Miniaturisierung, die zweite

Panasonic setzt Schlankheitsrennen mit der Lumix DMC-GF3 fort

2011-06-13 Panasonic eifert Sonys NEX-System bei der Miniaturisierung nach und hat die Lumix DMC-GF3 auf erstaunliche Maße geschrumpft. Der Hersteller wirft dabei zwar den Blitzschuh über Bord – nicht jedoch den eingebauten Pop-up-Blitz. Damit verdient sich die GF3 den Titel "kleinste Systemkamera mit integriertem Blitz", nachdem Sony mit der kürzlich vorgestellten NEX-C3 den Titel "kleinste Systemkamera mit APS-C-Sensor" inne hat. Beim kleinsten Lumix-G-Modell bleibt Panasonic weiterhin der 12-Megapixel-Auflösung treu.  (Benjamin Kirchheim)

Bei den Abmessungen liefert sich die GF3 ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Sony NEX-C3. Die Panasonic ist mit 107,7 Millimeter etwas schmaler und mit 32,5 Millimeter kaum dünner als die Konkurrentin, misst aber in der Höhe mit 67,1 Millimeter deutlich mehr. So oder so ist sie sehr kompakt, spätestens mit angesetztem Pancake-Objektiv unterbietet sie die Sony deutlich und passt in eine Sakkotasche. Das Aluminiumgehäuse wiegt ohne Akku, Speicherkarte und Objektiv lediglich 222 Gramm. Der Lithium-Ionen-Energiespender musste aufgrund des geschrumpften Gehäuses ebenfalls Federn lassen und hat bei 3,7 Volt nur noch 940 statt 1.030 Milliamperestunden Kapazität. Dennoch soll sich die Akkulaufleistung auf 320 bis 340 Bilder gemäß CIPA-Standard verbessert haben.

Der integrierte Blitz mit einer Leitzahl von 6,3 bei ISO 160 springt erstaunlich hoch auf und bringt den Lichtspender weit von der optischen Achse weg, was der Bildung von roten Augen vorbeugt. Im inneren verbirgt sich ein 12 Megapixel auflösender FourThirds-Live-MOS-Sensor, dem die Venus Engine FHD als Bildprozessor zur Seite steht. Der schnellere Bildprozessor soll für ein verbessertes Signal-Rauschverhältnis sorgen. Neben normalen Fotos können auch 3D-Fotos mit dem entsprechenden Objektiv aufgenommen werden. Zum Start einer FullHD-Videoaufnahme mit 1.920 x 1.080 Pixeln in 50i steht eine dedizierte Aufnahmetaste zur Verfügung. Das Mikrofon mit zuschaltbarem digitalen Windfilter und in vier Stufen einstellbarem Aufnahmepegel ist nur mono, einen externen Mikrofonanschluss gibt es nicht. Ein Videoausgang, eine HDMI-Schnittstelle sowie eine USB-Buchse haben es aber in die Kamera geschafft. Die Videofunktion verfügt über einen Tracking-Autofokus und speichert wahlweise im Format AVCHD oder QuickTime-Motion-JPEG.

Neu ist die bereits mit der Lumix DMC-G3 eingeführte intelligente Automatik plus (iA+), die dem Fotografen einige Eingriffsmöglichkeiten erlaubt, etwa auf Belichtung, Weißabgleich und Schärfentiefe via Schieberegler auf dem drei Zoll großen und 460.000 Bildpunkte auflösenden Touchscreen. Darüber hinaus steuert die Vollautomatik die Wahl des Motivprogramms, den Bildstabilisator, die Gesichts- sowie Bewegungserkennung, Kontrastanpassung und die ISO-Empfindlichkeit, um so aus dem Motiv das Bestmögliche heraus zu holen. Der mit dem 14-42-Millimeter-Objektiv laut Panasonic unter 0,2 Sekunden schnelle und damit gegenüber der GF2 beschleunigte Autofokus ist auch in der Lage, Motive zu verfolgen. Ermöglicht wird diese Steigerung durch den verbesserten Sensor mit 120 Bildern pro Sekunde Ausleserate für den Autofokus, die leistungsfähigere Venus-Engine sowie verbesserte Algorithmen.

Von der schnellen Reaktionszeit und der guten Verarbeitung konnten wir uns übrigens schon anhand eines frühen Prototypen überzeugen. Selbstverständlich lässt sich die GF3 auch komplett manuell steuern. Eine weitere Verbesserung der Kamera betrifft den Verschluss, der nun 3,8 Serienbilder pro Sekunde erlaubt. Im RAW-Modus ist zwar bereits nach sechs Aufnahmen Schluss, bei JPEG hingegen können Serienbilder aufgenommen werden, bis die Speicherkarte voll ist. Ob dabei die 3,8 Bilder pro Sekunde bis zum Ende durchgehalten werden, teilt Panasonic nicht mit. Ganz andere Frequenzen erreicht der in allen Lumix-G-Modellen zu findende Ultraschall-Staubschutz des Bildsensors, der 50.000 Mal pro Sekunde vibriert und so wirkungsvoll Staub abschüttelt. Zahlreiche Farb- und Kreativfilter sowie der neue Miniatureffekt, die allesamt auch im Videomodus angewendet werden können, runden die Ausstattung ab.

Mitte Juli 2011 soll die GF3 in den Farben Schwarz, Weiß, Braun und Rot im Set mit dem 14-42-Millimeter-Standardzoom in den Handel gelangen. Ohne Objektiv sowie im Set mit dem 14-Millimeter-Pancake oder dem Doppelset mit Pancake und 14-42-Millimeter-Standardzoom ist die Lumix DMC-GF3 nur in schwarz zu haben. Preise nannte Panasonic noch nicht, sie werden aber in Kürze nachgereicht.

Parallel zur Vorstellung der GF3 hat Panasonic auch ein neues Objektiv mit 25 Millimeter Brennweite angekündigt. Es ist die zweite Leica-Linse im Programm und zugleich mit einer Öffnung von F1,4 das lichtstärkste Objektiv. Einzelheiten sind der Meldung in den weiterführenden Links zu entnehmen. Mit dem neuen Objektiv wächst die Auswahl auf ein Dutzend Objektive.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.