Kompaktkamera mit großem Sensor

Testbericht: Canon PowerShot G5 X Mark II

2019-10-02 Die Canon PowerShot G5 X Mark II unterscheidet sich konzeptionell stark vom Vorgängermodell G5 X und kann eher als aufgemotzte G7 X Mark III verstanden werden, denn als eigenständiges Produkt. Doch nicht einmal alle Ausstattungsmerkmale des kleineren Modells hat die G5 X Mark II zu bieten, sondern sie konzentriert sich mehr auf Fotografen statt Videografen als Zielgruppe. Dank des Pop-Up-Suchers ist sie aber trotz des vergrößerten Zoombereichs kompakter als ihr Vorgängermodell. Ob die G5 X Mark II aber letztlich – und vor allem bei der Bildqualität – überzeugen kann, klärt unser Test.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir fünf andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon PowerShot G5 X Mark II haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 36-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).

Aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten mit der G7 X Mark III weist auch unser Test der G5 X Mark II viele Ähnlichkeiten mit dem Test der G7 X III auf, geht aber an den entscheidenden Stellen auf die eigenständigen Merkmale sowie auf die Unterschiede sowohl zum kleineren Schwester- als auch zum Vorgängermodell ein. 

Ergonomie und Verarbeitung

Mit rund 11,1 x 6,1 x 4,6 Zentimetern fällt die Canon PowerShot G5 X Mark II zwar etwas breiter und tiefer aus als die G7 X III, ist aber viel niedriger als das Vorgängermodell G5 X, wenn auch aufgrund des ausgebauten Zoomumfangs doch um zwei Millimeter dicker. Die G5 X II kann man also als angenehm kompakt bezeichnen, mit betriebsbereiten 340 Gramm bringt sie aber für ihre geringe Größe ein durchaus stattliches Gewicht auf die Waage. Zu verdanken ist das sicherlich vor allem dem robust wirkenden, aber nicht gegen Umwelteinflüsse abgedichteten Metallgehäuse sowie natürlich dem lichtstarken Objektiv. Vor allem bietet sie in Kombination das licht- und zoomstärkste Objektiv ihrer Klasse mit mehr Telebrennweite (24-120 mm Kleinbildäquivalent), ohne an Lichtstärke einzubüßen (F1,8-2,8). Auch ein optischer Bildstabilisator ist eingebaut. Beim Zoomen allerdings fällt die Lichtstärke recht früh ab. Nur minimal auf 26 Millimeter gezoomt beträgt die Maximalöffnung F2, ab 41 mm sind es nur noch F2,5 und ab 66 mm ist bereits F2,8 erreicht.

Die G5 X II besitzt einen gummierten Griff, der die Kamerahaltung im Vergleich zur Sony-Konkurrenz sicherer macht, ohne dass das Gehäuse dadurch größer ist (das Objektiv steht weiter hervor als der Griff, der also gerne sogar noch größer sein könnte, ohne auf die technischen Daten durchzuschlagen). Gegenüber dem Vorgängermodell zieht sich dieses Gummi auch auf der anderen Seite des Objektivs um das Gehäuse herum, auch die Daumenmulde ist nun größer und frei von einer Taste, sodass die Mark II insgesamt besser in der Hand liegt.

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Trotz des kompakten Gehäuses und damit mangelnden Platzes fallen die Knöpfe auf der Rückseite überraschend groß aus und lassen sich dadurch auch von Männerhänden passabel bedienen. Etwas problematisch ist wie immer die Kombination aus Vierwegewippe mit Drehring, Grobmotoriker drücken dann schon mal versehentlich beim Drehen eine Taste. Bei der G5 X II hält sich das Problem aber durchaus in Grenzen, man kann sich an das Rad, das recht griffig ausfällt, gewöhnen. Viel schöner ist aber der Objektivring. Er ist groß, griffig und rastet angenehm, aber leise. Wenn man diskrete Werte damit verstellen möchte, etwa die Brennweite in Stufen (24, 28, 35, 50, 85, 100 und 120 mm), die Blende, die ISO-Empfindlichkeit oder die Belichtungszeit, gelingt dies präzise. Möchte man hingegen stufenlos zoomen, so bietet sich die ringförmig um den Auslöser angeordnete Zoomwippe an.

Zum manuellen Fokussieren ist der rastende Objektivring hingegen weniger geeignet. Die Mark II sieht standardmäßig aber ohnehin vor, dass man den manuellen Fokus über Touchelemente auf dem Bildschirm einstellt. Das macht es aber nicht besser, denn schön zu bedienen ist die Kamera damit beim manuellen Fokussieren nicht. Dabei stehen übrigens sowohl eine Fokuslupe als auch Fokuspeaking zur Verfügung.

Das Belichtungskorrekturrad muss sich ebenfalls etwas Kritik gefallen lassen, denn es kann sich durchaus versehentlich verstellen. Immerhin wirkt es sich nur in den Kreativprogrammen (P, Av, Tv und M) aus, sodass Automatikknipser sich nicht versehentlich ihre Bilder verderben können. Wer die automatische Belichtung mit der Belichtungskorrektur kombinieren will, muss in die Programmautomatik wechseln. Neu ist eine Position auf dem Rad, bei der die Korrektur über die Multifunktionsräder der Kamera geregelt wird, der Verstellbereich bleibt aber bei +/- 3 EV in 1/3-EV-Stufen.

Diesen Kameratest gibt es nur als Premium-Test mit erweitertem Informationsumfang. Er enthält gegenüber unserer Standard-Online-Version zusätzlich eine Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar dargestellt werden. Zudem stellen wir fünf andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären, welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Canon PowerShot G5 X Mark II haben. Der sehr ausführliche Test kann direkt online gelesen oder als 36-seitiges PDF-E-Book heruntergeladen werden. Der Test ist in digitalkamera.de-Premium enthalten und einzeln für 1,99 € erhältlich (bzw. 1,79 € bei Bezahlung mit digitalkamera.de-Guthaben).
Kommentare

3 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

sting111 2019-10-03

Bei meinem Test zur Kaufentscheidung in klimat. Canon Service Center ausprobiert. 4K : 32 Clips mit einer Gesamtlaenge von 3,5 Minuten. - Ueberhitzung, die auch nach 15 Minuten noch keine weitere 4K Aufnahme zuliess. Parallel alle Szenen mit meiner 4 Jahre alten RX100 IV ohne Problem gemeistert. Meine Beobachtung deckt sich mit Infos aus dem Web.

Benjamin Kirchheim 2019-10-06

32 Clips mit einer Gesamtlänge von 3,5 Minuten sind etwa 6 Sekunden pro Clip, wofür braucht man das? Bei uns ist die Kamera nicht auffällig heiß geworden bei normalen Videoclips mit einigen Minuten Aufnahmelänge, auch nicht bei der Maximallänge von 10 Minuten. 24 Grad Umgebungstemperatur, keine direkte Sonne, Bildschirm abgeklappt. Die Kamera wird hinten aber durchaus warm, daher würde ich empfehlen, den Bildschirm in jedem Fall abzuklappen.

Dass einzelne Modelle wärmer werden als andere, halte ich aber durchaus für möglich. Auch bei manchem Smartphonemodell liest man von Wärmeproblemen, auch die konnte ich bei meinem dann jeweils (zum Glück) nicht nachvollziehen. Etwa das Sony Xperia XZ. 

sting111 2019-10-07

6 Sek sind fuer die Aneinanderreihung von Schwenks eine ausreichende Zeit. Die G5X II ist keineswegs heiss geworden. Sie schaltet einfach nur ab, mit der Begruendung "Ueberhitzung". Das passiert mir mit der RX100 IV auch im 2. oder 3. 5 Minuten Clip. Gestern habe ich die RX100 VII getestet. Auch wieder eine Vielzahl von Einzelclips. Nach 6 Min. im klim. Sony Center gab es ebenfalls eine Ueberhitzungswarnung.

Das Xperia Z2 habe ich 2014 von meiner Liste genommen. Ueberhitzung im Showroom nach weniger als 3 Minuten. Das Sony Personal bestaetigte das als Istzustand.

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.