Photokina-Nachlese
Kyocera-Produktfamilie wächst um FineCam S3L und Finecam S5
2002-10-14 Auch wenn die Contax Tvs Digital und die digitale Spiegelreflexkamera Contax N Digital wohl die Hingucker auf dem Stand von Yashica-Kyocera auf der Photokina gewesen sein mögen, gab es auch in der Kyocera Finecam-Produktfamilie Neues. Während die Finecam S5 mit ihrer 5-Megapixel-Auflösung die Finecam-Produktlinie nach oben erweitert, repräsentiert die Finecam S3L die mittlerweile dritte S3-Generation. (Yvan Boeres)
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Die Kyocera Finecam S5 und S3L haben, vom Schriftzug auf dem Gehäuse einmal
abgesehen, einen einheitlichen Look. Das silberfarbene Metallgehäuse wurde im
Vergleich zu den Finecam-Vorgängergenerationen optisch edler gestaltet. Statt
das Gehäuse unter einer Lackschicht zu verbergen, sieht man jetzt, dass es aus
Metall ist. Die beiden Kameras teilen sich nicht nur das Gehäusedesign, sondern
zum größten Teil auch die elektronischen "Innereien" sowie das Objektiv. Demnach
verfügen die S5 und die S3L über das gleiche optische 3-fach Zoom, das in beiden
Fällen auch die gleiche Brennweite (entspr. 35-105 mm bei Kleinbild) und die
gleiche Lichtstärke (F2,8-4,8) besitzt. Fokussiert wird über ein
Autofokus-System mit breitem Messfeld; für "Feinarbeit" kann das Messfeld auch
auf Punktmessung (Spot-AF) umgeschaltet werden. Eine Spotfunktion gibt es auch
bei der Belichtungsmessung, die die standardmäßige Matrix- bzw. Mehrfeldmessung
und die mittenbetonte Integralmessung ergänzt. Gesteuert wird die Belichtung –
wie schon bei früheren Finecam-Modellen – sowohl automatisch als auch mit
Vorgabe von zwei wählbaren Blenden (F2,8/4,8 und F9,6) oder drei langen
Verschlusszeiten (2, 4 oder 8 Sekunden). Von einer vollwertigen Zeit- und
Blendenautomatik ist also weiterhin nicht die Rede. Viele der Kritikpunkte, die
in unserem digitalkamera.de-Erfahrungsbericht über die Finecam S4 (siehe
unterstehender Link) aufgefallen waren, sind aber bei der Finecam S5 und der S3L
nachgebessert worden. So bieten die beiden neuen Kameras jetzt eine
Blitz-Langzeitsynchronisation, Empfindlichkeitsstufen werden in ISO-Werten (100,
200 und 400) angezeigt. Ein neuer Akku mit mehr Kapazität (1.000 mAh statt wie
bisher 900 mAh) verspricht eine längere Betriebszeit. Die Angabe "Wiedergabezoom
2x" weist allerdings darauf hin, dass es weiterhin nur diese eine Stufe
gibt. Ob der Autofokus bei der Finecam S5/S3L schneller geworden ist und ob die
manuelle Fokussierung nun auch im Makro-Modus funktioniert, wird sich wohl erst
bei einem Test- bzw. Erfahrungsbericht herausstellen.
Bei den restlichen technischen Daten gibt es im Vergleich zwischen der
Finecam S5/S3L und den Finecam-Vorgängermodellen sowohl Gewinne als auch
Verluste. So steigt die Bildschirmdiagonale beim LCD-Farbbildschirm von 1,5 auf
1,6 Zoll; die Auflösung sinkt aber von 110.000 auf 85.000 Bildpunkte. Was die
neuen Modelle auf jeden Fall gewinnen, ist die echte Multimedia-Fähigkeit. War
es bei den alten Finecam-Digitalkameramodellen (S4, S3, S3x) schon möglich kurze
QVGA-Videosequenzen aufzunehmen, können die Finecam S5 und S3L zusätzlich noch
Ton aufzeichnen – entweder innerhalb der Videosequenz oder einzeln als
Sprachnotiz von bis zu 30 Sekunden. Die Tonfähigkeit ist auch das Hauptfeature,
durch das sich die Finecam S3L von den Modellen S3x und S3 unterscheidet. Denn
während die Finecam S5 mit ihrem 5-Megapixel-Sensor und ihrer nutzbaren
Höchstauflösung von 2.560 x 1.920 Bildpunkten eine neue Auflösungsklasse in der
Finecam-Produktlinie darstellt, konnte die bewährte Finecam S3x nur noch im
Detail verbessert werden. Weitere Einzelheiten zu Technik und Ausstattung der
neuen Finecam-Modelle finden unsere Besucher in den entsprechenden
digitalkamera.de-Datenblättern. Die Finecam S5 kostet bei Markteinführung (der
genaue Zeitpunkt ist noch nicht bekannt) rund 700 EUR; die Finecam S3L rund 500 EUR.