Einsteiger-Vollformatkamera mit Bildstabilisator und robustem Gehäuse

Nikon Z 5 im Vergleichstest

2022-05-05 Vor allem Fotografen machen mit der Nikon Z 5 nichts falsch, denn sie besitzt ein sehr ergonomisches und robustes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung, das sogar gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet ist. Zudem ist der Sucher besonders groß und hochauflösend. Der 24 Megapixel auflösende Vollformatsensor bietet eine hohe Bildqualität und ist sogar zur Bildstabilisierung mit jedem angesetzten Objektiv beweglich gelagert. Der Hybrid-Autofokus mit Gesichts-, Tier- und Augenerkennung arbeitet sehr schnell.  (digitalkamera.de Redaktion)

Ende Juli 2020 stellte Nikon die Z 5 als Erweiterung der spiegellosen Systemkamera-Serie im unteren Preisbereich vor. Damit richtet sich die Kamera vornehmlich an Einsteiger in die Vollformat-Fotografie oder diejenigen, die ihr Geld lieber in gute Objektive als ins Kameragehäuse investieren und dafür leichte Abstriche bei der Serienbild- und Videofunktion in Kauf nehmen. Das Nikon-Z-System umfasst zur Zeit (Stand 04/2022) 27 Objektive und acht Kameras, sechs davon sind mit einem Vollformat-Sensor ausgestattet.

Das Gehäuse der Nikon Z 5 besteht oben und vorne aus einer Magnesiumlegierung und ist mit einer Vielzahl von Dichtungen gegen das Eindringen von Spritzwasser und Staub geschützt. Zudem besitzt die Kamera einen sehr ergonomischen Handgriff mit einer griffigen Gummierung. Der mit einer maximalen Leuchtdichte von 510 cd/m² nicht allzu helle, acht Zentimeter große Touchscreen lässt sich nach oben und unten neigen. Ein Highlight ist dagegen der besonders große elektronische Sucher, der zudem mit 3,69 Millionen Bildpunkten sehr fein auflöst. Allerdings können Brillenträger den Sucher, wie bei so vielen Kameras, nicht komplett überblicken.

Bei der Bildqualität müssen keine Abstriche gemacht werden, denn die Nikon Z 5 besitzt einen 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor im Kleinbildformat, der sogar zur Bildstabilisierung mit jedem Objektiv beweglich gelagert ist und über integrierte Phasen-Autofokus-Sensoren verfügt. Der Hybrid-Autofokus arbeitet mit 273 Messfeldern und erkennt Gesichter und Tiere sowie jeweils die Augen. Die Z 5 benötigt mit dem 24-50mm-Setobjektiv je nach Brennweite lediglich 0,17 bis 0,23 Sekunden zum Fokussieren von unendlich auf zwei Meter und zum Auslösen, womit sie zu den sehr schnellen Kameras zählt. Nur die Serienbildgeschwindigkeit ist mit 4,5 Bildern pro Sekunde inklusive Autofokus- und Belichtungs-Nachführung nicht besonders schnell.

Neben der nicht allzu schnellen Serienbildfunktion müssen auch bei der Videofunktion einige Abstriche gemacht werden. Zwar filmt die Z 5 mit 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde, dabei wird jedoch der Bildausschnitt stark beschnitten, der Cropfaktor beträgt 1,7. Zudem erkennt der Autofokus bei Videoaufnahmen lediglich Gesichter, aber keine Augen und Tiere. Auch eine flache Tonwertkurve für spätere Gradation fehlt. Immerhin lassen sich die Videos aber per Clean-HDMI auch extern aufzeichnen und auch ein Mikrofon- sowie Kopfhöreranschluss fehlt nicht.

Apropos Anschlüsse: Auch eine schnelle USB-C-Schnittstelle ist in der Nikon Z 5 verbaut. Darüber können nicht nur die Daten der SD-Speicherkarten in den beiden Steckplätzen ausgelesen werden, sondern auch der Akku lässt sich per USB-C laden; selbst eine Dauerstromversorgung ist möglich. Der wechselbare Lithium-Ionen-Akku reicht für 470 Aufnahmen nach CIPA-Standard, was eine ordentliche Laufzeit ist. Drahtlos nimmt die Z 5 per Bluetooth dauerhaft Verbindung zu einem Smartphone auf, um im Hintergrund niedrig auflösende Fotos zu übertragen und vom Smartphone die GPS-Koordinaten auslesen und direkt in die Bilder auf der Speicherkarte schreiben zu können. Für die schnelle Übertragung der Bilder in voller Auflösung steht WLAN bereit.

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Die höchste Bildqualität liefert die Nikon Z 5 bis ISO 800, aber selbst bis ISO 6.400 ist die Bildqualität noch gut. Darüber nehmen Detailzeichnung und Tonwertumfang deutlich ab. Als höchste Auflösung haben wir 61 Linienpaare pro Millimeter mit dem Set-Objektiv gemessen, was für 24 Megapixel sehr gut ist. Leichte Abstriche muss man bei der Farbtreue der Z 5 machen. Manche Farben sind, damit die Bilder "schöner" wirken, stark übersättigt, was vor allem bei warmen Farben mit hohem Rot-Anteil der Fall ist.

Besonders positiv hebt sich zudem das mit der Nikon Z 5 gelieferte Standardzoom Z 24-50 mm F4-6,3 VR hervor. Im Zusammenspiel mit der Bildaufbereitung samt Korrektur optischer Fehler seitens der Kamera zeigen sich weder eine Verzeichnung noch Farbsäume. Zudem ist die Auflösung nicht nur in der Bildmitte gut, sondern auch am Bildrand. Dabei ist das Objektiv bei ausgeschalteter Kamera schön kompakt. Der Preis dafür ist allerdings ein kleiner, nur wenig mehr als zweifacher Zoombereich, der vom guten 24mm-Weitwinkel aus gerade bis zur 50mm-Normalbrennweite reicht.

Im Set mit dem kompakten Z 24-50 mm F4-6,3 VR kostet die Nikon Z 5 ab etwa 1.600 Euro. Alternativ gibt es sie mit dem ebenfalls guten, deutlich zoomstärkeren Z 24-200 mm F4-6.3 VR für gut 2.100 Euro. Wer bereits Objektive mit Nikon-F-Anschluss besitzt, kann diese mit dem originalen Nikon-FTZ-Adapter an seiner Z 5 weiterverwenden. Der Adapter kostet einzeln 250 bis 270 Euro (die neue, etwas teurere Version FZT II besitzt keinen Stativanschluss). Zwar ist das Nikon-Z-Objektivprogramm mit 27 Modellen noch nicht allzu umfangreich, bietet dafür aber bereits viele Objektive mit hoher Bildqualität. Es wird stetig von Nikon ausgebaut. Von Fremdherstellern haben wir aktuell 47 Objektive in unserer Datenbank, nur sieben davon bieten einen Autofokus.

Fazit

Nikon ist mit der Z 5 eine sehr gute spiegellose Kleinbild-Systemkamera zum attraktiven Preis gelungen. Zwar taugt sie nicht als Sportkamera, aber das Gehäuse ist sehr robust sowie ergonomisch und der elektronische Sucher eine wahre Wonne. Nicht mehr missen möchte man den effektiven Sensor-Shift-Bildstabilisator. Abgesehen vom starken Crop bei 4K-Auflösung kann sich die Videofunktion durchaus sehen lassen. Bei der Bildqualität kann die Nikon Z 5 sogar mit dem überraschend guten Setobjektiv Z 24-50 mm F4-6.3 überzeugen.

Kurzbewertung

  • Robustes, ergonomisches Magnesiumgehäuse
  • Gute (Foto-) Ausstattung
  • Großer, hochauflösender elektronischer Sucher
  • Sensor-Shift-Bildstabilisator
  • Sehr gute Bildqualität bis ISO 800, gute bis ISO 6.400
  • Touchscreen nicht sonderlich hell
  • Hoher Crop bei 4K-Video
  • Langsame Serienbildfunktion

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