Foto-Flaggschiff-Smartphone

Xiaomi 14 Ultra mit "Leica"-4-fach-Kamera mit 1-Zoll-Sensor

2024-02-25 Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hat Xiaomi die in Zusammenarbeit mit Leica entwickelte Xiaomi 14 Baureihe vorgestellt. Während es sich beim Xiaomi 14 um ein normales Smartphone mit 3-fach-Kamera handelt, hat es das größere Modell Xiaomi 14 Ultra wirklich in sich. Das 4-fach-Kamerasystem deckt optisch in vier Stufen einen Brennweitenbereich von 12 bis 120 mm ab und die Hauptkamera besitzt nicht nur eine richtige variable Blende mit F1,63 bis F4, sondern auch einen großen 1-Zoll-Bildsensor.  (Jan-Markus Rupprecht)

Bei dem Bildsensor handelt es sich um einen Sony LYT-900-Smartphone-Sensor, dem größten Sensor aus der Lytia-Serie, die Mitte letzten Jahres vorgestellt wurde und künftig noch in weiteren Flaggschiff-Smartphones zum Einsatz kommen dürfte (auch vom Hersteller Oppo wurde der LYT-900-Sensor bereits bestätigt). Satte 50 Megapixel löst dieser auf, was ja heute im Smartphones fast noch nichts Besonderes ist. Der große Typ 1 Zoll (13,2 x 8,8 mm) hingegen ist durchaus noch relativ selten.

Die vier Kameras sind beim Xiaomi 14 Ultra unter einer sehr großen, kreisrunden Glasabdeckung zusammengefasst. Das sieht schon ziemlich besonders aus. Die Kameraeinheit steht deutlich aus dem Smartphone-Gehäuse hervor. Selbst wenn man dem Edel-Smartphone noch eine robuste Hülle mit entsprechender Aussparung spendiert, wird es kaum möglich, die Kameraeinheit darin flach verschwinden zu lassen. Der Sensor mit entsprechender Optik braucht halt einiges an Platz. Die Rückseite des Smartphones zu verstecken, ist dabei durchaus schade, denn sie ist mit "veganem Leder" (also Kunstleder) beklebt, das besonders robust und schmutzabweisend sein soll. Das Xiaomi 14 Ultra gibt es übrigens wahlweise in Schwarz oder Weiß, mit jeweils passendem Kunstleder.

Aber zurück zu den Kameras. Die Hauptkamera mit dem 1-Zoll-Bildsensor hat eine kleinbildäquivalente Brennweite von 23 Millimetern mit optischem Bildstabilisator und natürlich Autofokus. Die 50 Megapixel sind als 3,2 µm 4-in-1-Superpixel gebaut, das heißt sie können intern zusammengefasst werden und ergeben dann 12,5-Megapixel-Fotos mit wirklich großen Pixeln für beste Bildqualität. Das Objektiv ist auch sehr lichtstark. Die Blende ist von F1,63 bis F4 stufenlos verstellbar. Braucht man noch mehr Weitwinkel beziehungsweise zoomt man weiter heraus, kommt eine 50-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera mit 12 mm äquivalenter Brennweite mit 122 Grad Sichtfeld zum Einsatz. Auch hier gibt es einen Autofokus und eine gute Lichtstärke von F1,8. Für Makroaufnahmen kann man bis zu 5 cm ans Motiv heran. Einen Bildstabilisator hat diese Kamera als einzige nicht, das kann man bei dem ultraweiten Bildwildwinkel aber verschmerzen.

Im Telebereich gibt es zwei Kameras, eine mit 75 mm und eine mit 120 mm kleinbildäquivalenter Brennweite, beide mit Autofokus und Bildstabilisator. Die des 75mm-Objektivs unterstützt Makroaufnahmen ab 10 cm Motivabstand und hat eine Lichtstärke von F1,8. Beim 120mm-Objektiv handelt es sich um einen Periskop-Typ, das heißt die Lichtstrahlen werden im Objektiv um 90 Grad seitlich umgelenkt, um das Telelinsensystem unterzubringen. Die Lichtstärke beträgt trotzdem immerhin F2,5. Makromotive können ab einer Entfernung von 30 Zentimetern aufgenommen werden. Bei dem Bildsensor, der in den drei Zusatzkameras verwendetet wird, handelt es sich übrigens um einen Sony IMX858 mit 1/2,5", der bereits im Xiaomi 13 Ultra zum Einsatz kam.

Die Kamera-App kann alle vier Kameras in den hochauflösenden 50-Megapixel-Modus umschalten und besitzt einige Funktionen, die die Zusammenarbeit mit Leica hervorheben sollen. Dazu gehören fotografische Stile (Leica Authentic Look, Leica Vibrant Look), Leica Filter, ein klassisches Leica-Auslösegeräusch, Leica Wasserzeichen, Schnellschuss (23mm/28mm/35mm/50mm/85mm/135mm), Porträtmodus (23mm/35mm/50mm/75mm), zwei Porträtstile (Master Portrait, Leica Portrait), digitale Objektivsysteme (35mm Schwarz-Weiß-Objektiv, 50mm Swirly-Bokeh-Objektiv, 75mm Porträtobjektiv und 90mm Weichzeichner-Objektiv), Nachtmodus für Porträts, Xiaomi ProFocus (Motion-Tracking-Fokus/Eye-Tracking-Fokus/Motion Capture) und vieles mehr. Die Fotos können gespeichert werden als DNG (Rohdaten), HEIF, JPEG oder UltraRAW mit 16 Bit. Für Fotografen – nicht nur für Leica-Fans – hat das Xiaomi 14 Ultra also jede Menge zu bieten.

Das gilt übrigens auch für Videoaufnahmen: 4K-Videos werden mit bis zu 60 Bildern/s in Dolby Vision aufgezeichnet oder als HDR-Videos mit 30 fps, als normale 4K-Videos sogar mit bis zu 120 fps für nachträgliche Zeitlupen oder sogar als Ultra Night Video in 4K mit 24 fps. Sogar 8K-Videos (7.680 x 4.320 Pixel) mit 30 fps sind möglich.

Auf die weitere Technik (Display, Speicher, Akku) wollen wir hier nicht eingehen, schließlich sind wir digitalkamera.de. Nur kurz soviel: das ist natürlich alles State of the Art, wie man es von einem Top-Flaggschiff-Smartphone dieser Preisklasse erwarten kann. Apropos Preisklasse: Das Xiaomi 14 Ultra kostet rund 1.500 Euro. Dazu gibt es beim Hersteller aktuell gratis das Xiaomi 14 Ultra Photography Kit, das wirklich cool aussieht. Dabei handelt es sich um eine "Ledertasche" (sieht, ehrlich gesagt, mal so gar nicht nach Leder aus), also eine Schutzhülle, und einen ansteckbaren Kameragriff mit Kamera-Bedienelementen wie Zoom-Wippe, Auslöser, Videoauslöser, Bedienrad und Zusatzakku. Der in dem Kit enthaltene Objektivschutzring bietet sogar ein Filtergewinde für handelsübliche optische 67mm-Scharubfilter.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.