Generationswechsel vollzogen

Panasonic kündigt die Lumix DMC-GF2 für Januar 2011 an

2010-11-04 Panasonic schrumpft die GF1 zusammen und vollendet mit der Nachfolgerin Lumix DMC-GF2 gleichzeitig den Generationswechsel im Lumix-G-System. Rein technisch ist die GF2 hingegen ihrer Vorgängerin sehr ähnlich, sie vereint im kompakten Gehäuse einen kleinen Blitz mit einem 12 Megapixel auflösenden Sensor. Der Bildschirm ist wie schon bei den größeren Schwestermodellen G2 und GH2 berührungsempfindlich, die Videofunktion löst nun FullHD auf – entsprechend gibt es einen neuen Bildverarbeitungsprozessor "Venus Engine FHD", der die erhöhte Datenmenge zu verarbeiten vermag. Kaufwillige müssen sich allerdings noch bis Januar 2011 gedulden.  (Benjamin Kirchheim)

Dann kommt die GF2 gleich in vier Gehäusefarben auf den Markt: Silber, Schwarz, Weiß und Rot. Als Setobjektive hat Panasonic das 14-42mm-Zoom sowie das neue 14mm-Pancake auserkoren und drei verschiedene Pakete mit einem oder zwei Objektiven daraus geschnürt. Ohne Objektiv wird die Kamera vorerst nicht angeboten. Zwar macht Sony mit dem NEX-System vor, wie klein man Systemkameras bauen kann, da kommt auch die neue GF2 von Panasonic nicht ran, aber dafür gibt es bei der GF2 einen integrierten Blitz mit einer Leitzahl von 6, sodass Panasonic für sich in Anspruch nimmt, die kleinste Systemkamera mit integriertem Blitz zu bauen. Die GF2 misst 112,8 x 67,8 x 32,8 mm, das sind in der Breite 6 sowie in Höhe und Tiefe je etwa 3 mm weniger als noch die GF1.

Nicht gespart hat Panasonic an der Technik, legt gegenüber der GF1 aber nur kleinere Verbesserungen drauf. Der LiveMOS-Sensor löst nach wie vor 12 Megapixel auf und ist in der Bilddiagonale halb so groß wie ein 35mm-Kleinbildsensor, d. h. der Bildwinkel halbiert sich, der sogenannte Verlängerungsfaktor ist 2. Anders als bei der GH2 kommt kein übergroßer Multiformatsensor zum Einsatz, d. h. schaltet man das Bildformat vom Standard 4:3 auf 3:2, 16:9 oder 1:1 büßt man neben einiger Pixel Auflösung auch wertvollen Bildwinkel ein. Die Kamera gehört dem System Micro Four Thirds an, d. h. alle entsprechenden Objektive von Olympus und natürlich Panasonic selbst funktionieren, durch das geringe Auflagemaß (Abstand vom Sensor zum Bajonett) gibt es aber auch zahlreiche Adapterlösungen für Objektive praktisch aller großen Hersteller, die sich dann mit manueller Fokussierung und Blendeneinstellung verwenden lassen.

Auch wenn die Fotoauflösung der GF2 nicht gestiegen ist, so hat Panasonic immerhin die Videoauflösung auf FullHD (1.920 x 1.080) "aufgepumpt". Gespeichert wird im Format AVCHD, Quicktime-Motion-JPEG gibt es dagegen als Alternative höchstens bis HD (1.280 x 720). Bei FullHD werden 25 Vollbilder pro Sekunde ausgelesen und in 50 Halbbilder pro Sekunde aufgeteilt, bei Quicktime werden immer 30 Vollbilder pro Sekunde ausgelesen und gespeichert. Dies ist übrigens auf SD-, SDHC- und SDXC-Karten möglich, wobei für FullHD mindestens eine SDHC-Karte der Geschwindigkeitsklasse 4 (oder größer) benötigt wird. Das Mikrofon zeichnet nun in Stereo auf und verfügt über einen digitalen Windfilter. Über den HDMI-Anschluss können Videos und Fotos direkt ausgegeben werden, im Fotomodus bei entsprechenden Flachbildschirmen sogar in 3D, wobei die Fotos natürlich mit dem 3D-Objektiv aufgenommen worden sein müssen. Die erhöhten Datenmengen der FullHD-Videofunktion soll die Venus Engine FHD bewältigen, aber selbstverständlich sind auch die neuesten Algorithmen zur Bildaufbereitung mit an Bord, sodass bspw. die Rauschminderung optimal läuft und so eine maximale Empfindlichkeit von ISO 6.400 erlaubt; bei der GF1 war es noch ISO 3.200. Die untere Grenze bleibt dagegen bei ISO 100. Zu den Neuerungen bzw. Verbesserungen der Bildaufbereitung gehört auch die intelligente Auflösung, bei der Konturen, einfarbige Flächen und detailreiche Motivbereiche unterschiedlich behandelt werden, indem bspw. die Details von der Rauschunterdrückung verschont bleiben, während die einfarbigen Flächen effektiv von Störpixeln befreit werden.

Auch wenn die GF2 als Systemkamera voll manuell bedienbar ist, verfügt sie über eine ausgefeilte Automatik. Diese versucht sämtliche Gegebenheiten zu erfassen und die Kamera optimal auf das Motiv einzustellen. Sie unterscheidet bspw. Motivbewegungen von denen des Fotografen, um so Empfindlichkeit und Bildstabilisator optimal für die Aufnahme abzustimmen, damit sie scharf wird. Das Motiv selbst wird ebenfalls erkannt, sodass die Kamera ein passendes Motivprogramm zur Aufnahme auswählen kann. Der Autofokus hat 23 Messfelder, auch eine Gesichtserkennung sowie eine Motivverfolgung sind an Bord. Als Neuheit kann der Autofokus sowohl bei Videos als auch Fotos per Fingerdruck auf dem 3" (7,5 cm) großen Bildschirm, der 460.000 Bildpunkte auflöst, eingestellt werden. Der Touchscreen ist allerdings fest verbaut und nicht beweglich. Dabei ist die Touchbedienung zusätzlich zu den klassischen Bedienelementen integriert, das Konzept sieht nicht vor, auf diese, bspw. zur Menüführung, die nur über die Tasten möglich ist, zu verzichten.

Weitere Neuerungen betreffen die EXIF-Version, die GF2 unterstützt die neueste Version 2.3. Durch das kleinere Gehäuse kommt ein etwas leistungsschwächerer Akku vom Typ DMW-BLD10 zum Einsatz, entsprechend gibt es auch einen neuen Netzadapter, der über einen Akku-Dummy Anschluss findet. Panasonic verspricht mit dem neuen Akku aber immerhin noch über 300 Aufnahmen mit einer Ladung.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.