Telezoom für Vollformat

Tamron 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) im Test

2024-05-27 Bereits im Jahr 2021 wurde das Telezoom 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) von Tamron für Vollformatkameras mit Sonys E-Mount vorgestellt. 2022 folgte die Variante für Fujifilm XF 2023 schließlich die Variante für Nikon Z. Wie sich das kostengünstige und üppig ausgestattete Telezoom im digitalkamera.de-Testlabor und der Praxis bewiesen hat, verrät unser ausführlicher Testbericht.  (Harm-Diercks Gronewold)

Das Tamron 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) hat eine unverbindliche Preisempfehlung von knapp 2.000 Euro. Das Objektiv ist allerdings schon für etwa 1.050 Euro für Sony E-Mount, 1.300 Euro für Fujifilm XF und 1.400 Euro für Nikon Z zu haben. Der Lieferumfang des Zooms kann sich mit Streulichtblende (HA057) und Stativschelle (HA057) sowie einem Schnapp- und Rückdeckel sehen lassen. Eine Tasche oder einen Transportbeutel sucht man in dem voluminösen Karton jedoch vergeblich.

Verarbeitung und Ergonomie

Mit einem Gewicht von etwas mehr als 1,9 Kilogramm und einer Länge von etwa 21 Zentimeter sowie einem Durchmesser von 9,3 Zentimeter ist das 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) alles, aber nicht subtil. Bei Zoomen auf 500 Millimeter Brennweite steigt die Objektivlänge sogar auf etwa 30 Zentimeter an. Wenn die abnehmbare Stativschelle am Objektiv montiert ist, wird die gesamte Kamera-Objektiv-Kombination um etwa 4,5 Zentimeter vom Boden abgehoben. Die Stativschelle ist so üppig konzipiert, dass die Kombination aus Kamera und Objektiv selbst bei maximalem Zoom auf ihr ruhen kann. Zudem bietet die Stativschelle nicht nur das übliche 1/4-Zoll-Gewinde, sondern ist auch mit Arca Swiss kompatibel, so dass es ohne Adapterplatte auf entsprechenden Stativköpfen verwendet werden kann.

Die Verarbeitung ist sauber und solide, auch wenn die Außenhaut des 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) aus Kunststoff gefertigt ist. Dennoch hat das Chassis des Objektivs sehr wahrscheinlich einiges an Metall bieten. Zudem ist das Gehäuse gegen Spritzwasser und Staub geschützt, was durch die Gummilippe am Metallbajonett unterstrichen wird.

Ausstattung

In Sachen Ausstattung klotzt das Tamron 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) ran. Neben zwei Drehringen bietet das Objektiv noch fünf Schalter, von denen zwei mehr als zwei Schaltpositionen haben. Neben den Schaltern für das Ein- und Ausschalten des Autofokus beziehungsweise Bildstabilisators ist auch ein Fokus-Limitierer mit drei Stufen vorhanden. Dieser schränkt den Fokusbereich ab drei sowie 15 Meter ein und bietet eine Einstellung, die den ganzen Fokusbereich zugänglich macht.

Doch wozu braucht man diese Limitierungen in der Praxis? Die Antwort ist einfach und hängt mit dem minimalen Fokusabstand sowie dem AF-System der Kamera zusammen. Das 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD erlaubt es, unter 60 Zentimeter Aufnahmeabstand zu fokussieren. Wenn der AF also einmal nicht den Fokus sofort findet, dann verhindert diese Limitierung, dass der gesamte Fokusbereich durchlaufen werden muss. Dazu muss man aber wissen, in welchem Abstand sich das Objekt der Aufnahme befinden wird. Das ist bei Tier-, Sport- und anderen Motiv-Situationen aber eigentlich nie das Problem.

Der zweite Schalter mit drei Stufen steuert den Betriebsmodus des internen Bildstabilisators, der von Tamron “Vibration Control” genannt und mit VC abgekürzt wird. Bei den drei Betriebsarten handelt es sich um den Standard-Modus, bei dem der Bildstabilisator aktiv ist, sobald der Auslöser angetippt wird. Der zweite Modus stabilisiert das Bild bei horizontalen "Mitziehern" und der dritte Modus ermöglicht eine schnellere Objekterfassung mit der höchsten Stabilisierung.

Apropos Bildstabilisierung: Im praktischen Test konnten wir bei 150 Millimetern Brennweite noch 1/5 Sekunde aus der Hand halten, das entspricht etwas mehr als fünf Blendenstufen. Bei 500 Millimetern Brennweite dreht der Bildstabilisator richtig auf und ermöglicht eine Stabilisierung ebenfalls bis zu einer 1/5 Sekunde und das sind etwas mehr als sechs Blendenstufen. Allerdings ist das VC-System im 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD relativ laut und macht durch ein "Rauschen" auf sich aufmerksam. Die Tests erfolgten zusammen mit dem internen Sensor-Shift-Bildstabilisator der Sony Alpha 7R III.

Der letzte Schalter am 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) sorgt für die mechanische Verriegelung des Zooms auf 150 Millimeter Brennweite, so dass sich die Brennweite beim Transport nicht versehentlich verändern kann.

Die beiden Ringe am 150-500 mm F5-6.7 Di III VC VXD (A057S) sind nicht nur unterschiedlich groß, sondern unterscheiden sich auch dadurch, wie sie ihre Arbeit verrichten. So ist der Zoomring mit einer Breite von 65 Millimetern auf etwa 55 Millimeter weich geriffelt und gummiert, was für eine schöne Griffigkeit sorgt. Der restliche Zentimeter ist bis auf einen Aufdruck der Brennweiten 150, 200, 250, 300, 400 und 500 mm leer.

Der Zoomring lässt sich leicht drehen und läuft sehr ruhig. Alternativ kann man auch an der Vorderseite des Objektivs die Brennweite durch Schieben verändern. Darüber hinaus hat der Zoomring eine Verriegelungsfunktion, die es ermöglicht, die Brennweite in jeder Position zu verriegeln, dazu muss man den Ring einfach nach vorne schieben. Ist die Verriegelung aktiv, ist ein weißer Streifen im unteren Bereich des Zoomrings sichtbar.

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