Mit überdimensioniertem Koffer

Nikon Z 58 mm F0.95 S Noct und weitere Objektive zum Test eingetroffen

2021-10-08 Als heute ein riesiger Karton mit drei Objektiven von Nikon zum Test eintraf, waren wir ob der Größe doch sehr verwundert. Neben dem nagelneuen Z 40 mm F2.0 und dem Universalzoom Z 24-200 mm F4-6.3 VR kam auch ein riesiger Kunststoffkoffer zum Vorschein. In diesem steckt das mächtig schwere Z 58 mm F0.95 S Noct. Die Fotos davon sowie ein paar Infos zu unserer Teststrategie und zukünftig geplanten Objektivtests wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten.  (Benjamin Kirchheim)

Wir bemühen uns, jedes neue "massentaugliche" Objektiv der Kamerahersteller, aber auch einiger Fremdhersteller, zu testen. Hinzu kommen einige speziellere, aber besonders spannende Objektive, wie etwa in diesem Fall das sehr teure und manuell zu fokussierende Z 58 mm F0.95 S Noct.

Insbesondere bei spiegellosen Kamerasystemen ist es uns bei den meisten Herstellern bisher ganz gut gelungen, alle Objektive zu testen, etwa bei Olympus, Panasonic, Sony und Fujifilm. Nikon und Canon aber haben innerhalb relativ kurzer Zeit sehr viele Objektive im Vergleich zu den Kameras auf den Markt gebracht, so dass wir mit dem Testen in den letzten drei Jahren nicht immer hinterhergekommen sind, insbesondere, weil wir versuchen, Objektive direkt mit den Testkameras mitzubestellen, um nicht immer wieder extra eine Kamera für einen Objektivtest bestellen zu müssen. Nur bei Sony haben wir diesem Umstand ausgeräumt und uns eine Alpha 7R III gekauft, um unabhängig von Sony auch Objektive von Sigma, Tamron und anderen testen zu können.

Zudem bemühen wir uns, Objektive an angemessen hochauflösenden Kameras zu testen und dass die Kameras auch preislich zu den Objektiven passen. Vor allem an günstigen und/oder kleinen Kameras ergibt es wenig Sinn, große, teure Objektive zu testen (wir hätten beispielsweise das neue Fujifilm XF 70-300 an der X-E4 testen können, fanden die Kombination aber zu unpassend und haben den Objektivtest daher aufgeschoben). Umgekehrt machen wir das hingegen ab und zu gerne, um die Grenzen der Objektivqualität besser ausloten zu können. Beispiele dafür sind das Nikon Z 40 mm F2.0 und das Z 28 mm F2.8 SE, die wir beide an der Nikon Z 7II testen beziehungsweise getestet haben.

Massentaugliche Objektive meint, dass wir normalerweise keine Spezialobjektive testen, die weit jenseits der 5.000 Euro kosten beziehungsweise das nur in seltenen Ausnahmefällen tun. Auch extreme Telebrennweiten jenseits der 600 mm oder deutlich größer sind nicht ganz einfach adäquat zu testen oder in einem kleinen Labor womöglich auch gar nicht testbar. Deswegen wir es bei uns beispielsweise keinen Test des Olympus 150-400 4.5 ED TC1.25x IS Pro geben. Das Objektiv vereint sogar drei Ausschlusskriterien: Eine maximale Brennweite von 1.000 mm (KB), einen Preis von fast 7.000 Euro und zudem noch eine extrem schlechte Verfügbarkeit (wozu ein Produkt testen, dass man kaum bekommt, die Zeit investieren wir lieber in gut erhältliche Produkte).

Mit der jetzigen Lieferung des Nikon Z 40 mm F2.0, Z 24-200 mm F4-6.3 VR und Z 58 mm F0.95 S Noct werden wir bei Nikon wieder auf aktuellem Stand sein. Unser Testbericht des Z 50 mm F1.2 S erscheint am Montag und der Testbericht des Z 28 mm F2.8 SE demnächst. Vor letzterem werden aber bereits die Labortests der drei verbliebenen Nikon-Objektive erscheinen.

Danach widmen wir uns Fujifilm, wo neben dem Test der X-T30 II Tests von den fünf Objektiven XF 50 mm F1.0 R WR, XF 70-300 mm F4-5.6 R LM OIS WR, XF18 mm F1.4 R LM WR, XF 23 mm F1.4 R LM WR und XF 33 mm F1.4 R LM WR ausstehen. Zudem haben wir uns zur X-T30 II noch eine X-T4 bestellt, um mit zwei Redakteuren parallel testen zu können und auch zwei Viltrox-AF-Objektive für Fujifilm testen zu können (23 mm F1.4 und 56 mm F1.4).

Anschließend werden wir uns intensiv dem Canon-RF-System widmen, wo noch etliche Objektive ausstehen, die wir in mindestens drei Schübe aufteilen müssen. Aber auch Tests einiger neuer Sony-Objektive sowie weiterer Objektive von Sigma und Tamron werden demnächst folgen.

Hersteller Nikon
Modell Z 58 mm F0.95 S Noct
Unverbindliche Preisempfehlung 8.500,00 €
Bajonettanschluss Nikon Z
Brennweite 58,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F0,95
Kleinste Blendenöffnung F16
KB-Vollformat ja
Linsensystem 17 Linsen in 10 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
Anzahl Blendenlamellen 11
Naheinstellgrenze 500 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden nein
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 82 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 102 x 153 mm
Objektivgewicht 2.000 g

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.