Nikon startet das Z-System mit drei Objektiven und großen Plänen

Nikon Z 24-70 mm F4 S, Z 35 mm F1.8 S und Z 50 mm F1.8 S vorgestellt

2018-08-23 Mit dem Nikkor Z 24-70 mm F4 S, Nikkor Z 35 mm F1.8 S und Nikkor Z 50 mm F1.8 S startet Nikon nicht nur sein spiegelloses Kamerasystem, sondern auch die erste Objektivserie innerhalb des Systems, die "S-Line". Dabei verspricht der japanische Traditions-Kamerahersteller höchste optische Leistung, auch wenn man das anhand der Lichtstärke zunächst nicht vermuten würde. Hier steht neben der Bildqualität zunächst vor allem die Kompaktheit im Vordergrund, doch schon im nächsten Jahr folgen hochlichtstarke Objektive bis hin zum F0,95 Noct.  (Benjamin Kirchheim)

Nikon verspricht nicht nur höchste optische Leistung, die auch das neue große Bajonett ermöglichen soll, sondern auch viel praktischen Nutzen für Foto- sowie Videografen. So soll etwa die Focus-Breathing-Korrektur Bildwinkelverschiebungen durch Anpassung der Fokussierung unterbinden. Die Objektive arbeiten leise und präzise beim Autofokus und bieten eine stufenlose Belichtungsanpassung sowie einen elektronischen Einstellring, der verschiedene Funktionen zum lautlosen Verstellen übernehmen kann, beispielsweise den Fokus, die Blende oder die Belichtungskorrektur.

Das Nikkor Z 24-70 mm F4 S lässt sich zum Transport kompakt einfahren und deckt den üblichen Standard-Brennweitenbereich ab. Eine ED-Linse, eine asphärische ED-Glas-Linse und drei weitere asphärische Linsen sollen optische Fehler korrigieren und für eine hohe Bildauflösung sorgen. Außerdem kommt Nikons bewährte Nanokristallvergütung zum Einsatz, die für hohe Kontraste auch im Gegenlicht sorgt und Geisterbilder verhindert. Die Naheinstellgrenze liegt bei nur 30 Zentimetern über den gesamten Zoombereich. Für die nötige Robustheit sorgen die Dichtungen gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser sowie die schmutzabweisende und einfach zu reinigende Fluorvergütung der Frontlinse. Ab Ende September 2018 soll das Nikon Nikkor Z 24-70 mm F4 S zu einem Preis von knapp 1.100 Euro erhältlich sein. Der Aufpreis beim Kauf einer Z 6 oder Z 7 beträgt hingegen lediglich 600 Euro.

Das Nikkor Z 35 mm F1.8 S wird die erste Festbrennweite in Nikons neuem Z-System. Es soll neue Maßstäbe bei der Bildqualität von F1,8 lichtstarken Objektiven setzen. Bereits bei Offenblende soll es eine hohe Bildauflösung und hohe Kontraste bis in die Bildecken erreichen. Dafür sorgen die zwei ED-Glaslinsen sowie drei asphärische Linsen und die Nanokristallvergütung. Die Mehrgruppenfokussierung soll nicht nur schnell und leise arbeiten, sondern bei jeder Entfernungseinstellung eine gleichbleibend hohe Bildqualität garantieren. Außerdem verspricht Nikon ein schönes Bokeh, wie man von einer lichtstarken Festbrennweite erwarten kann. Das gegen Staub und Spritzwasser abgedichtete Nikon Nikkor Z 35 mm F1.8 S soll ebenfalls ab Ende September 2018 erhältlich sein und knapp 950 Euro kosten.

Wie mit dem 35 mm will Nikon auch mit dem neuen Nikkor Z 50 mm F1.8 S neuen Maßstäbe bei der Bildqualität der F1,8er Objektive setzen. Bereits bei Offenblende soll der Farblängsfehler wirksam unterdrückt werden für eine hohe Auflösung und naturgetreue Reproduktion von feinen Texturen der Motive. Dafür sorgen zwei ED-Glas-Linsen sowie zwei asphärische Linsen. Selbstverständlich soll auch das Bokeh sehr weich sein und die Nanovergütung Geisterbilder und Streulicht unterdrücken. Der leistungsstarke STM Autofokus-Schrittmotor soll für eine leise und präzise Autofokus-Nachführung auch bei Filmaufnahmen sorgen. Wie auch die anderen S-Line-Objektive soll das Nikon Nikkor Z 50 mm F1.8 S gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet sein. Die Markteinführung ist für Ende Oktober 2018 zu einem Preis von knapp 680 Euro geplant.

Neben den drei passenden Objektiven ist der neue FTZ-Bajonettadapter ein wichtiger Baustein in Nikons neuem Kamerasystem. Er ist mit 360 verschiedenen Nikkor-Objektiven kompatibel und unterstützt diese ab der AI-Serie. Auch der Autofokus von AF-S- und AF-P-Objektiven wird ohne Einschränkungen oder Performanceeinbußen unterstützt. Zudem profitieren sämtliche adaptierten Objektive vom kamerainternen Bildstabilisator, auch wenn sie selbst keinen besitzen. Nikkor-Objektive mit optischem Bildstabilisator werden sogar effektiver stabilisiert, weil der Kamerastabilisator drei weitere Stabilisierungsachsen zusätzlich zu den zweien des Objektivs übernimmt. Selbstverständlich ist der Adapter gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser abgedichtet. Zudem wurde auf eine robuste Bauweise geachtet, nicht zuletzt das integrierte Stativgewinde sorgt bei Objektiven ohne Stativschelle für eine bessere Balance auf einem Stativ. Der Bajonettadapter FTZ soll ab Ende September 2018 zu einem Preis von knapp 300 Euro erhältlich sein. Der Aufpreis beim Kauf einer Z 6 oder Z 7 beträgt hingegen lediglich 150 Euro.

Außerdem plant Nikon für die Zukunft eine rasche Entwicklung von vielen neuen Objektiven. Für 2019 und 2020 sind jeweils sechs neue Objektive geplant, für 2021 sogar acht. Einige der geplanten Objektive benennt Nikon bereits genauer. Ganz oben auf der Liste steht mit dem Nikkor Z 58 mm F0.95 S Noct das bisher lichtstärkste Objektiv, das Nikon je gebaut hat. Es orientiert sich am AI Noct-Nikkor 58 mm F1.2 aus dem Jahr 1977, das insbesondere für seine Fähigkeit gerühmt wurde, punktförmige Lichtquellen auch punktförmig abzubilden. Das neue F0,95 lichtstarke Noct soll die Spitze der S-Serie bilden, soll aber wohl für manuelle Fokussierung vorgesehen sein. Weitere Details will Nikon zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

Für 2019 stehen fünf weitere Objektive auf der Roadmap, die allesamt der S-Line angehören. Die F1,8 lichtstarke Objektivserie wird mit einem 20 mm Ultraweitwinkel und einem 85 mm Porträtobjektiv ergänzt. Die Fans lichtstarker Zooms bekommen ein 24-70 mm F2,8 und mit dem 70-200 mm F2,8 das erste Telezoomobjektiv. Des Weiteren soll der Ultraweitwinkelbereich mit einem F4 lichtstarken 15-30 mm Zoom gestärkt werden.

Von den für 2020 genannten sechs Objektiven nennt Nikon aktuell nur drei etwas konkreter: Ein F1,8 lichtstarkes 24 mm Weitwinkel, ein weiteres 50 mm Objektiv, dieses Mal mit F1,2 Lichtstärke sowie ein F2,8 lichtstarkes 14-24 mm Ultraweitwinkelzoom als Ergänzung der F2,8 lichtstarken 24-70 und 70-200 mm Zooms aus dem Jahr 2019. Von den drei weiteren für 2020 und acht für 2021 geplanten Objektive nennt Nikon noch keine Details. Vielleicht fließen hier auch erste Rückmeldungen von Käufern in die weitere Planung mit ein, um das Objektivsortiment bedarfsgerecht erweitern zu können. Im Gegensatz zum 1-System macht Nikon hier also keine halben Sachen, sondern startet richtig durch.

Hersteller Nikon Nikon Nikon
Modell Z 35 mm F1.8 S Z 50 mm F1.8 S Z 58 mm F0.95 S Noct
Unverbindliche Preisempfehlung 989,00 € 699,00 € 8.500,00 €
Bajonettanschluss Nikon Z Nikon Z Nikon Z
Brennweite 35,0 mm 50,0 mm 58,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F1,8 F1,8 F0,95
Kleinste Blendenöffnung F16 F16 F16
KB-Vollformat ja ja ja
Linsensystem 11 Linsen in 9 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
12 Linsen in 9 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
17 Linsen in 10 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
Anzahl Blendenlamellen 9 9 11
Naheinstellgrenze 250 mm 400 mm 500 mm
Bildstabilisator vorhanden nein nein nein
Autofokus vorhanden ja ja nein
Wasser-/Staubschutz ja ja ja
Filtergewinde 62 mm 62 mm 82 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 73 x 86 mm 76 x 87 mm 102 x 153 mm
Objektivgewicht 370 g 415 g 2.000 g
Hersteller Nikon
Modell Z 24-70 mm F4 S
Unverbindliche Preisempfehlung 1.099,00 €
Bajonett Nikon Z
Brennweitenbereich 24-70 mm
Lichtstärke (größte Blende) F4 (durchgängig)
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 14 Linsen in 11 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 300 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 72 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 78 x 89 mm
Objektivgewicht 500 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.