Preisgünstiger Allrounder

Sony E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS im Test

2023-09-18 Im Januar 2018 stellte Sony das Objektiv E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS vor. Bei dem für APS-C-Sensoren optimierten Objektiv handelt es sich um einen Allrounder mit 7,5-fachen Zoomfaktor, der einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 27 bis 200 Millimeter abdeckt. Das mit optischem Bildstabilisator ausgestattete Zoom gehört zu den Objektiven, die Sony gerne mit Kameras bündelt, wie zuletzt mit der Alpha 6700 und mit der haben wir das Objektiv auch ausführlich getestet.  (Harm-Diercks Gronewold)

Verarbeitung

Das Sony E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS bringt fast genau 320 Gramm auf die Waage, natürlich ohne die zum Lieferumfang gehörige Streulichtblende ALC-153, den Schnappdeckel und den Bajonettdeckel. Zusammen mit der Testkamera wiegt das Objektiv etwas weniger als 820 Gramm. Die Streulichtblende selbst addiert gerade einmal zarte 20 Gramm zum Gesamtgewicht.

Das Objektiv ist bei 18 Millimetern Brennweite 9,3 Zentimeter lang und verlängert sich bei 135 Millimeter Brennweite auf 11,8 Zentimeter. Der Durchmesser beträgt an der dicksten Stelle etwa 8,8 Zentimeter. Zum Bajonett verjüngt sich das E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS etwas.

Das Objektivgehäuse besteht, mit Ausnahme des Bajonetts und eines kleinen Rings an der Objektivfront, aus Kunststoff. Glücklicherweise fasst sich der Kunststoff nicht billig an, sondern ist leicht mattiert und erweckt ein "samtiges" Anfassgefühl. Der Zoommechanismus arbeitet sehr sauber und auch die Geräuschentwicklung hält sich in Grenzen, obwohl sie sich nach einer Plastikmechanik anhört und nicht nach präzise gefrästem Metall.

Sowohl das Bajonett für die Streulichtblende als auch das 55 Millimeter große Filtergewinde bestehen aus Kunststoff und beide bewegen sich beim Fokussieren nicht mit. Die Streulichtblende lässt sich für den Transport auch verkehrt herum auf dem Objektiv montieren. Dank der Innenfokussierung ändert sich die Länge des Objektivs nicht, wenn der Fokus sich verstellt.

In Kombination mit der Alpha 6700 ragt das E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS nicht über den Boden der Kamera heraus. Man kann die Kombination also ohne Probleme auf eine ebene Fläche stellen, um Aufnahmen zu machen, ohne befürchten zu müssen, dass die Kamera sich nach oben neigt.

Ausstattung

Der Zoommechanismus des Sony E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS arbeitet mechanisch. Mit einem Drehwinkel von 90 Grad kann man den kompletten Brennweitenbereich einmal "abfahren". Auf dem etwa 27 Millimeter breiten Zoomring ist nicht nur eine etwa 20 Millimeter breite Gummierung untergebracht, sondern es sind auch die Brennweiten 18, 24, 35, 50, 70, 100 und 135 Millimeter in weißer Farbe aufgedruckt. So weiß man mit einem Blick, bei welcher Brennweite man das Zoom zurzeit positioniert hat. Im Kleinbildäquivalent entspricht das 27, 36, 53, 75, 105, 150 und rund 200 Millimeter. Sony hat also gängige Kleinbildbrennweiten bei den absolutwerten verwendet, statt sinnvolle Kleinbildäquivalente, dies wären beispielsweise 18 (27), 23 (35), 33 (50), 57 (85), 67 (100), 90 (135) und 100 (150) sowie 135 (200) mm gewesen. Im Livebild wird die Brennweite übrigens leider ebenfalls nicht angezeigt.

Neben dem gummierten Zoomring besitzt das Sony E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS noch einen etwa 15 Millimeter breiten und geriffelten Ring. Dieser wird für die manuelle Fokussierung eingesetzt, wenn man den kleinen Schalter an der Seite des Objektivs auf die manuelle Fokussierung umschaltet. Die Kamera aktiviert, sobald der Ring leicht bewegt wird, die Fokushilfen der Kamera und kann sogar den Abstand als numerischen Wert und als Diagramm anzeigen. Der Ring hat allerdings keine mechanische Kopplung zur Fokusmechanik. Er liefert vielmehr nur elektrische Signale, die als Steuersignale zum Fokusmotor übertragen werden.

Die manuelle Fokussierung arbeitet nicht linear. Das bedeutet, dass der Fokusabstand primär von der Drehgeschwindigkeit und nicht dem Drehwinkel beeinflusst wird. Dreht man also langsam am Ring, so verändert sich der Fokusabstand sehr langsam und präzise. Dreht man schnell am Ring, so lassen sich große Fokusabstände schnell, aber nur wenig präzise überbrücken. Den gesamten Fokusbereich kann man mit einer viertel Drehung problemlos "abfahren". Auf linear umschalten lässt sich dieses Verhalten nicht über die Kamera, was für Videografen schade ist.

Fokus

Laut Sony hat das E 18-135 mm F3.5-5.6 OSS eine minimale Naheinstellgrenze von 45 Zentimeter. Diese haben wir bei der 135 Millimeter Brennweite mit 44,8 Zentimetern Abstand knapp unterbieten können. Damit konnten wir ein Bildfeld von 79 x 52 Millimeter abdecken und einen maximalen Abbildungsmaßstab von etwa 1:3,3 erreichen. Bei 18 Millimetern Brennweite betrug der Abstand 38,3 Zentimeter und das erzeugte ein Bildfeld von 380 x 253 Millimeter, also etwas mehr als DIN A4. Der Abbildungsmaßstab war dabei ein wenig Spektakuläres 1:16.

Was guten Abbildungsmaßstäben wichtig ist, ist der Abstand von der Linse. Hier können wir Entwarnung geben, denn der Abstand von Frontlinse zum Motiv beträgt bei 135 Millimetern Brennweite komfortable 31,8 Zentimeter. Genug Platz also, damit ausreichend Licht auf das Motiv fallen kann. Bei 18 Millimeter Brennweite ist der Motivabstand von der Frontlinse etwa 28 Zentimeter groß.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.