Mit integriertem Telekonverter

Lichtstarkes Supertele Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S vorgestellt

2022-01-19 Erst Ende Oktober 2021 hatte die Nikon die Entwicklung des Nikkor Z 400 mm F2.8 TC VR S angekündigt, nun steht das lichtstarke Supertele bereits in den Startlöchern und soll ab kommenden Monat erhältlich sein. Dabei feiert die Festbrennweite gleich mehrere Premieren: Es ist das erste lichtstarke Supertele von Nikon für das spiegellose Z-System, bringt sogar einen integrierten Telekonverter mit, es kommen eine neue Vergütung und ein neuer AF-Motor zum Einsatz und es knackt als erstes die Schwelle zu einem fünfstelligen Preis.  (Benjamin Kirchheim)

  • Bild Die zahlreichen Bedienelemente des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S lassen sich individualisieren. [Foto: Nikon ]

    Die zahlreichen Bedienelemente des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S lassen sich individualisieren. [Foto: Nikon ]

Das Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S soll realistische und herausragende Bilder mit einer hohen Auflösung und schönem Bokeh liefern. Um das zu erreichen, besteht die optische Konstruktion aus 25 Linsen, die in 19 Gruppen angeordnet sind, wobei auf den integrierten Telekonverter sieben Linsen in vier Gruppen entfallen. Zwei ED-Glaslinsen, zwei Fluoritlinsen, eine Super-ED-Glaslinse und eine SR-Glaslinse sollen optische Fehler minimieren und für eine maximale Auflösung bis zum Bildrand sorgen.

Auch bei Aktivierung des integrierten 1,4-fach-Konverters soll die Bildqualität perfekt bleiben. Der Konverter verlängert die Brennweite auf 560 Millimeter, reduziert die Lichtstärke aber auch F4. Zu den beiden externen Telekonvertern (1,4-fach und 2-fach) ist das Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S übrigens ebenfalls kompatibel. Somit lässt sich eine Brennweite von bis zu 1120 Millimetern mit einer Lichtstärke von F8 erreichen.

  • Bild Die optische Konstruktion des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S besteht aus 25 Linsen. Zahlreiche Spezialgläser sollen Bildfehler minimieren, der Schwerpunkt liegt für eine bessere Balance hinten. [Foto: Nikon ]

    Die optische Konstruktion des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S besteht aus 25 Linsen. Zahlreiche Spezialgläser sollen Bildfehler minimieren, der Schwerpunkt liegt für eine bessere Balance hinten. [Foto: Nikon ]

  • Bild Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S Dirchtungsanordnung. [Foto: Nikon]

    Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S Dirchtungsanordnung. [Foto: Nikon]

Ein optischer Bildstabilisator ist ebenfalls integriert, er soll bis zu 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen. Zumindest an der Nikon Z 9 ist der Synchro-VR verfügbar, bei dem der Bildstabilisator mit dem Sensor-Shift-Bildstabilisator der Kamera zusammenarbeitet.

Erstmals kommt eine neu entwickelte, meso-amorphe Vergütung zum Einsatz, die mit noch kleineren Partikeln arbeitet als eine Nanovergütung und damit Streulicht noch besser unterdrücken können soll. Selbst bei mehreren Lichtquellen im Bildausschnitt verspricht Nikon eine perfekte Klarheit. Die neue Vergütung kommt auf einigen Linsen zum Einsatz, auf anderen dagegen die bewährte ARNEO-Vergütung. Vorne am Objektiv sitzt zudem ein Schutzglas mit einer Fluorbeschichtung, die das Anhaften von Schmutz minimieren soll.

  • Bild Die Partikel der neuen meso-amorphen Vergütung des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S sind kleiner als Nanopartikel und sollen damit Streulicht noch besser kontrollieren können. [Foto: Nikon]

    Die Partikel der neuen meso-amorphen Vergütung des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S sind kleiner als Nanopartikel und sollen damit Streulicht noch besser kontrollieren können. [Foto: Nikon]

Bei der Innenfokussierung kommt ein neues Autofokus-System mit einem schnell drehenden Schwingspulenmotor (VCM) und einem optischen ABS-Encoder zum Einsatz. Damit soll die Fokusgruppe extrem schnell, leise und präzise bewegt werden, um eine punktgenaue Motiverkennung und Verfolgung zu ermöglichen. Nikon nennt das neue System auch Silky Swift VMC. Die Naheinstellgrenze liegt bei 2,5 Metern, lässt sich per Fokusbegrenzer aber auch auf sechs Meter erhöhen.

  • Bild Der integrierte Telekonverter des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S wird mechanisch eingeschwenkt. Er verlängert die Brennweite auf 560 Millimeter, reduziert die Lichtstärke aber auf F4. [Foto: Nikon]

    Der integrierte Telekonverter des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S wird mechanisch eingeschwenkt. Er verlängert die Brennweite auf 560 Millimeter, reduziert die Lichtstärke aber auf F4. [Foto: Nikon]

  • Bild Das neue Silky Swift VCM-Fokussiersystem des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S arbeitet mit einem schnell drehenden Schwingspulenmotor (VCM) und einem optischen ABS-Encoder. [Foto: Nikon]

    Das neue Silky Swift VCM-Fokussiersystem des Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S arbeitet mit einem schnell drehenden Schwingspulenmotor (VCM) und einem optischen ABS-Encoder. [Foto: Nikon]

Die optische Konstruktion ist so gestaltet, dass der Schwerpunkt im hinteren Bereich liegt, was die Balance und damit die Handhabung des Objektivs verbessern soll. Die Bedienelemente sitzen überwiegend im hinteren Bereich und sollen sich dadurch gut erreichen lassen. Mehrere Fn-Tasten, ein Fn-Funktionsring, der Fokusring und ein weiterer Einstellring lassen sich individuell belegen. Auf die Fn-Tasten können beispielsweise Fokuspositionen gespeichert werden.

Das Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S ist um alle beweglichen Teile herum vollständig abgedichtet. Auch eine Stativschelle gehört zur Objektivkonstruktion, wobei sich zumindest der Fuß abnehmen lässt. Zu Arca-Swiss ist er allerdings nicht kompatibel, man muss also noch eine passende Wechselplatte anbringen. Mit einer Länge von 38 Zentimetern, einem Durchmesser von 15,8 Zentimetern und einem Gewicht von fast drei Kilogramm ist das Nikon Z 400 mm dennoch ein stattliches Objektiv. Aufgrund des großen Durchmessers kommt ein Filterfach statt eines Frontfiltergewindes zum Einsatz. Ab Februar 2022 soll das Nikon Z 400 mm F2.8 TC VR S zu einem Preis von knapp 15.000 Euro erhältlich sein.

Hersteller Nikon
Modell Z 400 mm F2.8 TC VR S
Unverbindliche Preisempfehlung 14.999,00 €
Bajonettanschluss Nikon Z
Brennweite 400,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2,8
Kleinste Blendenöffnung F22
KB-Vollformat ja
Linsensystem 25 Linsen in 19 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 2.500 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde Kein Filtergewinde
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 156 x 380 mm
Objektivgewicht 2.950 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 45, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.