Billigst-DSLRs

Einsteiger-DSLRs Canon EOS 2000D und 4000D vorgestellt

2018-02-26 Mit der EOS 2000D und insbesondere der 4000D stellt Canon zwei Billigst-DSLRs für den Einsteigerbereich vor, die sich vor allem durch ihren niedrigen Preis auszeichnen, aber dennoch DSLR-Bildqualität bieten sollen. Dabei scheut sich Canon bei der 4000D nicht einmal vor einem Kunststoffbajonett, bei der 2000D, dem Nachfolgemodell der 1300D, kommt hingegen immerhin ein Metallbajonett zum Einsatz.  (Benjamin Kirchheim)

Des Weiteren sind bedruckte Tasten dem Spardiktat zum Opfer gefallen, auch einen dedizierten Ein- und Ausschalter gibt es nicht mehr, stattdessen wird die Kamera über das Programmwählrad eingeschaltet. Selbst bei Setobjektiv wird gespart, es muss ohne optischen Bildstabilisator auskommen. Sogar beim rückwärtigen Bildschirm hat Canon kräftig gespart: lediglich 6,8 Zentimeter misst er bei der 4000D in der Diagonale und löst mickrige 230.000 Bildpunkte auf. Bei der 2000D kommt immerhin ein 7,5 Zentimeter großer Bildschirm mit 920.000 Bildpunkten Auflösung zum Einsatz.

Die 2000D bekommt immerhin einen mit 24 Megapixeln höher auflösenden Bildsensor im APS-C-Format (Crop-Faktor 1,6) verpasst, während die 4000D wie die alte 1300D mit 18 Megapixeln auskommen muss. Die maximale Empfindlichkeit erreicht ISO 6.400, eine Erweiterung auf ISO 12.800 ist nach Freischaltung im Menü möglich. Auch der Bildprozessor Digic 4+ ist ein alter Bekannter, er treibt bereits die 1300D an. Der Spiegelreflexsucher beider Kameras muss mit einer einfachen Spiegelkonstruktion anstelle eines hochwertigen Pentaprismas auskommen. Bei einer 0,8-fachen Vergrößerung (0,5-fach im Kleinbildäquivalent) deckt er 95 Prozent des Bildfelds ab. Der Autofokus arbeitet im Sucherbetrieb mit neun Messpunkten, nur der mittlere Autofokuspunkt ist ein Kreuzsensor. Die Serienbildfunktion bringt es lediglich auf drei Bilder pro Sekunde.

Auch bei der Videofunktion muss sich der Einsteiger-Fotograf mit Full-HD-Standardkost (1.920 mal 1.080 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde) zufriedengeben. Während des Live-Views und bei Videoaufnahmen steht lediglich ein Kontrastautofokus zur Verfügung, der schnellere Dual-Pixel-CMOS-AF bleibt höherwertigen EOS-Modellen vorbehalten. Sowohl die 2000D als auch die 4000D erkennen Motive automatisch, können aber auch manuell vom Fotografen gesteuert werden. Zudem bieten sie einige Kreativfilter-Funktionen. Auch WLAN ist bei beiden Modellen an Bord, um Fotos drahtlos an Computer, Smartphones oder andere Geräte zu übertragen und um die Kameras via App fernsteuern zu können. NFC zur einfachen Kopplung bietet hingegen nur die 2000D. Sowohl die Kameras selbst auch als auch die Canon Photo Companion App bieten hilfreiche Anleitungen zur Aufnahme verschiedener Fotomotive.

Eine wichtige Sache sollten Käufer der 2000D und 4000D noch beachten: Zwar sind diese voll kompatibel zu den vielen EF- und EF-S-Objektiven, alleine Canon bietet über 80 verschiedene Modelle an, die Blitzschuhe verfügen jedoch nicht mehr über Mittenkontakte. Die Speedlite-Blitze von Canon stört das zwar nicht, aber inwieweit Fremdherstellerblitzgeräte betroffen sind, kann man aktuell noch nicht sagen. Einfache Mittenkontaktblitze funktionieren logischerweise ohnehin nicht. In einem kleinen weiteren Punkt unterscheiden sich die 2000D und 4000D noch beim Blitz: Der Bordblitz muss bei der 4000D manuell hochgeklappt werden, während es bei der 2000D eine Automatik sowie einen Knopf zum Ausklappen gibt.

Ab April 2018 sollen die Canon EOS 2000D und 4000D erhältlich sein, wobei die 2000D mit dem EF-S 18-55 mm F3.5-5.6 IS II knapp 500 Euro kosten soll, während die 4000D zusammen mit dem EF-S 18-55 F3.5-5.6 III (ohne IS) schon für knapp 400 Euro zu haben sein soll. Das Vorgängermodell 1300D gibt es mit bildstabilisiertem Objektiv hingegen bereits ab gut 370 Euro, sodass wir die schlechter ausgestattete und teurere 4000D derzeit guten Gewissens niemandem ans Herz legen können. Die 2000D bietet immerhin eine höhere Sensorauflösung.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.