Ohne Tiefpassfilter und mit WLAN

Nikon kündigt neue Hobby-DSLR D5300 an

2013-10-17 Wie man Gutes noch besser machen kann, will Nikon bei der neuen Hobby-DSLR D5300 beweisen. Sie behält alte Tugenden wie das 39-Punkt-Autofokussystem oder den schwenk- und klappbaren Bildschirm, verbessert aber etwa die Bildqualität des 24-Megapixel-Sensors durch das Einsparen des schärfemindernden Tiefpassfilters. Zudem wächst der Bildschirm auf 3,2 Zoll, durch das 3:2-Seitenverhältnis lässt sich die Fläche zudem effektiver nutzen. Auch WLAN sowie ein GPS baut Nikon nun direkt ein, was den Kauf von Zubehör spart. Selbst bei der Videofunktion gibt es eine Verbesserung.  (Benjamin Kirchheim)

Gesunde Evolution statt Revolution lautet das Rezept der Weiterentwicklung bei Nikon. So bleibt die D5300 der 5000er Linie zwar grundsätzlich treu, jedoch gibt es Weiterentwicklungen und Verbesserungen an den entscheidenden Stellen. Etwa beim 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor in APS-C-Größe. Zwar bleibt es bei der "alten" nominellen Auflösung, da Nikon jedoch den Tiefpassfilter weglässt, dürften am Ende etwa zehn Prozent mehr an sichtbarer Auflösung heraus kommen. Einzig mit der etwas höheren Neigung zu Moirés muss man leben. Die aber sollen durch den neuen Bildprozessor Expeed 4 effizient bekämpft werden. Mit seiner gegenüber dem Vorgängermodell höheren Leistung sorgt er auch für eine effektivere Rauschunterdrückung. Die normal anwählbare maximale ISO-Empfindlichkeit steigt dadurch auf 12.800 statt 6.400. Über die ISO-Erweiterung ist weiterhin ein Maximalwert von ISO 25.600 möglich. Bei Serienaufnahmen erreicht die D5300 eine Frequenz von fünf Bildern pro Sekunde.

Auch an der Benutzerschnittstelle hat Nikon gefeilt. Der schwenk- und klappbare Bildschirm misst nun 8,1 Zentimeter in der Diagonale und ist damit rund einen halben Zentimeter größer. Der effektiv nutzbare Bildausschnitt beim Live-View und der Bildwiedergabe wächst durch das 3:2-Seitenverhältnis sogar noch stärker, da nun das Monitor-Seitenverhältnis dem Sensorseitenverhältnis entspricht. Mit über einer Million Bildpunkten löst der Monitor außerdem sehr fein auf. Auch die Vergrößerung des Spiegelreflexsuchers wächst leicht von 0,78-fach auf 0,81-fach. Das ist zwar kein Riesensprung, aber immerhin. Die Bildfeldabdeckung des Suchers bleibt bei 95 Prozent. Der Phasen-Autofokus arbeitet weiterhin mit 39 Messfeldern, von denen neun als hochwertige Kreuzsensoren ausgeführt sind, die sowohl auf horizontale als auch auf vertikale Strukturen ansprechen. Im Live-View-Betrieb steht ein Kontrast-Autofokus zur Verfügung. Ein 2.016-Pixel-RGB-Sensor sorgt für eine präzise Belichtungsmessung.

Zu den klassischen Belichtungsprogrammen mit Halbautomatiken sowie manueller Belichtung und den Motivprogrammen gesellen sich nun neun Effektfilter, das sind zwei mehr als noch bei der D5200. Zusätzlich lassen sich die Fotos auch im Nachhinein umfangreich in der Kamera bearbeiten. Auch die Videofunktion hat Nikon in Full-HD von 30p auf nunmehr 60p aufgebohrt, ein viel gehegter Wunsch von Anwendern. Es lassen sich aber auch Videos in Full-HD bei 50p, 30p, 25p oder 24p aufnehmen. Der Stereoton kann wahlweise über das integrierte oder ein externes Mikrofon aufgenommen werden, die Empfindlichkeit ist jeweils einstellbar. Ebenfalls neu sind die integrierten Module für den GPS-Empfang sowie WLAN. Damit muss man beides nicht mehr extern anschließen. Die D5300 versieht die Fotos auf Wunsch mit der aktuellen Position, über WLAN können Bilder verschickt oder aber die Kamera via App vom Smartphone oder Tablet aus ferngesteuert werden.

Die ganze neue Technik verpackt Nikon sogar in einem etwas kompakteren und 25 Gramm leichteren Gehäuse. Die Breite und Tiefe sind jeweils um ein paar Millimeter geschrumpft. Ab Mitte November 2013 soll die Nikon D5300 samt 18-55mm VR Setobjektiv für rund 910 EUR auf den Markt kommen. Das Gehäuse alleine ist für 100 EUR weniger zu haben. Dabei bietet Nkon neben dem klassischen Mattschwarz auch zwei Varianten in glänzendem Anthrazitmetallic und Rotmetallic an.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.