Neuer Ultraweitwinkel-Lichtstärkenrekord

135mm F1.8, 14mm F1.8, 24-70mm F2.8 und 100-400mm F5-6.3 neu von Sigma

2017-02-21, aktualisiert 2017-06-30 Zur übermorgen startenden CP+-Fotomesse in Japan kündigt Sigma gleich vier neue Objektive an, ohne aber Preise und Markteinführungstermine zu nennen. Mit dem Art 135mm F1.8 DG HSM und Art 14mm F1.8 DG HSM sind zwei lichtstarke Festbrennweiten der Art-Serie dabei, letzteres ist das lichtstärkste Ultraweitwinkel, das es bisher gab. Mit dem Art 24-70mm F2.8 DG OS HSM erneuert Sigma zudem den lichtstarken Standardzoom-Klassiker für Kleinbild-DSLRs und ordnet es der Art-Serie zu, die für besonders hohe Bildqualität stehen soll. Das neue 100-400mm F5-6.3 DG OS HSM gehört dagegen der Contemporary-Serie an, die sich durch ihr Preis-Leistungsverhältnis auszeichnet.  (Benjamin Kirchheim)

Allen Objektiven ist gemeinsam, dass sie nur noch mit den Anschlüssen Canon, Nikon und Sigma erhältlich sein werden. Zudem lassen sie sich durch Kompatibilität zum Anschluss-Konverter MC-11 an den spiegellosen Systemkameras von Sony betreiben. Außerdem sind sie kompatibel zum Anschluss-Wechselservice, den Sigma anbietet, sowie zum Sigma USB-Dock, um Einstellungen anpassen und Firmwareupdates durchführen zu können. Die Nikon-Variante setzt zudem auf die neue elektromagnetische Blendensteuerung, die nicht mit älteren Nikon-Kameras funktioniert.

Mit dem 14mm F1.8 sowie dem 135mm F1.8 gibt es nun elf Festbrennweiten der Art-Serie, wobei sieben davon für Vollformatkameras gerechnet sind. Das 14mm ist nicht nur das weitwinkligste Objektiv der Serie, sondern auch das lichtstärkste Vollformat-Ultraweitwinkel überhaupt. Damit ergeben sich beispielsweise neue kreative Möglichkeiten der Freistellung von Ultraweitwinkelaufnahmen. Die Naheinstellgrenze von 27 Zentimetern trägt ihren Teil dazu bei, denn damit lassen sich bei einem Abbildungsmaßstab von 1:9,8 Details im Vordergrund besonders vor dem Hintergrund abheben. Die automatische Fokussierung erfolgt dabei mit Hilfe eines Ultraschallantriebs und kann mittels des Fokusrings jederzeit manuell "überschrieben" werden.

Der optische Aufbau besteht aus 16 Elementen, die in elf Gruppen angeordnet sind. Drei FLD-Glaselemente sowie vier SLD-Glaselemente mit besonders geringer Dispersion sollen Farbquerfehler (chromatische Aberrationen) minimieren. Bei der 80 Millimeter großen Frontlinse handelt es sich um ein blankgepresstes asphärisches Element, das überhaupt erst die Kombination auf großem Bildwinkel (114 Grad) und hoher Lichtstärke möglich macht. Zudem soll das Element die Verzeichnung minimieren und für eine exzellente Randausleuchtung sorgen. Die Blende besteht übrigens aus neun Lamellen, die mit ihrer nahezu runden Öffnung ihren Teil zum schönen Bokeh beitragen sollen. Das 126 Millimeter lange und 95 Millimeter dicke Objektiv bringt immerhin 1,17 Kilogramm auf die Waage. Eine wasser- und ölabweisende Frontlinsenbeschichtung sowie eine Dichtlippe am Bajonett sollen neben dem hochwertigen Gehäuse für die nötige Robustheit und Langlebigkeit sorgen.

Die Lichtstärke sowie die Zugehörigkeit zur Art-Objektivserie teilt sich das neue 135mm F1.8 DG HSM mit dem 14mm. Doch anders als das Ultraweitwinkel erweitert es den Brennweitenbereich der Art-Festbrennweiten nach oben. Das lichtstarke Tele eignet sich etwa für Porträts mit starkem Freistelleffekt. Sigma betont vor allem die hohe Auflösung der Festbrennweite, die problemlos DSLRs mit 50 und mehr Megapixeln bedienen können soll. Der Fokusmechanismus arbeitet mit dem Floating-Lens-System, das für eine gleichbleibende Abbildungsleistung bei verschiedenen Fokuseinstellungen sorgen soll. Für einen schnellen Antrieb der Fokusgruppe soll der Ultraschallmotor HSM sorgen, die zuschaltbare Fokusbegrenzung sorgt für eine zusätzliche Beschleunigung. Mittels des Fokusrings kann jederzeit manuell in die Fokussierung eingegriffen werden.

Die optische Konstruktion des 135mm F1.8 DG HSM besteht aus 13 Elementen, die in zehn Gruppen angeordnet sind. Das Objektiv soll Spitzenleistungen bis zu den Rändern erbringen und dank der guten optischen Korrektur inklusive minimierter Verzeichnung eine digitale Bildkorrektur überflüssig machen. Die Naheinstellgrenze liegt bei 87,5 Zentimetern, mit den neun Blendenlamellen soll sich eine kreisrunde Öffnung für ein schönes Bokeh ergeben. Der maximale Abbildungsmaßstab liegt bei 1:5. Das 1,13 Kilogramm schwere Objektiv misst 115 Millimeter in der Länge und 91 Millimeter im Durchmesser. Das robuste Messingbajonett verfügt über einen Staub- und Spritzwasserschutz.

Das neue Art 24-70mm F2.8 DG OS HSM ist bereits die vierte Generation dieser Lichtstärke und Brennweite, das erste Modell kam bereits 2001 auf den Markt. Die neue Version wurde an die Anforderungen moderner, hochauflösender DSLRs angepasst. Die optische Konstruktion aus 19 Elementen in 14 Gruppen beinhaltet drei SLD-Glaselemente sowie vier asphärische Linsenelemente, die Abbildungsfehler minimieren sollen. Verzeichnung, chromatische Aberrationen sowie Koma-Fehler sollen optisch auf ein Minimum auskorrigiert sein. Zudem ist es Sigma erstmals gelungen, einen optischen Bildstabilisator in sein Vollformat-Standardzoom zu integrieren.

Für die nötige Robustheit sollen das Messing-Bajonett, der staub- und spritzwassergeschützte Anschluss, das Gehäuse aus thermisch stabilem Verbundmaterial (TSC) sowie die wasser- und ölabweisende Frontlinsen-Beschichtung sorgen. Der Fokus wird von einem gegenüber dem Vorgängermodell verbesserten, drehmomentstärkeren Ultraschallantrieb (HSM) angetrieben, zudem erlaubt der Fokusring jederzeit ein manuelles Eingreifen in die Fokussierung. Für ein schönes Bokeh sollen die optimierte optische Konstruktion sowie die neun Blendenlamellen mit ihrer nahezu kreisrunden Öffnung sorgen. Die Naheinstellgrenze von 37 Zentimetern ermöglicht einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:4,8. Das Gewicht des 108 Millimeter langen und 88 Millimeter dicken Objektivs gibt Sigma aktuell noch nicht bekannt.

Das neue Sigma Contemporary 100-400mm F5-6.3 DG OS HSM will als leichtes, zoomstarkes Teleobjektiv mit den Spezifikationen und der Funktionalität eines hochpreisigeren Objektivs punkten. Das kompakte Gehäuse misst 18,2 Zentimeter in der Länge und 8,6 Zentimeter im Durchmesser. Der Filterdurchmesser des 1,16 Kilogramm schweren Objektivs misst lediglich 67 Millimeter. Das Zoom kann nicht nur durch Drehen des Zoomrings eingestellt werden, sondern auch durch Schieben des Fronttubus. Die optische Konstruktion des Vollformatobjektivs setzt sich aus 21 Elementen in 15 Gruppen zusammen. Darunter befinden sich vier SLD-Glaselemente, die für eine hohe Abbildungsleistung mit minimierten optischen Abbildungsfehlern sorgen sollen.

Im Telezoom kommen moderne Komponenten wie etwa der optische Bildstabilisator oder der Ultraschallautofokusantrieb HSM zum Einsatz, der jederzeit einen manuellen Eingriff in die Fokussierung erlaubt. Die Naheinstellgrenze liegt bei 160 Zentimetern, was einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:3,8 ermöglicht. Auch das Contemporary 100-400mm F5-6.3 DG OS HSM verfügt über neun Blendenlamellen für eine nahezu kreisrunde Öffnung. Für die nötige Robustheit sollen wie bei den anderen Neuvorstellungen das Messingbajonett sowie der Dichtungsring am Bajonett sorgen.

Nachtrag vom 31.03.2017:

Sigma will mit der Auslieferung des 135mm F1,8 DG HSM Art in Kürze starten, der Preis soll bei knapp 1.480 Euro liegen. Auch für das Sigma 100-400mm F5-6,3 DG OS HSM Contemporary steht der Preis fest: knapp 900 Euro soll es kosten. Den Markteinführungstermin nannte Sigma hingegen noch nicht.

Nachtrag vom 30.06.2017

Sigma hat mit der Auslieferung des 100-400mm F5-6.3 DG OS HSM Contemporary, 24-70 mm 2.8 DG OS HSM Art und des 14 mm F1.8 DG HSM Art begonnen. Zudem wurden die Preise für das 24-70 mm 2.8 DG OS HSM Art und 14 mm F1.8 DG HSM Art bekannt gegeben. Das lichtstarke Zoom wird circa 1450 Euro kosten und die 14 mm Festbrennweite liegt bei knapp 1650 Euro. 

Hersteller Sigma Sigma
Modell 135 mm F1.8 DG HSM Art 14 mm F1.8 DG HSM Art
Unverbindliche Preisempfehlung 1.399,00 € bis 1.479,00 € (je nach Version) 1.589,00 € bis 1.649,00 € (je nach Version)
Bajonettanschluss Canon EF, Nikon F, Sigma SA, Sony E, L-Mount Canon EF, Nikon F, Sigma SA, Sony E, L-Mount
Brennweite 135,0 mm 14,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F1,8 F1,8
Kleinste Blendenöffnung F16 F16
KB-Vollformat ja ja
Linsensystem 13 Linsen in 10 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
16 Linsen in 11 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
Anzahl Blendenlamellen 9 9
Naheinstellgrenze 875 mm 270 mm
Bildstabilisator vorhanden nein nein
Autofokus vorhanden ja ja
Filtergewinde 82 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 102 x 114 mm 95 x 126 mm
Objektivgewicht 1.130 g 1.170 g
Hersteller Sigma Sigma
Modell 100-400 mm F5-6.3 DG OS HSM Contemporary 24-70 mm 2.8 DG OS HSM Art
Unverbindliche Preisempfehlung 899,00 € 1.449,00 €
Bajonett Canon EF, Nikon F, Sigma SA Canon EF, Nikon F, Sigma SA
Brennweitenbereich 100-400 mm 24-70 mm
Lichtstärke (größte Blende) F5 bis F6,3 F2,8 (durchgängig)
Kleinste Blendenöffnung F22 F22
Linsensystem 21 Linsen in 15 Gruppen
inkl. ED Linse(n)
19 Linsen in 14 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat ja ja
Anzahl Blendenlamellen 9 9
Naheinstellgrenze 1.600 mm 370 mm
Bildstabilisator vorhanden ja ja
Autofokus vorhanden ja ja
Wasser-/Staubschutz nein ja
Filtergewinde 67 mm 82 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 86 x 182 mm 88 x 107 mm
Objektivgewicht 1.160 g 1.020 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.