Rubrik: Bildbearbeitung

Der Umgang mit Masken in Luminar AI anhand eines Colorkeys erklärt

2020-12-20 Luminar AI von Skylum maskiert vieles automatisch. Dies ist den umfangreichen und sehr ausgereiften Funktionen zu verdanken, die auf künstlicher Intelligenz basieren. Doch in bestimmten Situationen kann die künstliche Intelligenz nicht weiterhelfen und dann kommen Masken ins Spiel. Wir erklären in einfachen Schritten, wie Sie mit Hilfe von Masken einen Colorkey (Partielle Farbe) in Luminar AI erstellen können.  (Harm-Diercks Gronewold)

Um starten zu können, brauchen Sie zunächst Luminar AI, das Sie vor dem Kauf als kostenlose Testversion direkt beim Hersteller Skylum für Mac OS und Windows bekommen.

Den Effekt einer räumlich begrenzten Farbe in einem Foto nennt man Colorkey. Dieser Effekt war schon zu Zeiten der analogen Fotografie ein gern gesehener Begleiter und wird auch heute noch mehr oder weniger stilsicher eingesetzt.

Am Anfang steht die Auswahl eines geeigneten Fotos. Am Besten wählen Sie ein Foto, bei dem die partielle Farbe richtig wirken kann, beziehungsweise so richtig "reinknallt". Wir haben uns für eine runde gelbe Tür in einem kleinen Haus entschieden.

Im nächsten Arbeitsschritt verstärken wir zunächst die gelbe Farbe der Tür. Dazu wählen Sie den Arbeitsbereich "Wesentliches" aus und navigieren zur "Farbe"-Funktion. Dort angekommen klicken Sie auf "HSL" und ändern im Dropdown-Menü den Eintrag auf "Sättigung". Für unser Beispiel haben wir den Regler für Gelb ein wenig nach rechts verschoben und damit die Farbe angehoben.

Nachdem die Farbe angehoben wurde, können Sie zu "Schwarzweiß" springen. Das befindet sich genau unter der "Farbe"-Funktion. Hier angekommen klicken Sie auf die Schaltfläche "Konvertieren in SW". Anschließend ist das Foto Schwarzweiß. Um das nun für einen Bildbereich rückgängig zu machen, müssen Sie auf das Maskensymbol klicken. Das Symbol finden Sie in der Kopfzeile der Funktion auf der rechten Seite. Das Symbol sieht aus wie ein kleiner Kreis mit einer Stiftspitze, die von unten hereinragt. Man könnte es aber auch für einen Berggipfel mit Schneebedeckung halten.

Nach dem Klick auf das Maskensymbol hat sich nicht sonderlich viel getan, denn nur im Bereich, wo die Maske erstellt wird, soll ja auch die Farbe zu sehen sein! Damit Sie wissen, wo Sie malen, können Sie die Maske einblenden. Dazu klicken Sie einfach auf die drei kleinen Punkte hinter dem Eintrag "Malmaske" und wählen "Maske einblenden".

Nun ist alles mit einem roten Filter dargestellt und genau das ist die Maske. Damit Sie nun die Farbe von der Tür wieder zum Vorschein bringen, müssen Sie in dem entsprechenden Bereich die Maske löschen. Dazu klicken Sie auf die Radiergummi-Schaltfläche in der Maskenansicht. Unter den Schaltflächen für Pinsel und Radierer finden Sie Einstellungsoptionen für das Werkzeugverhalten. Mit dem Radius wird der Gesamtdurchmesser in Pixeln gekennzeichnet. Die Weichheit bestimmt, wie ausgeprägt die Kanten des Werkzeugs sind. Ein weicher Pinsel hat zum Rand eine geringere Deckkraft als in der Mitte. Mit der "Opazität" steuern Sie die Deckkraft des Werkzeugs. Im Fall des Radierers ist die Deckkraft aber eher die Radierkraft.

Nun befreien Sie mit einem weichen oder harten Pinsel den Bereich, der farbig werden soll, von der rot dargestellten Maske. Wenn Sie die Opazität des Werkzeugs nicht auf 100 Prozent gesetzt haben, aber die Farbe aber maximal "hindurchlassen" wollen, müssen Sie mehr als einmal über den entsprechenden Bereich malen. Sollten Sie sich vermalt haben, reicht ein Druck auf die X-Taste und das Werkzeug springt auf den Pinsel um. Damit können Sie wegradierte Bereiche wieder "einmalen". Mit erneutem Druck auf die X-Taste schalten Sie das Werkzeug erneut um. Wenn Sie mit dem Bearbeiten der Maske fertig sind, dann können Sie ganz einfach die Maske wieder ausblenden und sehen die fertige Vorschau des bearbeiteten Fotos.

Sie können auch Effekte wie "Structure" auf bestimmte Bereiche beschränken. Dazu wählen Sie zunächst die Funktion aus und stellen den Wert ein, den Sie gerne hätten. Dann aktivieren Sie wieder die Maskenfunktion und klicken auf "Maske einblenden". Diesmal ist nichts zu sehen. Nun aktivieren Sie das Pinselwerkzeug und malen damit den Bereich aus, der die Änderungen zeigen soll. Die Pinseleinstellungen verhalten sich dabei genauso wie beim Radieren zuvor.

Sie können vor dem Export weiterhin an allen Feineinstellungen arbeiten. Zudem lassen sich noch mehr Masken anlegen. Das fertige Bild kann dann im nächsten Schritt wie gehabt exportiert werden.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.