APS-C-Standardzoom

Nikon Z 16-50 mm F3.5-6.3 VR DX im Test

Seite 2 von 2, vom 2024-04-05, aktualisiert 2024-04-15 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Trotz der kompakten Abmessungen stecken im Nikon Z 16-50 mm F3.5-6.3 VR DX neun Linsen, die in sieben Gruppen angeordnet sind. Ganze vier asphärische Linsen sowie eine ED-Linse sollen Bildfehler minimieren und für eine hohe Auflösung am Bildrand sorgen. Die Blende setzt sich wie üblich aus nur sieben Lamellen zusammen.

Von einem Setobjektiv erwartet man nicht unbedingt eine schöne Weichzeichnung des unscharfen Hintergrunds, zumal dies aufgrund der geringen Brennweite und Lichtstärke, die einen großen Schärfebereich ergeben, auch nur schwer möglich ist. Dennoch waren wir von der Weichzeichnung positiv überrascht. Allerdings zeigen sind bei Unschärfescheibchen von Spitzlichtern im Unschärfebereich deutlich Zwiebelringe und ein sehr heller Rand, das ist der Tribut an die vier günstigen asphärischen Linsen, deren Oberflächen vermutlich nicht gerade den gleichmäßigsten Schliff haben. Immerhin treten im Unschärfebereich nur sehr geringe Farbsäume auf, was wieder positiv zu bewerten ist.

Normalerweise bilden sich beim starken Schließen der Blende schöne sternförmige Lichtstrahlen um punktuelle Lichtquellen, erst recht bei nur wenigen Blendenlamellen, die zu ausgeprägteren Ecken in der Blende führen. Beim 16-50 hingegen gibt es nur einen leichten und auch nicht besonders schönen Blendenstern.

Bleibt noch das Thema Gegenlicht, das beim 16-50 mm besonders kritisch sein könnte, da es keine Gegenlichtblende, nichtmal optional, gibt. Aber hier können wir Entwarnung geben. Die Kontraste sind auch mit direkter Sonne im Bild hoch und es zeigen sich nur leichte Blendenreflexe.

Im Labortest an der Nikon Z 50 zeigt sich bei kürzester Brennweite eine deutliche Randabdunklung von 1,1 Blendenstufen. Immerhin verläuft der Helligkeitsabfall recht sanft, so dass er nicht so negativ auffällt. Man muss aber schon auf F5,6 abblenden, um die Abdunklung zu halbieren und damit vernachlässigbar gering zu machen. Beim Zoomen verschwindet die Randabdunklung ebenso – auch bei Offenblende.

Entwarnung gibt es bei der Verzeichnung, die bei günstigen Setobjektiven mitunter sehr unschön stark ausfallen kann. Hier sorgt die perfekte interne elektronische Korrektur für eine absolute Verzeichnungsfreiheit bei allen Brennweiten. Ob das negative Auswirkungen auf die Randauflösung hat, klären wir nach ein paar Worten zu den Farbsäumen. Diese sind nämlich überwiegend vernachlässigbar gering. Nur bei maximaler Brennweite können an harten Kontrastkanten im Randbereich des Bildes leicht sichtbare Farbsäume auftreten. Sie bleiben aber stets unter einem Pixel Ausdehnung (siehe Diagramm aus dem labortest unten).

Die Auflösung ist am 20-Megapixel-Sensor der Nikon Z 50 bei allen Brennweiten ab Offenblende hoch, nur beim Zoomen nimmt sie etwas ab. Weiter als F11 sollte man nicht abblenden, denn sonst nimmt die Auflösung rapide ab. Bei 50 Prozent Kontrast haben wir bis zu 59 Linienpaare pro Millimeter (lp/mm) gemessen, was für 20 Megapixel äußerst gut ist.

Noch mehr überrascht der geringe Auflösungs-Randabfall. Im Maximum beträgt er lediglich 21 Prozent, was selbst für eine Festbrennweite schon ein guter Wert wäre. Vor allem bei längster Brennweite ist der Randabfall mit weit unter zehn Prozent äußerst gering. Dennoch bleibt die maximale Randauflösung mit 49 lp/mm (bei 16 mm F5,6) knapp unter der Marke von 50 lp/mm.

Dass es sich bei unserem Testgerät nicht um ein ausgesuchtes, besonders gutes Exemplar handelt, zeigt der Test des Setobjektivs, das mit der Nikon Z 30 in unserem Labor war. Hier ist die Auflösung ähnlich gut, wobei sie im Weitwinkel mit maximal 55 lp/mm nicht ganz so hoch ausfällt wie beim ersten Testexemplar an der Z 50. Dafür ist die Auflösung bei maximaler Brennweite sogar noch einen Hauch höher. Insgesamt war das zweite Exemplar am Bildrand minimal schlechter, es zeigte bis zu 23 Prozent Randabfall. Die maximale Randauflösung erreichte trotzdem 49 lp/mm.

Insgesamt sind die Werte recht ähnlich und trotz einer gewissen Messtoleranz kann man eine geringe Serienstreuung der beiden Exemplare attestieren. Die Auflösungs-Messwerte an der Z 30 sind übrigens ebenfalls im 59 Cent günstigen Labortest enthalten.

Fazit

Das Nikon Z 16-50 mm F3.5-6.3 VR DX ist ein gelungenes APS-C-Standardzoom, das vor allem mit seiner hohen Bildqualität überrascht. Dafür besteht nicht nur das Gehäuse aus Kunststoff, sondern auch das Bajonett. Immerhin ist das flache Objektiv dadurch richtig leicht. Die Ausstattung kann mit lautlosem Autofokus und optischem Bildstabilisator überzeugen, für Tasten oder Schalter war hingegen kein Platz am äußerst flachen Gehäuse. Die Bildqualität überzeugt mit einer erstaunlich hohen Auflösung mit relativ geringem Randabfall. Zudem gibt es keine Verzeichnung. Da es sich auch im Gegenlicht gut schlägt, kann man die nur optional erhältliche Streulichtblende verzeihen.

Update vom 15.04.2024 Wir schrieben, dass es keine Streulichtblende gäbe. Ein freundlicher Leser wies uns darauf hin, dass es optional sehr wohl eine gäbe. Wir haben den Text entsprechend überarbeitet.

Kurzbewertung

  • Kompakt und leicht
  • Lautloser Innenfokus und Bildstabilisator
  • Hohe Auflösung mit recht wenig Randabfall
  • Keine Verzeichnung
  • Plastikbajonett
  • Streulichtblende nur optional erhältlich
  • Kein AF-MF-Schalter
  • Sichtbare Randabdunklung bei 16 mm

Nikon Z 16-50 mm 3,5-6,3 VR DX mit Nikon Z 50 (v6.0)

Chromatische Aberration

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.

Hersteller Nikon
Modell Z 16-50 mm F3.5-6.3 VR DX
Unverbindliche Preisempfehlung 319,00 €
Bajonett Nikon Z
Brennweitenbereich 16-50 mm
Lichtstärke (größte Blende) F3,5 bis F6,3
Kleinste Blendenöffnung F40
Linsensystem 9 Linsen in 7 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat nein
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 200 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz nein
Filtergewinde 46 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 70 x 32 mm
Objektivgewicht 131 g

Passende Meldungen zu diesem Thema

Artikel-Vorschläge der Redaktion