Bildbearbeitung

Testbericht: Skylum Luminar 3

2018-12-27 Seit Dezember 2018 liefert Skylum das lange angekündigte Digital Asset Management (Bilddatenbank) für Luminar 2018 mit einem umfangreichen Update aus. Die offensichtlichste Änderung war, dass der Name nun Luminar 3 lautet und keine Jahreszahl mehr in der Bezeichnung zu finden ist. Wir haben uns das Update Luminar 3 genau angesehen und ermittelt, was von der Bilddatenbank zu halten ist.  (Harm-Diercks Gronewold)

Das Setup von Luminar 3 ist selbsterklärend. Schon nach kurzer Zeit erscheint der Startdialog auf dem Bildschirm des Bildbearbeiters und fordert ihn auf, den oder die Ordner zu spezifizieren, die überwacht werden sollen. Keine Angst, diese lassen sich später ändern beziehungsweise erweitern. Danach werden der Ordner und die Unterordner gescannt. Das kann je nach Bildermenge und Rechnergeschwindigkeit seine Zeit dauern. Skylum empfiehlt den Windows-Rechner mindestens von einem i5 beziehungsweise Core 2 Duo für Mac-Systeme antreiben zu lassen. Auch 10 Gigabyte Speicherplatz auf der Festplatte sind empfehlenswert.

Bei Luminar 3 gilt ebenfalls der Leitspruch “Es kann nie genug RAM geben”. Empfohlen werden mindestens 8 Gigabyte. Als Betriebssyteme können Windows 7, 8 und 10 eingesetzt werden. Bei Apple sind es macOS Mojave 10.14, High Sierra 10.13.1, Sierra 10.12.6 und El Capitan 10.11.5. Die Software funktioniert nur auf 64-Bit-Betriebssystemen. Getestet haben wir Luminar 3 auf einem Windows-10-System mit dem Acht-Kern-Prozessor Ryzen 7 1700 und einer kleinen Radeon-RX480-Grafikkarte. Luminar wurde auf einer SSD installiert und der Rechner besitzt einen Arbeitsspeicher von 12 Gigabyte.

Die Bibliothek ist recht flott und übersichtlich, allerdings ist auch Luminar 3 nicht davor gefeit, beim schnellen Scrollen Vorschauen erst laden zu müssen. So kann sich der Bildbearbeiter manchmal auf nicht dargestellte oder unscharfe Vorschauen einstellen. Besonders beim Wechsel der Vorschaugrößen scheint Luminar 3 beim Rendern recht überfordert zu sein. Mehrfach passierte es, dass beim Wechsel der Vorschaugröße einfach gar keine Bilder mehr angezeigt wurden. Beim Test trat dies bei einem Ordner mit einem Inhalt von knapp 3.000 Bildern auf. Erst nach einem Neustart von Luminar 3 nahm der schnelle Renderer wieder seine Arbeit auf. Ordner mit weniger Inhalt machten hingegen keine Probleme.

Die Arbeitsfläche ist in allen Bereichen aufgeräumt und bietet eine gute Übersicht. Gut gelungen ist die Kachelansicht, die den Bildern Raum gibt und keine Informationen einblendet. Erst, wenn der Mauszeiger über ein Bild geschoben wird, werden Bewertungssterne und die Favoritenfunktion sichtbar. Der üppige Raum für die Bilder ist wirklich lobenswert, aber das Fehlen des Dateinamens und des Dateitypen sorgen für Unübersichtlichkeit. Zwar lassen sich Bildinformationen in der rechten Spalte einblenden, aber eben nur für ein Bild zur Zeit. Es gibt allerdings Filterfunktionen, mit denen sich Bilder des gleichen Dateityps zusammenfassen lassen.

Wie es sich für eine gute Bilddatenbank gehört, können Bilder mit verschiedenen Filtern über Aufnahmezeit, Dateityp und mehr gesucht werden. Zudem lässt sich die Bildanzeige über Bildbewertung, Favoriten und Farbmarker steuern. Damit Letzteres funktioniert, muss der Bildbearbeiter zuvor Bewertungen und Farbmarker gesetzt haben. Auch Luminar 3 bietet Alben, in denen Fotos eines Themas, Ortes oder anderes gesammelt werden können. Diese Sammlung ist rein virtuell. Das bedeutet, dass die Bilder ihren Speicherort nicht verlassen und auch nicht gelöscht werden, wenn das Album gelöscht wird.

Das Erstellen eines Albums ist einfach und mit einem Kontextmenü zu erledigen. Weitere Bilder können nach dem Erstellen des Albums nur per Drag and Drop hinzugefügt werden. Richtig gut hat uns die automatische Synchronisation der beim Start angegebenen Ordner gefallen. Im Gegensatz zu Lightroom kann der Bildbearbeiter also die komplette Verwaltung über den Dateibrowser machen, ohne dass er Angst haben muss, dass Luminar 3 die Bilder nicht mehr findet.

Eine Suchfunktion für Bilder haben wir hingegen nicht gefunden, weil diese schlicht fehlt. Auch die IPTC-Daten glänzen durch Abwesenheit. Immerhin gibt es die Ankündigung, dass IPTC-Daten editierbar werden. Dieses und andere Updates sollen im Laufe des Jahres 2019 verfügbar werden (siehe weiterführende Links).

Möchte man in Luminar 3 vom Bibliotheksmodus in den Bearbeitungsmodus wechseln, dann reicht dazu ein Klick auf die prominent platzierte Schaltfläche oder ein Doppelklick auf das zu bearbeitende Bild. Das geht problemlos von statten, allerdings kann es je nach Systemleistung einen Augenblick dauern, bis alle Bedienungs- und Ansichtselemente geladen sind. Auch der Bearbeitungsmodus ist übersichtlich gestaltet, der Bildbearbeiter kann verschiedene Elemente wie die Vorgaben oder die Bilderleiste ein- und ausblenden. Zudem stehen unterschiedliche “Betriebsarten” der Bildentwicklung zur Verfügung. Diese Unterscheiden sich in den Bearbeitungsoptionen, die dem Bildbearbeiter angeboten werden. So bietet die Betriebsart “Professional” deutlich mehr Eingriffsmöglichkeiten in den Raw-Entwicklungsprozess als beispielsweise der Modus “Schnell und genial”.

Fortsetzung auf Seite 2

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