Zwei Kameras und ein Firmwareupdate

Panasonic kündigt Lumix DMC-GX1 und 3D1 an

2011-11-07 Panasonic kündigt mit der Lumix DMC-GX1 ein neues Micro-Four-Thirds-Spitzenmodell im Kompaktdesign an. Die GX1 besitzt ein ähnliches Gehäuse wie die Kameras der GF-Serie, bietet aber eine höhere Auflösung von 16 Megapixeln sowie viele, teilweise konfigurierbare Bedienelemente. Außerdem wird nun von Panasonic die 3D-Kamera DMC-3D1 konkret angekündigt, sie war bereits auf der IFA 2011 in einer Vitrine ausgestellt. Neben Fotos ab 25 Millimeter Weitwinkel mit 12 Megapixeln Auflösung kann sie auch FullHD-Videos Dank Doppelobjektiv dreidimensional aufzeichnen. Als drittes kündigt Panasonic für den Dezember 2011 ein Firmwareupdate für die Lumix DMC-GH2 an.  (Benjamin Kirchheim)

An der GF3, dem jüngsten GF-Modell, wurde durchaus Kritik laut, weil sie weder einen Blitzschuh noch einen elektronischen Sucheranschluss besitzt und allgemein eher auf Einsteiger ausgerichtet ist. Die GX1 behebt nun dieses Manko. Mit ihr schüttelt Panasonic quasi eine High-End-GF-Serie aus dem Ärmel, nennt sie aber GX. Damit bietet Panasonic neben GF, G, und GH nun schon eine vierte Modellreihe im Micro-Four-Thirds-System an, Olympus hat drei vergleichbare Modellreihen. Die GX1 besitzt einen Live-MOS-Sensor mit 16 Megapixel Auflösung, er kann neben Fotos mit bis zu 4,2 Bildern pro Sekunde auch FullHD-Videos mit maximal 50 Halbbildern pro Sekunde aufnehmen. Den Kontrast-Autofokus will Panasonic ebenfalls verbessert haben und nennt für ihn eine Reaktionsgeschwindigkeit von nur 0,09 Sekunden. Dabei betont der japanische Hersteller, dass der Kontrast-Autofokus bei Objektiven mit hoher Lichtstärke genauer arbeitet als der Phasen-Autofokus einer DSLR. Erreicht wird dies durch den leistungsfähigen Prozessor Venus Engine und die Bildausleserate von 120 Bilder pro Sekunde für den Autofokus. Innerhalb von 0,09 s können dadurch immerhin rund 11 Messungen vorgenommen werden.

Den gehobenen Anspruch der GX1 unterstreicht Panasonic auch bei der Bedienung. Sie besitzt zwar einen drei Zoll (etwa 7,5 Zentimeter Diagonale) großen Touchscreen mit 460.000 Bildpunkten Auflösung, verfügt darüber hinaus aber auch über zahlreiche Bedienelemente: Dazu gehören der große Haupteinstellring, das multifunktionale Dreh- und Klickrad für den Daumen, individuell programmierbare Funktionstasten sowie die Direktstarttasten für die intelligente Automatik und die Videoaufnahme. Letztere zeichnet den Ton über das integrierte Mikrofon in Stereo auf und speichert wahlweise im Format AVCHD oder MP4.

Ebenfalls neu ist der optionale elektronische Sucher DMW-LVF2, der mit 1,4 Millionen Bildpunkten (800 x 600 Pixel) eine hohe Auflösung bietet und sich auch als Winkelsucher verwenden lässt, indem er nach oben geklappt wird. Verglichen mit einem Kleinbildsucher bietet er einen beachtlichen Vergrößerungsfaktor von 0,7. Die Lumix DMC-GX1 soll ab Januar 2012 verfügbar sein. Das Gehäuse wird in Schwarz zu einem Preis von ca. 600 EUR angeboten werden. Das Set mit dem Pancake-Powerzoom H-PS14042 soll 830 EUR kosten und beinhaltet die Kamera in Titan-Silber.

Im Dezember 2011 soll die GH2 ein Firmwareupdate bekommen. Neben einer expliziten Unterstützung der Powerzoomobjektive (Brennweitenanzeige, Stufen-Zoom, Zoomgeschwindigkeitseinstellung, Speicherung der Zoomposition) gibt es auch einige Verbesserungen und neue Funktionen. So ist es möglich, mit hoher Bitrate aufgenommene Videos in der Kamera zu bearbeiten. Das Autofokusfeld kann nun unbeschränkt im gesamten Bildbereich positioniert werden. Verbesserungen gibt es bei der Serienbildgeschwindigkeit – auch bei einer Belichtungsreihe – sowie der Anzahl der Bilder, die mit hoher Geschwindigkeit aufgenommen werden können. Außerdem wurde der interne Blitzt nun besser abgestimmt. Der Autofokus während einer Videoaufnahme konnte ebenfalls verbessert werden und die Zoom-Ausschnittfunktion (Digitalzoom) ist jetzt getrennt für Fotos und Videos schaltbar. Wer sich am Touchscreen stört, kann ihn nun abschalten, und die Lautstärke des Warntons, der bei niedrigem Akkustand ertönt, richtet sich nun nach der Signaltonlautstärke in den Einstellungen. Schließlich wird noch die Rauschunterdrückung verbessert. Wir werden berichten, sobald das Update zur Verfügung steht.

Mit der DMC-3D1 macht Panasonic die bereits auf der IFA 2011 in Berlin in einer Vitrine gezeigte 3D-Kamera offiziell. Die 3D1 besitzt ein stylisches flaches Gehäuse mit zwei Periskopobjektiven, die jeweils einen Brennweitenbereich von 25 bis 100 Millimeter entsprechend Kleinbild abdecken, also einen vierfachen Zoombereich bieten. Da im 3D-Modus im 16:9-Format aufgenommen wird, verschiebt sich hier der Brennweitenbereich auf 33-132 Millimeter entsprechend Kleinbild. Durch einen Schutzschieber werden die Objektive vor mechanischen Einflüssen geschützt. Mit einer Blendenöffnung von F3,9 im Weitwinkel und F5,7 im Tele ist das Objektiv allerdings nicht besonders lichtstark. Immerhin ist der bei Panasonic obligatorische Bildstabilisator verbaut, das Leica-Label fehlt hingegen.

Der MOS-Sensor mit rückwärtig belichteter Technologie verfügt über 12 Megapixel Auflösung, die sich bei 3D-Fotos auf 8 Megapixel reduziert. Videos können in FullHD aufgenommen werden. Durch die zwei Objektive ist die Kamera im 2D-Modus in der Lage, voll auflösende Fotos während der Videoaufzeichnung aufzunehmen. Darüber hinaus ist es möglich, simultan zwei Bilder unterschiedlicher Brennweite zu fotografieren. Gesteuert wird die Kamera in der Hauptsache über den rückwärtigen Bildschirm, der üppige 3,5 Zoll (8,9 Zentimeter) in der Diagonale misst. Er löst allerdings nur 460.000 Bildpunkte auf und zeigt dreidimensionale Bilder nur zweidimensional an. Für die Wiedergabe von 3D-Aufnahmen muss die Kamera per HDMI an einen 3D-Fernseher angeschlossen werden. Die Steuerung des Aufnahmeprogramms geschieht mittels intelligenter Automatik, die Motivprogramm, Bildstabilisator, Empfindlichkeit etc. anhand des Motivs automatisch einstellt. Ab Mitte Dezember 2011 soll die DMC-3D1 in Schwarz zu einem Preis von 500 EUR erhältlich sein.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.