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Individuelle Objektiv-Einstellungen mit "Sigma Optimization Pro"

2015-08-10 Vor einigen Jahren stellte Sigma Kamera-Docks für Nikon-, Canon-, Pentax-, Sony- und Sigma-Bajonette vor. Diese per USB an den Computer anschließbaren Docks sind in der Lage, neueste Firmwareversionen mit Hilfe der Software "Sigma Optimization Pro" auf ein Objektiv aufzuspielen. Zudem können auch eigene Einstellungen am Objektiv vorgenommen werden, um diese an die eigenen fotografischen Ansprüche anzupassen sowie um Front- oder Backfocus-Probleme zu beseitigen. Wie das genau funktioniert, zeigen wir Ihnen in diesem Fototipp anhand eines Sigma A 50 mm 1.4 DG Objektivs.  (Harm-Diercks Gronewold)

  • Bild Auf der Oberseite des USB-Docks befindet sich eine grüne Status-LED. [Foto: MediaNord]

    Auf der Oberseite des USB-Docks befindet sich eine grüne Status-LED. [Foto: MediaNord]

  • Bild Das USB-Dock wird wie ein Bajonettdeckel auf das Objektiv montiert. [Foto: MediaNord]

    Das USB-Dock wird wie ein Bajonettdeckel auf das Objektiv montiert. [Foto: MediaNord]

Bevor wir allerdings in die Tiefen der Objektiv-Firmware hinabtauchen können, gilt es die schlanke und kostenlose Software „Sigma Optimization Pro“ von knapp 22 Megabyte von der Sigma-Website herunterzuladen (siehe weiterführende Links). Nach der Installation benötigt man nur noch ein kompatibles Objektiv und natürlich das dazu passende USB-Dock. Kompatibel sind alle Objektive aus der A(rt)-, C(ontemporary)- und S(Sports)-Serie. Zudem ist die Software für Windows 7 und 8 sowie Apple OS X 10.7 und höher erhältlich.

Um loszulegen wird zunächst die Software gestartet, das Kameradock auf das Objektivbajonett gesetzt und dann erst wird die USB-Verbindung hergestellt. Auf dem oberen Teil des USB-Docks zeigt eine Leuchtdiode an, ob die Verbindung zum Computer steht oder nicht. Bevor wir nun zeigen, wie man mit der Software arbeitet, müssen wir erwähnen, dass man mit der Software direkt in der Fimware des Objektivs arbeitet. Sollte beim Schreibvorgang die USB-Verbindung getrennt oder der Rechner ausgeschaltet werden, so kann es dazu führen, dass das Objektiv nicht mehr funktioniert und zum Support geschickt werden muss.

Nachdem die Verbindung zwischen Rechner und Objektiv steht, prüft die Software, ob für das verbundene Objektiv eine neue Firmware erhältlich ist. Die Oberfläche von Sigma Optimization Pro ist logisch aufgebaut. In der linken Spalte werden alle Objektive aufgezeigt, die bisher mit dem USB-Dock und laufender Software an diesem Rechner verbunden waren. Die rechte Spalte zeigt ein Bild des Objektivs, die Seriennummer und die Firmwareversion. Darunter finden sich zwei große Buttons, von denen uns nur der Button mit der Beschriftung „Individualisierung“ interessiert. Nach dem Klick auf diesen Button finden wir uns im Individualisierungsmenü wieder. Um ein Front- oder Backfokusproblem zu beheben, wählen wir den Button mit der Aufschrift „Fokus-Einstellungen“ aus. Je nachdem, ob nun eine Festbrennweite oder ein Zoom-Objektiv angeschlossen ist, bietet die Software vier beziehungsweise 16 Aufnahmeabstandbereiche zum Individualisieren an. Einen Front- oder Backfokus ermitteln Sie entweder wie in einem unserer früheren Fototipps beschrieben (siehe weiterführende Links) oder Sie ziehen ein Hilfsmittel wie LensCal von Datacolor zu Hilfe.

  • Bild Der Startbildschirm der Sigma Optimizer Pro Software zeigt alle relevanten Informationen zum Objektiv an. [Foto: MediaNord]

    Der Startbildschirm der Sigma Optimizer Pro Software zeigt alle relevanten Informationen zum Objektiv an. [Foto: MediaNord]

  • Bild Das Individualisierungsmenü von Sigma Optimization Pro blendet nicht anwendbare Optionen automatisch aus. [Foto: MediaNord]

    Das Individualisierungsmenü von Sigma Optimization Pro blendet nicht anwendbare Optionen automatisch aus. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Fokus-Korrektur in Sigma Optimization Pro ist verständlich und geht leicht von der Hand. [Foto: MediaNord]

    Die Fokus-Korrektur in Sigma Optimization Pro ist verständlich und geht leicht von der Hand. [Foto: MediaNord]

  • Bild Auch Optionen zur Individualisierung des "Jederzeit-MF" sind vorhanden. [Foto: MediaNord]

    Auch Optionen zur Individualisierung des "Jederzeit-MF" sind vorhanden. [Foto: MediaNord]

Wurden die Abweichungen in den unterschiedlichen Brennweiten und Aufnahmeabständen ermittelt, so können Sie die Differenzen in der Tabelle per Schieberegler oder der Spinbox einstellen. Dazu klicken Sie in den Aufnahmeabstandsbereich der Tabelle und stellen die entsprechende Korrektur ein. Danach klicken Sie einfach auf „Übertrag“, und die Software schreibt die Korrektur in die Firmware des Objektivs. Danach machen Sie wieder Testaufnahmen, und prüfen, ob sich das Ergebnis verbessert hat. Gegebenenfalls muss die Einstellung der Korrekturwerte wiederholt werden.

Neben der Fokus-Einstellung bietet die Software auch die Möglichkeit, die „Jederzeit-MF“-Funktion (Override) der Objektive anzupassen. Dazu gehört neben der Akti-und Deaktivierung auch die Sensibilitätseinstellung des Fokusrings. Des Weiteren findet sich im Hauptmenü ein weiterer Button mit der Bezeichnung „Individualisierungs-Modus“. Dieser ist nur aktivierbar, wenn das Objektiv einen Schalter für Benutzerdefinierte Einstellungen besitzt. Ist das der Fall, dann können Sie neben der AF-Geschwindigkeit, einer Fokus-Begrenzung auch verschiedene Voreinstellungen zum Bildstabilisator auswählen.

Während die Software "Sigma Optimization Pro" kostenlos erhältlich ist, schlägt das Kameradock mit knapp 50 Euro (UVP) zu Buche und ist wahlweise mit Canon-, Nikon-, Sigma-, Pentax- oder Sony-Bajonettanschluss erhältlich.

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Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.