Photokina-Nachlese
Datacolor und Pantone präsentieren den neuen ColorVision Spyder2
2004-10-22 Eine Spinne, vor der selbst ängstliche Naturen keine Berührungsängste zu haben brauchen, stellten die Firmen Datacolor und Pantone gemeinsam auf der Photokina vor. Das neue Monitor-Kalibrierungssystem namens ColorVision Spyder2 soll dabei noch genauer arbeiten als das Vorgängermodell. (Yvan Boeres)
|
|
Genauso, wie eine Digitalkamera durch den Weißabgleich das farbneutrale
Weiß zuzuordnen zu wissen muss, um so die anderen Farben richtig auseinander
halten zu können, braucht ein Monitorkalibrierungsgerät einen gewissen
Anhaltswert, um die Farben und die Helligkeit eines Monitors richtig
einzustellen. Die zweite Generation von ColorVisions (einem
Tochterunternehmen des Pantone-Geschäftspartners Datacolor) Farbmess- bzw.
Monitorkalibrierungssystem Spyder ist mit neuen Foto-Sensoren ausgestattet
und soll beim Messen eine fünfmal höhere Empfindlichkeitsstufe als bisher
erreichen. Zusammen mit neuen Algorithmen, die der verbesserten
Messempfindlichkeit Rechnung tragen, soll dies zum Messen bzw.
Auseinanderhalten der Farben und der Helligkeit anhand von neutraleren und
konstanteren Grauwerten beitragen.
Der neue ColorVision Spyder2 ist zudem – im Vergleich zum Vorgängermodell
– noch besser mit unterschiedlichen Bildschirmen verträglich. Mit den neuen
Filtersystemen lässt sich Farbgleichheit auf unterschiedlichen Monitoren
erzielen, und durch weitere Modifikationen am Gerät selbst lässt sich der
Spyder2 nun einfacher für die Kalibrierung von
Kathodenstrahlröhren-Bildschirmen auf LCD-Monitore umrüsten. Nicht nur der
Spyder2, sondern auch die dazugehörige Software wurde überarbeitet.
Neuerdings gibt es eine Art "Vollautomatik"-Modus mit stark eingeschränktem
Funktions- und Einstellungsumfang (wie bei manchen Digitalkameras), bei dem
ein Assistent den Anwender Schritt für Schritt durch den
Kalibrierungsprozess führt und die Vorgänge erklärt, sowie einen Präzisions-
bzw. Experten-Modus, bei dem die Software automatisch die bestehenden Werte
für die Leuchtdichte des Schwarz- und Weiß-Punktes misst, um die
Kalibrierungsergebnisse noch konsistenter zu machen. Darüber hinaus können
mehrere Monitore eines einzelnen Systems oder im gesamten Studio kalibriert
werden (sowohl Macintosh- als auch Windows-Systeme). Innerhalb eines ganzen
Studios wird ein Standard gewählt, auf den man sämtliche Monitore abstimmt –
das gewährleistet auf allen Bildschirmen identische Farben.
Das auf der Photokina gezeigte Spyder2-System soll, je nach Ausführung,
ab sofort bzw. ab November im (Fach-)Handel erhältlich sein. So müsste das
Spyder2Pro Studio genannte Paket, bestehend aus der Sonde Spyder2, der
Spyder2-Pro-Software für Macintosh und PC sowie diverser Zusatzsoftware,
darunter Nik Color Efex Pro, bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
dieser Meldung zu einem Listenpreis von rund 300 EUR zu haben sein. Die
Einzelversion des Spyder2 folgt nächsten Monat und kostet dann 190 EUR.
Einen Test des Vorgängermodells finden unsere Leser auf unseren Seiten;
allgemeine Informationen zum Spyder(2)-System gibt es u. a. auf der Website
von ColorVision.