Neuer Prozessor, bessere High-End-Kompaktkamera?

Testbericht: Sony Cyber-shot DSC-RX100 V Modell 2018 (DSC-RX100M5A)

2019-02-26 Eigentlich ist die Sony DSC-RX100 V eine alte Kamera und doch irgendwie neu. Wo andere Hersteller ein "Mark II" anhängen oder gleich eine neue Typenbezeichnung vergeben, unterscheidet Sony die verbesserte Modellvariante nur durch ein angehängtes A in der Artikelnummer. In der DSC-RX100M5A ist der leistungsfähige Front-End-LSI der Alpha 9 eingebaut, der über einen größeren Pufferspeicher verfügt als das nicht mehr lieferbare Vorgängermodell. Damit einhergehend gibt es ein neues Menü und einen verbesserten Autofokus. Was das für Vorteile das bringt und ob auch die Bildqualität betroffen ist, klären wir im Test.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Sony DSC-RX100 VA haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 33-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Seit einigen Monaten verkauft Sony die 2016 vorgestellte RX100 V mit einem neuen Prozessor unter derselben Modellbezeichnung, aber mit einer um ein "A" ergänzter Modellnummer RX100M5A. Während Sony an der bisherigen Modellbezeichnung RX100 V festhält, bezeichnen viele Händler das neue Modell zur besseren Unterscheidung als DSC-RX100 VA, dem wollen wir der Einfachheit halber in diesem Test folgen. Doch bevor es zum eigentlichen Test geht, fassen wir die Neuerungen einmal kurz zusammen.

Die Umstellung auf den leistungsfähigeren Zusatz-Prozessor (es betrifft den Front-End LSI) hatte einen ganz einfachen Grund: Der alte war als Bauteil nicht mehr lieferbar und so musste Sony reagieren. Es wurde ganz pragmatisch der neue Front-End LSI der Sony Alpha 9 verwendet. Dadurch besitzt die RX100 VA einen größeren Serienbildpuffer, der laut Datenblatt nun 233 statt der bisherigen 150 Aufnahmen mit schnellen 24 Bildern pro Sekunde zwischenspeichern kann. Wie bisher werden dabei sogar der Autofokus und die Belichtung nachgeführt. Dies soll beim neuen Modell zudem noch besser funktionieren.

Darüber hinaus verfügt die RX100 VA über das neuere Sony-Menü-Design, was einen Vor-, aber auch einen Nachteil mit sich bringt. Das neue Menü ist etwas übersichtlicher und bietet zudem das "My Menu", das den schnellen Zugriff auf bevorzugte Menüfunktionen an einem zentralen Ort bietet. Dafür fallen jedoch die PlayMemories Kamera Apps weg, mit denen sich die erste Generation der RX100 V noch um Aufnahme- und Bildbearbeitungsfunktionen erweitern lies. Des Weiteren bietet der automatische Weißabgleich nun mit Standard, Umgebungslichtbetont und Weiß drei Optionen.

Der Autofokus wiederum wurde um die Zonen-Funktion erweitert und die Belichtungsmessung bietet verschieden große Spot-Messfelder inklusive einer Messung auf die Lichter. Praktisch ist auch die Möglichkeit des neuen Menüs, Bilder direkt in der Kamera bewerten zu können. Videografen dürfen sich über die Proxy-Funktion freuen, die neben 4K-Videos auch noch 720p-Videos parallel aufzeichnet. HDR-Videos (HLG bzw. Hybrid Log Gamma) bleiben hingegen weiterhin der zoomstärkeren RX100 VI vorbehalten. Soweit zu den Neuerungen.

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Weil die Kamera aus Marketing-Sicht gar keine Neuheit ist, gibt es von Sony keine Testgeräte von der RX100M5A. Unser Test-Leihgerät hat uns freundlicherweise Foto Wiesenhavern (Kiel, Lübeck, 2 x Hamburg, Bremen) zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!

Der folgende Text basiert größtenteils auf dem Test des weitgehend identischen Vorgängermodells RX100 V. An den entscheidenden Stellen gehen wir jedoch auf die Unterschiede ein, etwa beim Autofokus, der Serienbildfunktion und der Bildqualität.

Ergonomie und Verarbeitung

Für ihren, jedenfalls für eine Kompaktkamera, relativ großen 1"-Sensor (13,2 mal 8,8 Millimeter) und das lichtstarke Objektiv fällt die Sony DSC-RX100 VA geradezu winzig aus. Das Gehäuse misst lediglich zehn mal sechs mal 2,5 Zentimeter; hinzu kommt der um 1,5 Zentimeter aus dem Gehäuse ragende Objektivtubus. Beim Einschalten fährt das Objektiv um weitere fast vier Zentimeter heraus, wird beim Zoomen von 24 auf 70 Millimeter (Kleinbildäquivalent) jedoch wieder kürzer. Das Gehäuse ist modern und schlicht gestaltet, das schwarz eloxierte Metall fasst sich hochwertig an. Mit fast 300 Gramm ist die RX100 VA wahrlich kein Leichtgewicht. Angesichts ihrer geringen Größe wirkt sie fast schwerer als sie ist, was aber den hochwertigen Eindruck unterstreicht. Satte 1.049 Euro (UVP) verlangt Sony für die Kompaktkamera, das sind immerhin 150 Euro weniger, als die RX100 V bei ihrer Markteinführung kostete (die aber vor der Ersetzung durch die RX100 VA ebenfalls "nur" noch 1.049 Euro kostete). Leider gibt es am Gehäuse trotz des stolzen Preises keinerlei Wetterschutz. Der hohe Preis dürfte vor allem der modernen, leistungsfähigen Technik im Inneren geschuldet sein, die die VA von dem nächstgünstigeren Modell RX100 IV unterscheidet. Doch dazu später mehr.

So schön das kleine Gehäuse auch gestaltet ist und so wenig Platz die Kamera in der Tasche wegnimmt, sodass man sie fast immer dabeihaben kann: Der Ergonomie tut dieser Minimalismus nicht gut. Allein schon aufgrund der Größe beziehungsweise "Kleine" weiß man kaum, wo man die Finger lassen soll. Der Daumen findet auf der Rückseite eine kleine gummierte Fläche, wo er recht sicheren Halt findet. Das gilt für die zwei, maximal drei Finger auf der Gehäusevorderseite weniger, denn die ist nicht nur glatt, sondern besitzt auch keinerlei Konturen beziehungsweise Griff (immerhin bietet Sony einen Griff zum Aufkleben als optionales Zubehör an). Auch die linke Hand sucht verzweifelt nach Halt, reicht das Display doch bis an den rechten Rand. Auch das Objektiv ist zu schmal zum Festhalten und die Oberseite der Kamera beherbergt gleich zwei Pop-Up-Vorrichtungen.

Muss man bei der Ergonomie noch Kompromisse eingehen, so glänzt die RX100 VA mit ihrem Display, dem Sucher und den vielen Knöpfen. Der Bildschirm bietet mit 7,5 Zentimetern nicht nur eine große Diagonale, vor allem in Anbetracht der Kameragröße, sondern er löst mit 1,23 Millionen Bildpunkten auch sehr fein auf. Sogar die Helligkeit ist dank der zusätzlichen "weißen" Subpixel mit 860 cd/m² äußerst gut, so dass sich kaum noch Situationen finden lassen, in denen Helligkeit und Kontrast nicht mehr reichen. Darüber hinaus kann der Bildschirm um 45 Grad nach unten sowie um 180 Grad nach oben geklappt werden. Das bietet viel Flexibilität, auch wenn ein schmaler Teil des Bildschirms beim Selfie vom Gehäuse verdeckt wird. Leider fehlt weiterhin eine Touchscreen-Funktionalität.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir vier andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Sony DSC-RX100 VA haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 33-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).
Kommentare

1 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

Alwisi 2020-01-13

Sony RX100 III vs. RX100 VA

Erstaunliches Detail: Die Auflösung MTF sit zumindest bei Offenblende und darüber bei der  RX100 III  deutlich ausgeglichener und besser, wenn ich mich nicht total täusche. Für Fotografie für mich eindeutig die bessere Wahl und spart 2-300,-.

DANKE wertes Team für die wirklich informativen Test´s inkl.  Labortest + Testbilder !!!

Optimalen Erfolg und Freude wünscht Ihnen  

Alwisi (alias A.H.) Fotografie seit 1968.

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.