Sechste Generation mit 40 Megapixel und 6,2K-Video

Fujifilm X100VI mit höher auflösendem Sensor und Bildstabilisator

Seite 2 von 2, vom 2024-02-20 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Obwohl sie etwas dicker ist, soll sämtliches Zubehör des Vorgängermodells passen, sogar das Leder-Bodycase. Beim SD-Karten-Steckplatz setzt Fujifilm weiterhin auf SDHC und SDXC mit UHS I, für einen UHS-II-Controller ist laut Fujifilm kein Platz im Gehäuse, zudem soll UHS I für die Leistungsklasse ausreichend sein.

Das Gehäuse ist mit zahlreichen Dichtungen versehen, die vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser schützen sollen. Einzig das Objektiv, das beim Fokussieren auf bis zu zehn Zentimeter Naheinstellgrenze ein wenig nach vorne fährt, ist nicht abgedichtet. Für einen vollwertigen Spritzwasser- und Staubschutz benötigt man den Adapterring AR-X100, der zum Lieferumfang der Streulichtblende gehört, sowie den Protector-Filter PRF-49S.

Es können aber auch andere optische Filter mit 49 Millimeter Durchmesser eingesetzt werden. Zudem bietet Fujifilm einen Weitwinkel- und einen Telekonverter zum Aufschrauben an, um die Brennweite ohne Beeinflussung der Lichtstärke auf 28 oder 50 mm Kleinbildäquivalent zu bringen.

Ein Highlight der Fujifilm X100VI ist ihr optischer Hybridsucher. Als optischer Sucher bietet er eine 0,52-fache Vergrößerung (KB) und einen klaren Blick auf 95 Prozent des Motivs, wobei sich Informationen in das optische Sucherbild einblenden lassen. Über den kleinen Hebel an der Kameravorderseite kann aber auch komplett auf einen elektronischen Sucher umgeschaltet werden. Dieser vergrößert 0,66-fach (KB) und bietet 100 Prozent Bildfeld. Sein OLED löst 3,69 Millionen Bildpunkte auf.

Aber auch auf einen Touchscreen muss man bei der Fujifilm X100VI nicht verzichten. Der misst 7,6 Zentimeter in der Diagonale und löst 1,62 Millionen Bildpunkte auf. Er lässt sich um etwas mehr als 90 Grad nach oben oder 45 Grad nach unten klappen (der Winkel ist damit etwas größer als beim Vorgängermodell). Ein seitliches Schwenken ist dagegen nicht möglich, das hätten Videografen und Vlogger sowie Hochformatfotografen sicher gerne gesehen.

Apropos Videografen und Vlogger: Auch wenn die X100VI wie eine reine Fotokamera anmutet, bietet sie eine hervorragende Videofunktion. Zwar fehlt im Vergleich zur X-H2 die 8K-Auflösung, aber das war bereits bei der X-T5 der Fall. Die maximale Videoauflösung beträgt 6,2K30, in 4K-Auflösung sind auch 60 Bilder pro Sekunde möglich und in FullHD sogar 240 Bilder pro Sekunde.

Neben H.264 kann auch H.265/HEVC als Kompression verwendet werden, mit einer Farbtiefe von 10 Bit und einem Farbsubsampling von 4:2:2. Auch über die Micro-HDMI-Schnittstelle kann das Videosignal ausgegeben werden (Clean-HDMI). Bildstabilisator und Autofokus stehen selbstverständlich auch während Videoaufnahmen zur Verfügung, F-Log und F-Log2 sind ebenfalls mit an Bord.

Zudem unterstützt die Fujifilm X100VI die Standard USB Video Class (UVC) und USB Audio Class (UAC) mit 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde. Für Aufzeichnungen, Livestreams oder die Verwendung als Webcam sind damit keine speziellen Treiber notwendig. Die Stromversorgung erfolgt ebenfalls via USB-C. Statt des integrierten Stereomikrofons kann auch über die 2,5 mm Klinken-Fernauslösebuchse ein Mikrofon angeschlossen werden. Eine Live-Tonkontrolle ist via USB-C-Adapter möglich.

Drahtlos nimmt die Fujifilm X-100VI via Bluetooth und WiFi 5 (a/b/g/n/ac) Verbindung zu Smartphones und Tablets auf. Darüber lässt sich nicht nur das Ortungssystem des mobilen Geräts zum Geotagging der Fotos verwenden, sondern auch eine Fernsteuerung der Kamera samt Livebildübertragung ist möglich. Selbstverständlich unterstützt die X-100VI aber auch Tethered Shooting via USB-C. Auch Firmwareupdates können über die App vorgenommen werden. Neu ist die Unterstützung von Frame.IO (eine Online-Plattform, über die Videos gemeinsam bearbeitet werden können).

Selbstverständlich fehlen auch die Filmsimulationsmodi nicht, wobei hier nun 20 statt 17 verschiedene zur Auswahl stehen. Neu ist der Reala ACE, der mit der Mittelformatkamera GFX100II eingeführt wurde. Aber auch alle anderen bisherigen Filmsimulationsmodi, etwa der "Classic Negative", der "Eterna" oder auch der "Velvia" oder "Classic Chrome", sind mit an Bord. Neben JPEG mit 8 Bit Farbtiefe und Raw mit 14 Bit bietet die X100VI auf HEIF mit 10 Bit an. Bereits Ende Februar 2024, also genau vier Jahre nach dem Vorgängermodell, soll die Fujifilm X100VI in Silber und Schwarz zu einem Preis von rund 1.700 Euro auf den Markt kommen.

Am Samstag, den 6. April 2024, kann man sich die neue Fujifilm X100VI sowie alle anderen Kameras und Objektive von Fujifilm live in Berlin anschauen. Weitere Infos dazu haben wir in einer gesonderten Meldung zusammengefasst, siehe weiterführende Links.

Nachtrag Zur Feier des 90-jährigen Jubiläums der 1934 gegründeten Firma Fujifilm soll es eine auf 1.934 Stück limitierte Sonderedition der X100VI geben. Die nummerierte "Limited Edition" ist in einer speziellen Box verpackt, die einen besonderen Trageriemen, einen Soft-Release-Button und Historienkarten enthält. Auf dem Kameragehäuse sowie dem Objektivdeckel ist das Markenlogo von Fujifilm aus dem Jahr 1934 eingraviert, zusammen mit einer einzigartigen Seriennummer. Einen Preis für die Edition oder eine Stückzahl für Deutschland nannte Fujifilm nicht. Interessenten sollten sich frühzeitig an ihren Fachhändler wenden, um eine zu ergattern.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.