Rubrik: Bildbearbeitung

Mit Skylum Luminar AI einen Himmel in wenigen Schritten austauschen

2020-12-27 Einen Himmel in einem Foto auszutauschen, ist mit Luminar AI keine Hexerei. Wie zeigen in diesem Fototipp, wie Sie das anstellen können, wozu die Schieberegler eingesetzt werden und worauf Sie achten müssen, wenn die Funktion einmal nicht ganz überzeugende Arbeit leistet. Außerdem zeigen wir, wie Sie anstelle der mitgelieferten Bilder ein eigenes Himmelfoto benutzen können.  (Harm-Diercks Gronewold)

Nach dem Start von Luminar AI importieren Sie zunächst das Foto, das Sie bearbeiten wollen. Dazu klicken Sie auf das "+" Zeichen in der Leiste oberhalb des Vorschaufensters und navigieren über den Systemdialog zum entsprechenden Foto. Alternativ können Sie auch einen ganzen Ordner importieren.

Ist das erledigt, dann suchen Sie sich das Foto raus, was bearbeitet werden soll und klicken entweder auf "Vorlagen" oder gleich direkt auf die "Bearbeiten"-Schaltfläche. Beide sind – wie auch das "+" – oberhalb des Vorschaufensters zu finden. Danach klicken Sie zunächst auf den "Wesentliches"-Button am rechten Rand der Arbeitsfläche. Hier können Sie das Bild automatisch beschneiden und vieles mehr. Danach klicken Sie auf den "Kreativ"-Button auf der rechten Seiten (zweiter von oben). Die Funktion "Himmel AI" ist die erste in diesem Arbeitsbereich. Mit einem Klick auf den kleinen Schiebeschalter rechts neben der Funktionsbezeichnung aktivieren Sie die Funktion.

Im ersten Schritt wählen Sie eine der in Luminar AI vorhandenen Aufnahmen aus, die als Himmelsaufnahme eingefügt werden soll. Dabei sollten Sie darauf achten, dass der Himmel zum Foto passt, es sei denn, Sie möchten einen surrealen Stil verfolgen. Sie können natürlich auch einfach einen von Ihnen fotografierten Himmel einsetzen. Dazu reicht bei der Himmel-Auswahl ein Klick auf "Benutzerdefiniertes Himmelbild" ganz unten in der Liste. Dann öffnet sich ein Dateibrowser und Sie können das entsprechende Bild aus Ihrem Dateisystem auswählen.

Alternativ können Sie auch Himmelbilder in die Dateistruktur von Luminar AI einfügen. Den genauen Pfad finden Sie, wenn Sie auf "Benutzerdefinierten Himmelsordner" im Himmel-Auswahlmenü klicken. Dann öffnet sich ein Fenster und zeigt den Ordner, in den Sie ganz einfach alle gewünschten Himmel-Aufnahmen einfügen können. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie den Bildern einen aussagekräftigen Titel geben, damit Sie im Auswahlmenü wissen, um was für ein Bild es sich handelt.

Sobald der Himmel ausgewählt ist, haben Sie weitere Optionen. Mit dem ersten Schieberegler "Himmel verblenden" glätten Sie den Verlauf zum eingefügten Himmel. Das sorgt dafür, dass die Trennungslinie beider Aufnahmen nicht zu hart erscheint. Wie alle folgenden Filter brauchen Sie sich eigentlich nicht um ihn zu kümmern, da die Himmel AI das automatisch erledigt.

Mit dem nächsten Regler "Position des Horizonts" verschieben Sie den eingefügten Himmel horizontal. So können Sie auf Wunsch bestimmte Bereiche des Hintergrunds sichtbar machen beziehungsweise den eingefügten Hintergrund erst im Verlauf des Himmels sichtbar machen.

Im nächsten Schritt können Sie die Stärke des "relightings", also der Neubeleuchtung der Szene, bestimmen. Mit dieser Funktion wird die Belichtung des Fotos auf Basis des eingefügten Himmels angepasst, so dass ein plausibles Ergebnis erzeugt wird. Mit dem letzten Regler der Funktion bestimmen Sie, wie viel des eingefügten Hintergrundes im Bild sichtbar ist. Dieser "Deckkraft"-Regler sorgt bei höheren Werten für eine höhere Sichtbarkeit der Details des eingefügten Himmels.

Danach können Sie den Übergang vom Foto zum eingefügten Himmel kontrollieren. Wenn Ihnen dabei dann auffallen sollte, dass Teile des Himmels in Bereichen zu sehen sind, wo sie nicht hingehören, können Sie mit den erweiterten Einstellungen etwas dagegen unternehmen.

Probleme bei der automatischen Maskierung können bei kontrastarmen Elementen an der Horizontlinie und auch bei Bildelementen auftreten, die farblich dem originalen Himmel ähneln. Außerdem sind filigrane Strukturen (Bäume, Büsche etc.) mögliche Orte für Fehler.

Diesen Problemfällen können Sie mit "Lücken schließen" zu Leibe rücken. Der Regler sollte immer nur in geringen Schritten betätigt werden. Dann sollten Sie auf die Aktualisierung der Vorschau warten und wenn das Problem noch nicht behoben ist, den Wert erhöhen. Lässt sich das Problem dadurch nicht beheben, dann werden Sie die Maskierungsfunktion bemühen müssen. Bevor Sie das tun, sollten Sie sich aber überlegen, ob der fehlerhafte Bereich groß genug ist und sich eine Bearbeitung wirklich lohnt. Wie Sie eine Maske anlegen, haben wir im Fototipp der vergangenen Woche anhand eines Colorkeys gezeigt (siehe weiterführende Links).

Mit der Sky Local Funktion wird bestimmt, wie viele der originalen Wolken durch die Wolken des eingefügten Hintergrundes ersetzt werden sollen. Bei dieser Einstellung sollten Sie vorsichtig sein und das gesamte Bild im Auge behalten, denn bei hohen Einstellungswerten können helle Bildbereiche als "Wolken" identifiziert und so vom eingefügten Himmel ersetzt werden.

Die letzte wichtige Einstellungsoption ist ist die Defokussierungsmöglichkeit für den eingefügten Himmel. Damit können Sie die Plausibilität des ersetzten Himmels steigern, allerdings sollten Sie keine zu hohe Defokussierung bei Weitwinkelaufnahmen durchführen, da eine hohe künstliche Defokussierung sehr schnell auffällt.

Mit den letzten drei Reglern können Sie "Nebel" in das Bild bringen, die Farbtemperatur des Himmels ändern sowie dessen Belichtung. Bitte beachten Sie dabei, dass sich Änderungen in der Farbtemperatur und der Belichtung auf das gesamte Bild auswirken. Hier gibt es keine Tipps oder Tricks, sondern einfach nur den eigenen Geschmack zu beachten.

Damit haben Sie den Himmel im Foto erfolgreich ausgetauscht und können, wenn Sie wollen, mit der kreativen Veredelung Ihres Fotos fortfahren oder das Bild über den Exportdialog auf die heimische Festplatte beziehungsweise eine der Verknüpften Online-Plattformen hochladen.

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