Funktionen gehört die Fokus-Stacking-Funktion, die den Schärfebereich über fünf Aufnahmen erweitern kann. Bei Makro-Aufnahmen hilft ein weiterer Assistent für den maximalen Schärfebereich aus mehreren Aufnahmen.
Die Bedienelemente der weißen Canon EOS R50 sind in silberner Farbe gehalten. [Foto: Canon]
Die Bedienelemente der Canon EOS R50 liegen in optimaler Reichweite des Daumens. [Foto: Canon]
Ebenfalls auf ihre Kosten kommen Videografen, diesen bietet die EOS R50 eine 4K-Videofunktion mit maximal 30 Bildern pro Sekunde. Das Besondere an der 4K30-Videoaufzeichnung ist das 6K-Oversampling. Mit dieser werden 6K-Videos intern als Grundlage für die 4K-Videoausgabe benutzt. Das sorgt für eine bessere Detail- und Farbdarstellung als herkömmliches Auslesen von 4K Bildinformationen aus dem Sensor. Darüber hinaus sind FullHD-Aufnahmen mit 120 Bildern pro Sekunde bei bis zu 15 Minuten Aufnahmelänge möglich. 4K-Videos können bis zu 60 Minuten am Stück aufgezeichnet werden. Über den Micro-HDMI-Ausgang können Videos mit maximal 4K30 an einen externen Rekorder ausgeliefert werden.
Als Besonderheit hat Canon der Videofunktion vertikale Video-Seitenverhältnisse für "Social Media"-Anwendungen implementiert. Diese Hochformatvideos können entweder im Hochformat in unterschiedlichen Seitenverhältnissen aufgenommen werden, aber auch im Querformat sind Hochformatvideos dank einblendbarer Masken möglich.
Das Autofokussystem hat die EOS R50 von den Profi-Kameras geerbt und so stehen per Deep Learning entwickelte Autofokus-Algorithmen zur Verfügung, die die Fokussierung schneller und sicherer machen. Dazu bietet die Kamera AF-Erkennungsfunktionen für Personen, Tiere (Vögel, Katzen, Hunde) und Fahrzeuge. Sogar eine automatische Erkennungsfunktion ist vorhanden, damit man das Motiv nicht vorher bestimmen muss. Der Autofokus ist ist bis -4 LW einsetzbar. Eine Touch&Drag-AF-Funktion erlaubt das Verschiben der Autofokusfelder mittels der Touchfunktion.
Auf der linken Seite der EOS R50 ist lediglich die 3,5 mm Klinkenbuchse des Audioeingangs zu finden. [Foto: Canon]
Das Anschlussterminal ist unter einer Kunststoffklappe im Handgriff der Canon EOS R50 untergebracht. [Foto: Canon]
Bei der Konnektivität bietet die Canon EOS R50 eine WiFi- und Bluetooth-Verbindungsoption, so dass einer Fernbedienung per App oder Bluetooth-Fernbedienung nichts im Weg steht. Soll ein Mikrofon angeschlossen werden, so kann dies über den Multi-Interface-Zubehörschuh erledigt werden, der anstelle des Blitzschuhs auf der Oberseite der R50 zu finden ist. Dieser kann natürlich auch kompatible Blitzgeräte ansteuern, allerdings keine Blitzgeräte mit Standard-TTL-Kontakten, dafür ist der optionale Adapter AD-E1 notwendig. Für kleinere Aufhellarbeiten besitzt die EOS R50 einen kleinen, aufklappbaren Blitz mit einer Leitzahl von 6.
Dank UVC/UAC ist es möglich, die Kamera ohne Installation von Zusatzsoftware als Webcam einzusetzen. Es reicht also einfach, die Kamera per USB mit dem Computer zu verbinden und schon kann es losgehen. Apropos Verbindung: Auch eine USB-C-Schnittstelle ist vorhanden, allerdings wird diese nur mit dem USB-2.0-Protokoll unterstützt. Immerhin kann die EOS R50 über die Schnittstelle mit Dauer- und Ladestrom versorgt werden. Das Anschlussterminal wurde auf die Handgriffseite verlegt, wodurch USB- und HDMI-Kabel nicht mehr die Sicht auf den Monitor im Selfie-Modus verdecken.
Das Canon RF-S 55-210 mm F5-7.1 IS STM ist nicht sonderlich lichtstark und besitzt zudem ein Kunststoffgehäuse mit Kunststoffbajonett. [Foto: Canon]
Bei maximaler Brennweite verdoppelt sich die Baulänge des Canon RF-S 55-210 mm F5-7.1 IS STM. [Foto: Canon]
Die Canon EOS R50 ist in weiß und schwarz ab Ende März 2023 erhältlich. Das Set mit dem RF-S 18-45 mm F4-6.3 IS STM ist in weiß und schwarz für etwa 950 Euro zu haben. Das schwarze Gehäuse hat eine UVP von etwa 830 Euro und als Doppelzoom-Kit mit dem RF-S 18-45 mm F4-6.3 IS STM und dem brandneuen RF-S 55-210 mm F5-7.1 IS STM für 1.150 Euro zu haben.
Das RF-S 55-210 mm F5-7.1 IS STM erweitert das APS-C-Objektivportfolio des EOS-R-Systems um ein "Basic"-Telezoom. Das Vierfach-Zoom besitzt einen Brennweitenbereich von 88-336 Millimeter im Kleinbildäquivalent und schließt fast nahtlos an den des RF-S 18-45 mm F4-6.3 IS STM Kit-Objektivs an. Dank Schrittmotor (STM) arbeitet der Autofokus leise und lässt sich auch problemlos für Video-Aufzeichnungen einsetzen. Darüber hinaus ist das Objektiv mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet, so dass man eine Belichtungsreserve beim Fotografieren hat und ein ruhiges Bild bei Videoaufzeichnungen. Das Canon RF-S 55-210 mm F5-7.1 IS STM ist ab Ende März 2023 für etwa 450 Euro erhältlich.