Rubrik: Zubehör

Warum sich ein USB-3.0-Kartenlesegerät lohnt

2016-11-14 Heutige Desktop-PC und auch Notebooks verfügen meistens über einen integrierten Kartenleser, jedenfalls sofern es sich nicht gerade um das neueste Macbook Pro von Apple handelt. Bei den Notebooks gibt es die Einschränkung, dass die Kartenleser meistens nur das SD-Kartenformat unterstützen, Micro-SD-Karten können per Adapter ausgelesen werden, der den Micro-SD-Karten normalerweise beim Kauf beiliegt. Allerdings sind die integrierten Kartenleser nicht selten von minderer Qualität und oft nur über USB 2.0 angebunden, was die Lese- und Schreibgeschwindigkeit arg beschränkt. Aber es gibt preiswerte Abhilfe.  (Benjamin Kirchheim)

Einer unserer Redakteure kaufte sich vor drei Jahren ein damals aktuelles Notebook von Samsung mit schnellen i7-Prozessor, großer SSD und integriertem SD-Kartenlesegerät sowie jeweils einem USB-2.0- und einem USB-3.0-Anschluss. Ein anderer Redakteur kaufte sich etwas später ein Sony Vaio Notebook, ebenfalls mit integriertem Kartenleser und USB 3.0. Auch unsere Standard-Redaktions-PCs verfügen über integrierte Kartenlesegeräte, die im Gegensatz zu den Notebooks außer SD auch noch andere Speicherkarten wie etwa CompactFlash lesen können. Doch allen ist eines gemeinsam: In Zeiten hochauflösender Kameras mit 4K-Videofunktion und Speicherkarten jenseits der 32 Gigabyte wird das Auslesen der Speicherkarte zum Geduldsspiel. Der Grund liegt in den minderwertigen Kartenlesegeräten mit billigen Controllern und/oder USB-2.0-Anbindung. Was früher bei 12-Megapixel-Kameras mit Full-HD-Videofunktion noch ausreichend war, macht heute keinen Spaß mehr.

Ein Benchmark mit einer 32 Gigabyte großen SDHC-Speicherkarte mit UHS II, die von einer Olympus OM-D E-M1 Mark II im Test von der Kamera mit über 170 Megabyte pro Sekunde (MB/s) mit Daten gefüllt wurde, ergab lediglich Schreib- und Leseraten von 20 MB/s, egal ob am Notebook oder Desktop. Mit USB 2.0 sind unter realistischen Praxisbedingungen Übertragungsraten von gut 40 MB/s möglich, in unserem Fall haben also auch die Kartenleser beziehungsweise dessen Controller ihren Beitrag zur geringen Datenübertragungsrate geleistet.

Abhilfe ist aber preiswert erhältlich: Für zehn bis 20 Euro gibt es bereits gute universelle Kartenlesegeräte, etwa von Transcend. Unterwegs am Notebook bietet sich ein Kartenlesegerät in USB-Stick-Form an. Für bereits weniger als zehn Euro gibt es den Transcend RDF5, der allerdings nur SD- und Micro-SD-Karten liest und kein UHS II unterstützt, aber immerhin UHS I. Der Kartenleser verfügt über eine USB-3.0-Schnittstelle. Der Hersteller verspricht eine Leserate von 90 MB/s und eine Schreibrate von 60 MB/s, wobei Transcend diese Übertragungsrate mit einer eigenen Speicherkarte gemessen hat. Wir haben es mit unserer Lexar SDHC-UHS-II-Karte versucht, die in der Olympus so schnell war. In der Tat ließen sich die Daten mit 90 MB/s auslesen. Überraschenderweise lag die Schreibrate ebenfalls bei 90 MB/s. Für unterwegs ist das also eine super Lösung, eine gefüllte 32 Gigabyte große Speicherkarte lässt sich damit in sechs statt in 27 Minuten auslesen.

Zu Hause am Desktop-PC bietet sich der gut 20 Euro teure Kartenleser RDF9 von Transcend an. Dieser wird mit dem mitgelieferten, 45 Zentimeter langen Kabel an den PC angeschlossen. Der RDF9 verfügt neben einem SD- und Micro-SD- auch über einen CompactFlash- sowie einen MemoryStick-Steckplatz. Zudem unterstützt der SD-Steckplatz UHS II. Transcend verspricht eine Leserate von 260 MB/s und eine Schreibrate von 190 MB/s. Dies gilt ebenfalls für eine Transcend-Speicherkarte (UHS II). In unserem Test brachte er es mit der oben bereits verwendeten Lexar-Speicherkarte auf bis zu 205 MB/s beim Schreiben und 220 MB/s beim Lesen. Mit USB 3.0 sind in der realen Praxis sogar Übertragungswerte von 300 MB/s problemlos möglich. Unsere beispielhafte gut gefüllte 32 Gigabyte große Speicherkarte wäre mit dem Transcend RDF9 in gut zweieinhalb Minuten ausgelesen, sofern denn die Festplatte beziehungsweise SSD, wohin die Daten kopiert werden, überhaupt leistungsfähig genug ist, die Daten entsprechend schnell zu speichern.

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