Macht hoch die Tür

84. PMA eröffnet in Las Vegas

2008-01-31 Das Fotojahr beginnt 2008 in einem Tempo, das jede Verschlussgeschwindigkeit einer Profikamera alt aussehen lässt. Bereits für die Anfang Januar in Las Vegas stattfindende Consumer Electronics Show (CES) haben die Kamerahersteller nicht mit Neuheiten gegeizt (siehe weiterführende Links). Kaum war diese zu Ende, wurden die Schleusen so richtig geöffnet, und die PMA-Ankündigungen begannen Schlagzeilen zu machen. Die Zeit dafür war dieses Mal sehr knapp, denn die gleichnamige Messe der Photo Marketing Association startet am heutigen 31. Januar 2008, nur drei Wochen nach der CES. Um 10.30 Uhr Ortszeit in Nevada (19.30 Uhr in Deutschland) öffnen sich die Messehallen des Las Vegas Convention Center für ein breites Foto-Fachpublikum. Ob sich die Vorverlegung der PMA von üblicherweise März auf Ende Januar auszahlen oder der Branche Nachteile bescheren wird, muss sich zeigen.  (Daniela Schmid)

PMA 2008 [Foto: PMA] Vergangenes Jahr kamen 20.992 Messeteilnehmer nach Las Vegas, davon waren 16.669 aus den USA und 4.253 aus anderen Staaten. Insgesamt hatten 683 Aussteller über 100 Länder auf einer Fläche von 26.152 m² repräsentiert. Auf 234 Konferenzen klärten 436 Redner das Publikum über neueste Produkte und Trends auf oder halfen bei der persönlichen Weiterbildung. Wie viele neue Produkte gezeigt wurden, ist statistisch leider nicht erfasst. Der Vergleich mit der PMA 2006 zeigt, dass 2007 20 Aussteller mehr vertreten waren, dafür aber 147 Besucher weniger – eher geringe Schwankungen, die eine gewisse Konstanz zeigen. Laut PMA sollen die Zahlen 2008 mindestens gehalten, wenn nicht sogar übertroffen werden. Außer der Ausweitung der Branche hin zu den Event-Videographern stieg die Anzahl der teilnehmenden Profifotografen von 2006 um 63 Prozent auf 19 Prozent der Gesamtbesucherzahl an.

Die Fotografen sind mehr denn je in der Lage, ihren kompletten Workflow selbst zu gestalten und zu überwachen. Dafür benötigen sie jede Menge Tools und Hilfsmittel, die die Industrie nur zu gerne bereitstellt. Das geht von der Kamera über die Software und die Farbkalibrierung bis hin zum perfekten Ausdruck und noch weiter. Hochzeitsalben und individuelle Rahmenlösungen sind seit Jahren groß im Markt. Onlinegalerien und -services und eine breite Masse an immer neuen Fotogeschenken kommen kontinuierlich hinzu. Diese stehen natürlich auch dem Handel offen, der nach Lösungen für den Consumer sucht und ihn durch möglichst gute Angebote als Kunden gewinnen und halten möchte. Dafür braucht es Jahr für Jahr neue Anregungen und Ideen, und die Aussteller der PMA geben diese mit Freuden weiter. Im Vorfeld der PMA gab es verschiedene Meinungen zur diesjährigen Ausbeute. Fakt ist, dass keiner in der Fotobranche ohne die jährlich stattfindende Messe der PMA auskommt. Die CES hat dem Markt bereits einige Neuheiten an Hardware beschert, aber das ist nur eine Seite der gesamten Fotobranche. Labore beispielsweise haben meistens ihre komplette Ausstattung zusammen und sind eher auf der Suche nach neuen Geschäftspartnern und -ideen oder nach Lösungen zur Optimierung ihres Workflows. So manch alteingesessener Fotohändler teilt die Meinung der Photo Marketing Association nicht, dass die Branche immer noch am Wachsen ist. Der Kameraabsatz kann in der Tat nicht PMA 2006 Besucherandrang [Foto: Bill Fitzpatrick] ewig wachsen, dafür sieht die PMA unendliches Potential im bunten Drumherum, sprich Fotogeschenken, digitalen Bilderrahmen, Fotoseiten im Internet und so weiter und so fort. Viele stimmen dem zu, aber mit Einschränkungen. Klar gibt der Markt immer neue Möglichkeiten her, klar brummt die Fotoindustrie, aber ein einfacher Fotoladen muss dafür heutzutage oft viel mehr Geld in die Hand nehmen, um nur den Umsatz halten zu können. Das trübt bei einigen Händlern in Las Vegas die Stimmung. Zu viele ihrer Spezies haben schon aufgeben müssen, unter anderem auch in den USA, wegen der Übermacht der Elektronikgiganten wie Best Buy. Deshalb sagen einige dieses Jahr der PMA geringere Besucherzahlen voraus. Manche glauben, dass die Nähe zur CES die Zahlen drücken wird, und Gerüchte besagen, dass im nächsten Jahr wieder der März PMA-Monat sein wird. Die Statistiken am Ende der Messe werden zeigen, ob der Branchenoptimismus der PMA gerechtfertigt ist oder die Unsicherheit des Handels. Aber auch wenn so mancher ein bisschen pessimistisch die Eröffnung der Messe erwartet, sie ist seit 1924 die wichtigste Plattform auf dem amerikanischen Kontinent, um die Branche zu bewegen, ja am Laufen zu halten. Und deshalb kommen alle immer wieder nach Las Vegas (oder Orlando, wo die PMA 2009 wieder stattfinden wird), treffen sich mit ihresgleichen, freuen sich an den vielen technischen Neuerungen und schaffen die Grundlagen für das anstehende Geschäftsjahr. Der Verbraucher profitiert zeitversetzt im Frühjahr von der Flut der neuen Produkte. Welche außer den bisher erfolgten Ankündigungen noch in den Regalen der deutschen Händler landen werden, erforscht digitalkamera.de-US-Korrespondentin Daniela Schmid ab heute auf der Messe vor Ort. Ihr Abschlussbericht wird am Montag, dem 4. Februar 2008, erscheinen.

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Daniela Schmid

Daniela Schmid hat in Augsburg Sprachen studiert, bevor sie nach einem halben Jahr in einer PR-Agentur für IT-Firmen in die Verlagsbranche wechselte. Ab 2004 war sie als festangestellte Redakteurin für die Magazine Computerfoto und digifoto zuständig. Während eines dreijährigen Auslandsaufenthaltes in der Nähe von New York berichtete sie als freie Autorin für digitalkamera.de von der PMA, CES und der PhotoPlus Expo aus Las Vegas und New York und übernahm die Zuständigkeit für die Rubrik Zubehör. Seit 2009 testet sie auch regelmäßig Kameras.