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Radiant Photo – Der erweiterte Modus

Seite 2 von 2, vom 2023-08-06 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Farbe

Mit dem Farbkontrast ermittelt Radiant Photo, ob die Kamera bei der Aufnahme das volle Potential der Farben im Bild erfasst hat. Ist das nicht der Fall, wird der Wert dieser Funktion automatisch erhöht. Wenn Sie also Ihr Foto farblich etwas lebendiger haben wollen, dann ziehen Sie den Regler vorsichtig nach rechts. Wenn Sie den Regler sehr weit nach rechts schieben, dann wird das Bild gleichzeitig etwas dunkler werden. In einem solchen Fall ist es ratsam, die Belichtung entsprechend anzupassen.

Mit der Farbtreue kümmert sich Radiant Photo für Sie um die korrekte Darstellung von blauen und violetten Farbtönen. Diese sind von Kamerasensoren aufgrund von technischen Ursachen nur schwer korrekt darstellbar. Diese Funktion ermöglicht es Ihnen, die unzureichend dargestellten Farben wieder korrekt darzustellen. Die Option "Standard" wird das gesamte Farbspektrum der nicht korrekt darstellbaren Farben anpassen. Wenn Sie die Option "Lebhaft" wählen, dann werden die Farben entsprechend stärker hervorgehoben.

Der Brillanz-Schieber ist eine Funktion, die aus dem schnellen Modus bekannt ist. Diesen haben wir in einem vorherigen Fototipp erklärt. Diese Funktion hebt ungesättigte Farben etwas an, ohne bei gesättigten Farben in eine Übersättigung zu gehen. Wenn Sie den Regler bei sehr farbigen Motiven voll nach rechts ziehen, dann werden die Farben allerdings sehr schrill werden.

Wenn Ihr Bild einen Farbstich aufweist, dann kann Ihnen die Funktion "Farbtönung korrigieren" aus der Patsche helfen. Die Funktion besteht aus einem Regler und einem Drop-Down-Menü. Die Standardeinstellung ist "Stärker", es stehen aber auch Minimal, Standard und Maximum zur Auswahl. Während Sie mit dem Regler die Stärke der Korrektur anwenden, legt das Dropdown-Menü fest, in welchem Umfang die Korrektur stattfinden soll. Üblicherweise erkennt Radiant Photo Farbstiche im Bild und teilt Ihnen auch mit, wenn kein Farbstich im Bild ermittelt wurde.

Sollte Ihnen einmal der Himmel in Ihren Fotos nicht gefallen, dann kann Radiant Photo diesen mit der Funktion "Farbton Himmel" dank verschiedener Voreinstellungen aufhübschen. Dabei sollten Sie aber beachten, dass Radiant den Himmel nicht austauscht wie andere Programme. Zudem wird das restliche Bild farblich entsprechend angepasst. Wenn Sie beispielsweise "Nachthimmel" wählen, dann werden die übrigen Farben des Fotos eher gedämpft dargestellt. Über den Intensitäts-Regler können Sie die Stärke des Effekts auf Ihrem Foto anpassen.

Die Funktion "Farbton Laub" ist funktional identisch mit "Farbton Himmel", außer dass es zwei Farboptionen und die dazugehörigen Intensitätsregler gibt. Mit den beiden Einstellungen können Sie die Grün- sowie Gold- und Brauntöne im Bild anpassen.

Alle drei Farbton-Einstellungen arbeiten ohne Maske. Dadurch werden Veränderungen auch auf Bereiche angewendet, die diese Änderungen eigentlich gar nicht erfahren sollen. Hat man beispielsweise ein Foto mit blauem Himmel und blauem Wasser, so wird die "Farbton Himmel"-Funktion auch die Farbe des Wassers beeinflussen. Deswegen sollten manuelle Änderungen in diesem Bereich eher subtil ausfallen.

Die letzte Funktion im Bunde ist die Simulation von fotografischen Filtern. Zwar wird die Funktion als "Korrekturfilter" bezeichnet, allerdings sind nicht nur Korrekturfilter enthalten, sondern auch Farbfilter. Mit dieser Funktion können Sie beispielsweise Schwarzweiß-Aufnahmen dramatisieren und gefälliger machen. Zudem lässt sich der Farbeindruck in eine entsprechende Richtung verschieben. Neben der Art des Filters können Sie auch dessen Intensität per Schieberegler entsprechend anpassen.

Details

Im letzten Bereich des erweiterten Modus, den wir Ihnen in diesem Fototipp vorstellen, geht es um die Scharfzeichnung und die Rauschreduktion. Bei der Scharfzeichnung präsentiert Radiant Photo Ihnen eine Funktion, die auf leistungsstarken und einzigartigen Algorithmen basiert.

Um passend nachzuschärfen, sollten Sie immer ins Bild zoomen, da Sie ansonsten die filigranen Effekte nicht sehen und unter Umständen zu viel des Guten einstellen. Wir empfehlen eine Einstellung, die Ihnen eine 80 bis 100 Prozent Vergrößerung des Fotos auf dem Bildschirm anzeigt. Während Sie mit dem ersten Regler "Schärfe" die Stärke der Scharfzeichnung einstellen, übernimmt der Radius den Umkreis, in dem Pixel scharf gezeichnet werden sollen. Mit dem Schwellenwert legen Sie den Übergang von geschärften Pixeln zu ungeschärften Pixeln fest. Bei der Scharfzeichnung sollten Sie etwas experimentieren, um die für Sie optimale Schärfung zu ermitteln.

Bildrauschen zu reduzieren, ohne dabei feine Details im Bild zu verlieren, gehört zu den wichtigsten Aufgaben einer Entrauschungsfunktion. Radiant Photo hilft Ihnen, Bilder effektiv zu entrauschen. Dabei ist es unerheblich, ob Sie bereits entrauschte Fotos im JPEG-Format nutzen oder nicht- beziehungsweise weniger entrauschte Fotos, die im Rohdatenformat vorliegen.

Für das Entrauschen sollten Sie zunächst eine Voreinstellung aus den fünf Vorschlägen auswählen. In den meisten Fällen reicht diese Voreinstellung auch schon aus, um das Bild angemessen zu entrauschen und dabei ein Maximum an Details zu erhalten. Radiant Photo erkennt Bildrauschen und teilt Ihnen das unter den "Details" auch mit. Zudem werden die beiden Schieberegler automatisch bei allen Voreinstellungen außer "Handykamera" sowie "Maximum" deaktiviert, wenn Radiant Photo kein Bildrauschen erkennt.

Mit den beiden Reglern Intensität und Details können Sie der Entrauschungsfunktion von Radiant Photo Anweisungen geben. Während der Intensitätsregler die Stärke der Entrauschung steuert, ermöglicht Ihnen der Regler Details, feine Bildelemente zu schützen. Wir empfehlen Ihnen auch beim Entrauschen auf 100 Prozent in das Bild hineinzuzoomen.

Testversion Radiant Photo kann man entweder im digitalkamera.de-Shop oder direkt beim Hersteller Radiant Imaging Labs kaufen. In jedem Fall empfiehlt es sich, vorher die im Funktionsumfang unbeschränkte, 14 Tage lauffähige Testversion zu installieren und das Programm selbst auszuprobieren. Auch zum Anfordern der Testversion gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder über die Radiant-Photo-Microsite auf dem digitalkamera.de-Server (Download-Seite und E-Mails auf Deutsch) oder direkt beim Hersteller Radiant Imaging Labs (Download-Seite und E-Mails auf Englisch). Nach dem Kauf muss die Software nicht erneut installiert werden, sondern die Testversion wird per Lizenzcode zeitlich unbefristet freigeschaltet.


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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 53, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.