Nachschub für das junge GFX-System
Fujifilm stellt GF 110 mm F2 und GF 23 mm F4 sowie Zubehör vor
2017-04-19 Erst wenige Wochen auf dem Markt kündigt Fujifilm für das noch junge spiegellose Mittelformatsystem GFX mit dem Fujinon GF 110 mm F2 R LM WR und dem Fujinon GF 23 mm F4 R LM WR zwei weitere Objektive an, sodass das Angebot ab Juni bereits fünf Objektive umfasst. Das erklärte Ziel Fujifilms waren sechs Objektive im Jahr 2017. Daher gibt es nun auch eine neue Roadmap, auf der sich zwei weitere Objektive sowie ein Telekonverter am Horizont zeigen. Auch der Großformat-Fachkameraadapter soll ab Sommer erhältlich sein. Zudem gibt es weitere Augenmuscheln. (Benjamin Kirchheim)
Das Fujifilm GF 110 mm F2 LM WR besitzt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 87 Millimeter und eine kleinbildäquivalente Schärfentiefe von F1,6. Es handelt sich somit um ein klassisches Porträtobjektiv. [Foto: Fujifilm]
Zwei ED-Elemente jeweils vor und hinter der neunlamelligen Blende sollen beim Fujifilm GF 110 mm F2 LM WR asphärische und chromatische Aberrationen korrigieren. [Foto: Fujifilm]
Das Fujinon GF 110 mm F2 R LM WR ist ein mittleres Teleobjektiv mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 87 Millimetern und einer kleinbildäquivalenten Schärfentiefe von F1,6. Es handelt sich somit um ein klassisches Porträtobjektiv für die 50 Megapixel auflösende Mittelformatkamera GFX 50S. Das 110 mm wiegt gut ein Kilogramm und drückt damit zusammen mit der Kamera weniger als zwei Kilogramm auf die Waage. Der optische Aufbau setzt sich aus 14 Elementen zusammen, die in neun Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich vier ED-Glaselemente, jeweils zwei vor und hinter der Blende, was sphärische und chromatische Aberrationen auf ein Minimum reduzieren soll. Die Blende selbst setzt sich für eine runde Öffnung und ein schönes Bokeh aus neun Lamellen zusammen. Die Fokuseinstellung erfolgt automatisch mit der Innenfokussierung, was ebenfalls Bildfehler minimieren soll. Die Naheinstellgrenze liegt bei 90 Zentimetern, was einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:6,25 ermöglicht. Bei einem Durchmesser von 9,4 Zentimetern beträgt die Länge des Objektivs gut 12,5 Zentimeter. Das 77mm-Gewinde erlaubt den Einsatz von optischen Filtern. Die robuste Konstruktion ist gegen Spritzwasser und Staub gedichtet sowie bis -10 °C frostsicher. Ab Juni 2017 soll das Fujinon GF 110 mm F2 R LM WR zu einem Preis von knapp 3.000 Euro erhältlich sein.
Das Fujifilm GF 23 mm F4 R LM WR besitzt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 18 Millimeter und zeigt damit einen diagonalen Bildwinkel von 100 Grad. [Foto: Fujifilm]
Die aufwändige optische Konstruktion des 2.800 Euro teuren Fujifilm GF 23 mm F4 R LM WR besteht aus 15 Elementen in zwölf Gruppen. [Foto: Fujifilm]
Beim Fujinon GF 23 mm F4 R LM WR handelt es sich um ein Ultraweitwinkel mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 18 Millimetern. Die aufwändige optische Konstruktion besteht aus 15 Elementen in zwölf Gruppen, darunter zwei asphärische und drei ED-Glaselemente sowie ein Super-ED-Glaselement. Die Konstruktion soll störende Verzeichnungen unterdrücken, die normalerweise bei dem diagonal gut 100 Grad großen Bildwinkel auftreten. Darüber hinaus sollen chromatische Aberrationen optimal korrigiert sein und auch am Bildrand eine hohe Auflösung bestehen. Die gewölbte Frontlinse ist mit einer Nano-GI-Beschichtung versehen, was Streulicht und Reflexionen verhindern soll. Der Filterdurchmesser beträgt 82 mm, einen passenden Protektor-Filter PRF-82 will Fujifilm als optionales Zubehör anbieten. Die Blende besitzt neun Lamellen für eine kreisrunde Öffnung, die Naheinstellgrenze liegt bei 38 Zentimetern für einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:11,1. 845 Gramm wiegt das spritzwasser- und staubgeschützte Objektiv, dem auch Frost bis -10 °C nichts anhaben kann. Es ist knapp über zehn Zentimeter lang und gut neun Zentimeter "dick". Ab Juni 2017 soll das Fujinon GF 23 mm F4 R LM WR zu einem Preis von knapp 2.800 Euro erhältlich sein.
Der ab Juni 2017 erhältliche View Camera Adapter G ermöglicht die Verwendung von Fujinon-Großformatobjektiven, etwa der CM-Familie. Der Adapter wird anstelle des Filmhalters an der Balgeneinheit befestigt und soll knapp 500 Euro kosten. Ebenfalls neu sind drei Augenmuscheln für die elektronischen Sucher der GFX 50S, X-T2 und X-T1, die durch die Abschirmung von hellem Umgebungslicht die Ablesbarkeit verbessern sollen. Sie bestehen aus einer weichen Gummimischung und passen sich laut Fujifilm optimal an das Auge beziehungsweise die Brille des Fotografen an. Die Augenmuscheln EC-XT M und EC-XT S eignen sich für die Fujifilm X-T1 und X-T2, die EC-GFX ist hingegen für die GFX 50S gedacht. Die Augenmuscheln sind ab Juni 2017 für jeweils knapp 14 Euro erhältlich.
Die Fujifilm G Mount Lens Roadmap vom April 2017 reicht bereits bis in das Jahr 2018, für das neben einem Telekonverter eine Tele-Festbrennweite geplant ist. [Foto: Fujifilm]
Da nun nur noch das Fujinon GF 45 mm F2.8 R WR für das laufende Jahr aussteht, präsentiert Fujifilm auch noch eine neue Objektiv-Roadmap, die bereits bis in das Jahr 2018 reicht. Die neuen Pläne umfassen eine Tele-Festbrennweite sowie einen Telekonverter, wobei beide noch nicht näher spezifiziert wurden.