Kompakte Einsteiger-Systemkamera

Panasonic kündigt Lumix DMC-GF6 mit WLAN und NFC an

2013-04-09, aktualisiert 2013-04-15 Panasonic stellt mit der Lumix DMC-GF6 ein neues Modell der besonders kompakten spiegellosen Systemkamera für Micro Four Thirds vor. Bei gegenüber dem Vorgängermodell GF5 kaum gestiegenem Volumen packt Panasonic mit einem auf 16 Megapixel Auflösung aufgebohrten Sensor, WLAN, NFC und dem nun beweglichen Touchscreen einiges an neuer Technik in das kompakte Gehäuse. Der Bildschirm lässt sich nicht nur um 45 Grad nach unten klappen, sondern sogar um 180 Grad nach oben, womit er sich auch für Selbstportraits hervorragend eignet. Die NFC-Technik verspricht eine besonders leichte Kopplung mit einem Smartphone via WLAN, da alle nötigen Einstellungen per NFC aktiviert werden.  (Benjamin Kirchheim)

In der Lumix DMC-GF6 kommt ein 16 Megapixel auflösender Bildsensor mit Live-MOS-Technologie zum Einsatz. Trotz höherer Auflösung besitzt er ein geringeres Rauschen, die GF6 bietet einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 160 bis 12.800, erweitert sogar 25.600. Eine dreistufige Rauschunterdrückung soll für störungsarme Bilder sorgen, wofür sich unter anderen auch der weiter entwickelte und leistungsfähigere Bildprozessor Venus Engine verantwortlich zeigt, dem Panasonic inzwischen keinen spezifischeren Namen mehr gibt. In nur 0,6 Sekunden soll die kleine spiegellose Systemkamera, von Panasonic als DSLM bezeichnet, eingeschaltet sein. Der leistungsfähige Autofokus besitzt einen kontinuierlichen Modus, der bei bis zu 3,7 Serienbilder pro Sekunde noch seinen Dienst verrichtet, sowie eine Tracking-Funktion zur Verfolgung von Motiven über das Bildfeld. Auch während der Full-HD-Videoaufnahmen ist dieser Autofokus aktiv. Bei der Bildwiederholrate indes schummelt Panasonic ein wenig. Der Sensor besitzt einen Output von 25p, also 25 Vollbilder pro Sekunde. Panasonic teilt diese Vollbilder in zwei Halbbilder auf und macht daraus 50i, also 50 Halbbilder pro Sekunde, bei AVCHD-Videoaufzeichnung. Schaltet man auf MP4 als Speicherformat um, werden aus den 25p 30 Bilder pro Sekunde interpoliert. Warum Panasonic die Videoqualität auf diese Weise künstlich verschlechtert, beziehungsweise eine bessere Qualität durch höhere Bildraten vorgaukelt, bleibt ein Rätsel. Der Videoton wird übrigens in Stereo aufgenommen, die GF6 besitzt ein entsprechendes integriertes Mikrofon samt zuschaltbarem digitalem Windgeräuschfilter, auf einen externen Mikrofoneingang muss der Käufer hingegen verzichten. Wer möchte, kann Blende und/oder Belichtungszeit beim Filmen manuell vorgeben.

Gleiches gilt für einen Blitzschuh, den die GF6 nicht besitzt. Immerhin verfügt sie über einen integrierten Pop-up-Blitz, der mit einer Leitzahl von 5 bei ISO 100 allerdings recht schwach auf der Brust ist, ähnlich wie die integrierten Blitzen von kleinen Kompaktkameras. Durch die Basis-Empfindlichkeit von ISO 160 steigt die Leitzahl immerhin auf ca. 6,3. Trotz der kleinen Gehäuseabmessungen hat Panasonic der GF6 einen Klappbildschirm spendiert, der um 45 Grad nach unten und sogar um 180 Grad nach oben geklappt werden kann, was Selbstporträts ermöglicht, die durch einen speziellen Kameramodus unterstützt werden. Im Querformat lassen sich also problemlos Fotografien in Bodennähe oder in Über-Kopf-Haltung aufnehmen. Der Monitor misst 7,5 Zentimeter in der Diagonalen und löst 1,04 Millionen Bildpunkte auf. Sein Seitenverhältnis von 3:2 ist allerdings etwas breiter als das native Sensor-Seitenverhältnis von 4:3, stellt aber einen guten Kompromiss zwischen den Seitenverhältnissen 4:3 bei Fotos und 16:9 bei Videoaufnahmen dar. Der Touchscreen erlaubt nicht nur die Fokussierung auf ein Bilddetail mittels Antippen, sondern auch die Belichtung darauf abzustimmen und auszulösen.

Neben dem Klappbildschirm und dem neuen Sensor ist das eingebaute WLAN-Modul eine der wichtigsten Innovationen der Digitalkamera. Es ermöglicht die Übertragung von Fotos auf Smartphones, ins heimische WLAN auf einen PC oder aber die Fernsteuerung der Kamera über eine Smartphone-App. Zudem besitzt die GF6 ein integriertes NFC-Modul. Wie für NFC üblich beträgt die Reichweite nur wenige Zentimeter und das Modul dient dazu, einem an die Kamera gehaltenen Smartphone mitzuteilen, dass eine WLAN-Verbindung aufgebaut werden soll und welche Parameter dafür nötig sind. Das erspart dem Anwender die manuelle Konfiguration des Smartphones. Die Lumix kann sich aber genauso gut mit Smartphones ohne NFC verbinden, nur halt nicht so komfortabel. Das WLAN funktioniert aber auch in umgekehrter Richtung, das heißt die Kamera kann das GPS-Signal des Smartphones nutzen, um die aufgenommenen Fotos mit Geotags zu versehen. Außerdem beherrscht die GF6 DLNA, Wi-Fi-Direct und kann Bilder in die Panasonic-Cloud übertragen. Von dort ist eine Veröffentlichung in sozialen Netzwerken wie Facebook möglich, außerdem bestehen Anbindungen an YouTube, Twitter und andere Dienste wie Picasa und Flickr.

Weitere Neuerungen der Lumix DMC-GF6 betreffen die Kreativmodi mit nun 19 Filtern, eine Stop-Motion-Filmfunktion, neue Selbstauslösermodi sowie eine Kreativ-Panorama-Funktion. Das wieder eingeführte Moduswahlrad auf der Kameraoberseite erlaubt den schnellen Wechsel zwischen intelligenter Automatik, Motivprogrammen, Programmautomatik, Halbautomatiken mit Blenden- oder Zeitvorwahl sowie dem manuellen Modus. Ein neuer Funktionshebel in Auslösernähe ermöglicht die schnelle Einstellung von Blende oder Verschlusszeit, bei Verwendung von Powerzoom-Objektiven kann damit auch das Zoom bedient werden. Ab Mai 2013 soll die Panasonic Lumix DMC-GF6 in den Farben Schwarz, Weiß und Chocolate (Braun) in den Handel kommen. Je nach Farbe soll die GF6 mit verschiedenen Objektiven angeboten werden: In Schwarz mit dem Pancake-Motorzoom 14-42 PZ für knapp 700 EUR, in Weiß, Schwarz und Chocolate mit dem neuen 14-42 II Setobjektiv für ca. 550 EUR und wiederum nur in Schwarz als Doppelzoom-Kit mit den Objektiven 14-42 II und 45-150 für rund 750 EUR.

Nachtrag vom 15.04.2013: Entgegen unserer ursprünglichen Meldung ist nicht derselbe Sensor wie in der GH3 verbaut. Dies wäre laut Panasonic finanziell auch gar nicht darstellbar. Außerdem hat Panasonic inzwischen Preis kalkuliert, die nun in die Meldung eingearbeitet wurden.


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