Premium-Kompaktkamera mit Four-Thirds-Sensor

Leica zaubert D-Lux 8 aus dem Hut

2024-05-23 Mit der D-Lux 8 kündigt Leica überraschend ein Nachfolgemodell der vor über einem halben Jahr vom Markt gegangenen D-Lux 7 an, die ihrerseits auf der Panasonic Lumix DC-LX100 II basierte, die wiederum bereits im Sommer 2022 vom Markt verschwand. Dabei scheint es keine technischen Updates zu geben, vielmehr hat Leica das gesamte Benutzerinterface an das der Q3 angepasst. Das bedeutet weniger Tasten, eine klarere, strukturiertere Bedienung mit weniger überfrachteten Menüs sowie die Kompatibilität zur aktuellen Leica Fotos App.  (Benjamin Kirchheim)

Sowohl auf der Oberseite als auch auf der Rückseite fallen viele Tasten weg, das Belichtungskorrekturrad wurde zu einem Multifunktionsrad mit Taste. Auch die Menüs sind viel einfacher gestaltet, was für eine intuitivere, aber weniger individualisierbare Bedienung sorgt. Zusammen mit der neuen Kamera gibt es zudem auch neues Zubehör. Dazu gehören ein sich automatisch öffnender Deckel, ein Soft-Release-Button, ein Handgriff, Trageriemen und Handschlaufen, Lederprotektoren in verschiedenen Farben sowie diverse Taschen (Bauchtasche, Umhängetasche usw.).

Das Gehäuse der D-Lux 8 besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist mit einem Kunstleder-Bezug versehen. Obwohl die Abmessungen in der Breite um vier und in der Höhe um drei Millimeter gewachsen sind, fällt die D-Lux 8 zwei Millimeter flacher und neun Gramm leichter aus als die D-Lux 7. Sie misst nun 12 x 6,9 x 6,2 Zentimeter und wiegt inklusive Akku 397 Gramm. Letzterer wird per USB geladen, das Speicherkartenfach nimmt SD-Karten auf und ist zu SDHC und SDXC kompatibel.

Der große Four-Thirds-Sensor (17,3 x 13 mm) löst 21 Megapixel auf, von denen aber nur 17 Megapixel genutzt werden. Das sorgt dafür, dass die Kamera in den Seitenverhältnissen 4:3, 3:2 und 16:9 immer dieselbe Bilddiagonale entsprechend einem 24-75 mm Kleinbildäquivalent bietet. Das Objektiv ist mit F1,7 bis F2,8 schön lichtstark und bietet obendrein einen optischen Bildstabilisator. Das Seitenverhältnis kann weiterhin direkt am Objektiv umgeschaltet werden. Im Unterschied zur D-Lux 7 werden die Rohdatenbilder bei der D-Lux 8 jetzt im DNG-Format gespeichert.

Die Kamera besitzt einen 7,5 Zentimeter großen Bildschirm, der mit 1,84 Millionen Bildpunkten feiner auflöst als noch beim Vorgängermodell. Allerdings ist nach wie vor nicht von einem Touchscreen die Rede, beweglich ist der Bildschirm ebenfalls nicht. Ergänzt wird er von einem elektronischen Sucher, dessen OLED mit 2,36 Millionen Bildpunkten auflöst – das ist etwas weniger als beim Vorgängermodell. Dafür ist er mit einem 0,74-fachen Vergrößerungsfaktor im Kleinbildäquivalent größer geworden.

Viele technische Details verrät Leica derzeit noch nicht, die sollen erst am 2. Juli veröffentlicht werden. An der Videofunktion dürfte sich aber kaum etwas geändert haben, auch wenn Leica das in den bisher zur Verfügung stehenden, rudimentären technischen Daten nicht angibt. Eine Videofunktion gibt es aber definitiv und sie dürfte wie beim Vorgängermodell in 4K-Auflösung 30 Bilder pro Sekunde erreichen, in Full-HD 60 Bilder pro Sekunde. Beim DFD-Kontrast-Autofokus dürfte es vermutlich ebenfalls kein Upgrade auf einen Phasen-Hybrid-Autofokus geben, dafür wäre ein anderer Bildsensor nötig.

Bekannt ist hingegen, dass die Leica D-Lux 8 neben Bluetooth 5.0 LE auch WLAN auf 2,4 GHz unterstützt. Zudem ist sie zur Leica Fotos App kompatibel. Ab 2. Juli 2024 soll die Leica D-Lux 8 zu einem Preis von 1.590 Euro erhältlich sein. Das sind 240 Euro mehr als die D-Lux 7 im letzten Jahr kostete. Bei ihrer Markteinführung 2018 kostete sie sogar nur 1.150 Euro. Übrigens verfügt die D-Lux 8 zwar über keinen eingebauten Blitz, wohl aber über einen Blitzschuh. Ein kleiner Aufsteckblitz wird mitgeliefert.

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