Travelzoomkamera mit kleinem Sensor und großem Zoom

Testbericht: Panasonic Lumix DC-TZ91

2017-06-13 Die Panasonic Lumix DC-TZ91 gehört zu den sogenannten Travelzoom-Kameras und besitzt einen 20,3 Megapixel auflösenden Bildsensor. Die Kamera bietet dem Fotografen ein stabilisiertes Zoom-Objektiv mit einer Kleinbildequivalenten Brennweite von 24 bis 720 Millimeter. Zur Ausstattung gehören eine 4K-Videofunktion, die von Panasonic bekannte 4K-Postfokus-Funktion sowie Szenenprogramme, manuelle Aufnahmearten und eine umfangreiche drahtlose Konnektivität. Dieser Test zeigt, was die Kamera dem Fotograf bieten kann und welche Bildqualität zu erwarten ist.  (Harm-Diercks Gronewold)

Ergonomie und Verarbeitung

Vornehmliches Einsatzgebiet von Kompaktkameras mit großem Zoom-Objektiv ist die Reise, aus diesem Grund werden Kameras in dieser Kategorie auch als Travelzoom-Kameras bezeichnet. Ein weiteres Merkmal ist das kleine und leichte Gehäuse. Die getestete Lumix DC-TZ91 bringt mit 322 Gramm und Abmessungen von 112 x 67 x 41 mm genau das dem Fotografen mit. Ein echter Handschmeichler ist die Kamera zwar nicht, aber dank des kleinen Handgriff lässt sich die TZ91 durchaus bequem in einer (nicht zu großen) Hand halten.

Wie bei der Klasse der Travelzoom-Kameras üblich, arbeitet auch die Panasonic Lumix DC-TZ91 mit einem 1/2,3” CMOS-Sensor. Dieser löst mit 20,3 Megapixeln effektiv sehr hoch auf. Dank des kleinen Sensors erreicht die Kamera bei einer physikalischen Brennweite von 4,3 bis 129 mm eine kleinbildäquivalente Brennweite von 24 bis 720 mm (Zoomfaktor 30) und das bei einer Lichtstärke von F3,3 bis F6,4. Zur Stabilisierung des Objektivs greift die TZ91 auf einen 5-Achsen-Hybrid-Stabilisator zurück, der sowohl Fotos und Videos stabilisieren kann. Einzige Ausnahme sind 4K- und High-Speed-Videos. Das Zoom arbeitet stufenlos und in zwei Geschwindigkeiten, die mit der Zoomwippe sehr gut steuerbar sind.

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Auf der Rückseite der Kamera befindet sich der für Selfies um 180 Grad nach oben klappbare, 7,5 cm (3”) große LCD-Touchscreen. Zwei kleine Magnete am klappbaren LCD sorgen dafür, dass sich das Display in der angeklappten Position nicht so ohne weiteres bewegen kann. Neben dem Display steht dem Fotografen ebenfalls ein kleiner elektronischer Sucher mit Augensensor und Dioptrienausgleich zur Verfügung. Unglücklicherweise befindet sich die Walze zur Einstellung des Dioptrienausgleichs zur Innenseite der Kamera hin, was den Fotografen bei der Einstellung des Ausgleichs zwingt, immer wieder die Kamera vom Auge zu nehmen, wenn das linke Auge den Sucher nutzen soll. Wenn das rechte Auge für den Sucher vorgesehen ist, dann muss man nicht zwangsläufig die Kamera immer wieder absetzen, dennoch muss man mit dem Finger dicht vor dem Auge oder Augenlid herumfummeln, um den Dioptrienausgleich einzustellen.

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Ebenfalls auf der Kamerarückseite zu finden sind die verschiedene Bedienelemente, wie die vier konfigurierbare Funktionstasten und ein Drehrad mit innenliegenden Schnellwahltasten für Fokus-, Blitz-, Bildlauf- und Belichtungskorrekturfunktion. Auf der Oberseite der Kamera befinden sich das Moduswahlrad, die Zoomwippe sowie der Auslöser, die Aufnahmetaste für Video und der Ein-/Aus-Schalter. Auf der Vorderseite befindet sich zudem um das Objektiv herum ein drehbarer Ring. Mit diesem lassen sich, je nach Betriebsmodus, Zeit oder Blende sowie der (manuelle) Fokus bequem einstellen. Natürlich erlaubt der Touchscreen auf der Rückseite der Kamera eine Vielzahl von Funktionen auszuwählen. Besonders interessant ist der Touchautofokus. Dieser erlaubt es dem Fotografen, einen Punkt auf dem Display anzutippen, die Kamera setzt dann an diesem den Fokus. Diese Funktion ist auch in Kombination mit dem Sucher verfügbar. Während der Fotograf also durch den Sucher schaut, kann er mit dem Finger den Fokuspunkt auf dem Display verschieben. Die Auslösung ist vor allem im Weitwinkel mit unter 0,2 Sekunden sehr schnell, wird im Telebereich jedoch mit bis zu knapp über 0,4 Sekunden deutlich langsamer.

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Vergeblich sucht man einen Blitzschuh, und der eingebaute Blitz sitzt ungünstig zwischen dem “Lumix”-Logo und dem kleinen Handgriff. Durch diese Positionierung ist es ein Leichtes, den Finger versehentlich vor dem Blitz zu haben, was bei Aufnahmen dann natürlich zu unschön ausgeleuchteten Bereichen führt. Die Blitzausleuchtung im Labor zeigte wenig überraschend eine gute Ausleuchtung in der Bildmitte und dann eine Abnahme der Ausleuchtung zu den Bildecken hin. Ab ca 73 % radialem Abstand wird die Blitzausleuchtung sichtbar geringer.

Gespeichert wird auf SDHC- oder SDXC-Speicherkarten. Diese werden in das Speicherkartenfach auf der Unterseite der Kamera gesteckt, das zu sehen ist, nachdem die einfach gesicherte Klappe geöffnet wurde. Teilen muss sich die Speicherkarte diese untere Klappe mit dem Akku der Kamera. Auf der rechten Seite der TZ91 befindet sich die zweite Klappe. Auch wenn diese nur den HDMI-Schriftzug trägt, so verbirgt sich neben der HDMI- auch die Micro-USB-Schnittstelle. Diese wird auch benutzt, wenn der Akku der Kamera aufgeladen werden soll, da ein externes Ladegerät nicht zum Lieferumfang gehört. Beim USB-Netzgerät ist die Kamera nicht wählerisch.

Ausstattung

Die Ausstattung der TZ91 ist umfangreich. Fotografisch bietet die Kamera Zeit- und Blendenautomatik und einen manuellen Modus. Wer darauf keine Lust hat, der kann sich aus 24 Szeneprogrammen den jeweils passenden Modus heraussuchen, und die Kamera regelt dann die internen Einstellungen von der Aufnahme bis zu Einstellungen im Bildprozessor. Die Szeneprogramme umfassen mit verschiedenen Porträt-, Landschafts-, Nacht- und Actionprogrammen ein großes Spektrum fotografischer Möglichkeiten. Wem das auch zuviel Aufwand ist, der stellt am Drehrad ganz einfach die intelligente Automatik oder kurz “iA” ein. Diese Motivautomatik erkennt Szenerien automatisch und passt die Aufnahmeeinstellungen dahingehend an. Zusätzlich ist ein “iA+” Modus verfügbar, der eine manuelle Anpassung von Helligkeit und Farbe erlaubt.

Neben den reinen Aufnahmeprogrammen sind auch “Special Effects” vorhanden, diese haben sogar einen eigenen Platz auf dem oberen Funktionsdrehrad der TZ91. Mit diesen Voreinstellungen lassen sich besondere Effekte in Bilder zaubern, ohne dass nachträglich eine Bildbearbeitung am Computer stattfinden muss. Die Bandbreite der 22 verschiedenen Effekte reicht von Analogfilm inspirierten Schwarzweiß- und Retro-Effekten bis hin zu verträumt kitschigen Filtern, die beispielsweise Spitzlichter mit Sterngitter versehen. Vervollständigt wird das Funktionsdrehrad der TZ91 dann durch eine Schwenkpanoramaeinstellung, eine konfigurierbare Nutzereinstellung und einen dedizierte Filmfunktion. Mit Ausnahme der Panoramaeinstellung kann der Fotograf jederzeit ins Hauptmenü der Kamera gehen und dort, abhängig vom eingestellten Szene- oder Effektprogramm, Autofokus- und Individualfunktionen sowie den Wechsel in ein anderes Szene- beziehungsweise Effektprogramm durchführen oder in einen der Bildstile wechseln. Die Bildstile sind grundsätzliche Bildparameter, die Kontrast, Schärfe, Rauschunterdrückung und Farbsättigung umfassen. Bildstile sind als Vorgaben vorhanden, die allerdings vom Fotografen in den oben genannten Parametern editiert werden können. Auch ein Speicherplatz für einen eigenen Bildstil steht zur Verfügung. Bildstile sind ebenfalls in der Videofunktion verfügbar.

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