61 Megapixel Alpha für Spezialanwendungen und neues Entwickler-Kit

Sony kündigt Vollformat-Kamera ILX-LR1 und Update 1.1 des SDK an

2023-09-08 Mit der ILX-LR1 und dem SDK in der Version 1.1 kündigt Sony zwei interessante Neuerungen an, die vor allem für Spezialanwendungen gedacht sind. Bei der ILX-LR1 handelt es sich um eine 61 Megapixel auflösende Vollformat-"Alpha" in einem äußerst kompakten und leichten Gehäuse ohne Griff, Sucher und Display, die beispielsweise in Drohnen, Tauchroboter oder andere ferngesteuerte Systeme eingebaut werden kann. Passend dazu gibt es eine neue Version 1.1 des Camera Remote SDK (Software Development Kit).  (Benjamin Kirchheim)

Die Sony ILX-LR1 richtet sich nicht an normale Endkunden, sondern an solche, die die Kamera irgendwo "einbauen" möchten. Industriekunden beispielsweise können auf Basis dieser Kamera Systeme entwickeln und auf den Markt bringen, seien es etwa Drohnen, Tauchroboter oder auch andere Lösungen, die wenig Platz bieten und ein geringes Gewicht benötigen, fernsteuerbar sein müssen und eine hohe Bildqualität liefern müssen.

Dafür kommt der aus der Alpha 7R IV, 7R V und 7C R bekannte, 61 Megapixel auflösende Vollformatsensor zum Einsatz. Das Objektivbajonett nimmt ganz normale E-Mount-Objektive auf, von denen es eine reichhaltige Auswahl von Sony selbst, aber auch von Drittanbietern – mit und ohne Autofokus – gibt.

Die 10 x 7,4 x 4,3 Zentimeter kleine, 243 Gramm leichte Kamera besitzt weder einen Akku, noch einen Bildschirm oder einen Sucher. Die Stromversorgung erfolgt extern, auch ein Livebild kann man sich nur über die HDMI-Schnittstelle anzeigen lassen. Das Bild kann mit bis zu 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde oder als 16 Bit Raw ausgegeben werden. Zudem steht eine USB-C-Schnittstelle zur Verfügung, Audioanschlüsse gibt es hingegen nicht. Der Speicherkartenschacht nimmt eine SD/SDHC/SDXC-Karte auf, UHS I und UHS II werden unterstützt. Zudem gibt es einen proprietären, sechspoligen Anschluss, über den neben der Stromversorgung auch Signale zum Auslösen, zum Fokussieren usw. übertragen werden können.

Auf der Rückseite besitzt die ILX-LR1 einige Bedienelemente. Vorne und an den Seiten gibt es hingegen diverse 3 mm Gewinde, um die Kamera festschrauben zu können. Auf der Unterseite ist zudem ein normales 1/4"-Stativgewinde zu finden. Während es auf der deutschen Seite von Sony keinen Preis gibt und man bei Sony anfragen muss, wenn man eine Kamera kaufen möchte, gibt Sony USA einen Preis von knapp 3.000 US-Dollar an. Die Markteinführung in den USA ist für Ende November 2023 geplant und die ILX-LR1 soll dort nicht nur bei Sony direkt, sondern auch bei einigen ausgesuchten Händlern erhältlich sein.

Um so eine Kamera weitergehend programmieren zu können, bedarf es entsprechender Softwareschnittstellen (API) und eines Entwicklungs-Kits (SDK). Genau dies stellt Sony mit dem Camera Remote SDK zur Verfügung, das nun in der Version 1.1 erschienen ist, die als Neuerung unter anderem nun die Beeinflussung der Fokusposition erlaubt und mehr Daten zur Verfügung stellt. Mit dieser Software lässt sich über die USB-Schnittstelle auf die Kamera zugreifen, aber nicht nur auf die neue ILX-LR1, sondern auch auf diverse andere neuere Sony-Systemkameras. Unterstützt werden die Alpha 6700, Alpha 1, Alpha 9 II, Alpha 7R V, Alpha 7R IV(A), Alpha 7S III, Alpha 7 IV, Alpha 7C, ZV-E1, RX0 II und einige Alpha-"Camcorder" (FX6V, FX6T, FX3, FX30). Das SDK funktioniert nur auf Computern mit Intel- und AMD-Prozessoren, nicht aber auf ARM-Prozessoren. Zum Bezug des Camera Remote SDK muss Sony kontaktiert werden.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.