Rubrik: Bildgestaltung

Sonnenuntergänge fotografieren wie ein Profi

2018-02-19 Sonnenuntergänge sind so unterschiedlich wie der Tag den sie beenden. Fachbuchautor Michael Hennemann erläutert in diesem Fototipp seine fotografische Herangehensweise an Sonnenuntergänge. Zudem führt er den Leser in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung an den richtigen Arbeitsablauf heran, mit denen die technische Ausführung zum Kinderspiel wird.  (Michael Hennemannn)

  • Bild Wenn Sie direkt in den glutroten Sonnenball fotografieren werden Palmen, Bäume und auch Personen als tiefschwarzer Scherenschnitt vom farbschwangeren Himmel abgehoben. Aufnahmedaten: Canon PowerShot G11, 140 mm (KB-Äquivalent), f/8, 1/250 s, ISO 200. [Foto: Michael Hennemann]

    Wenn Sie direkt in den glutroten Sonnenball fotografieren werden Palmen, Bäume und auch Personen als tiefschwarzer Scherenschnitt vom farbschwangeren Himmel abgehoben. Aufnahmedaten: Canon PowerShot G11, 140 mm (KB-Äquivalent), f/8, 1/250 s, ISO 200. [Foto: Michael Hennemann]

Oft als Klischee belächelt, dennoch gerne fotografiert: Wohl kaum ein Fotograf, der bei einem malerischen Sonnenuntergang nicht auf den Auslöser drückt. Um die unter- oder aufgehende Sonne formatfüllend abzulichten, brauchen Sie ein richtig langes Teleobjektiv, wie Sie es von den Sportfotografen am Spielfeldrand aus Fernsehübertragungen von sportlichen Großereignissen wie der Fußballbundesliga oder Olympia kennen. Geeignet sind Brennweiten ab 200 mm.

Ich persönlich verwende meist eine kürzere Brennweite und nehme es in Kauf, dass die Sonne so nur relativ klein abgebildet wird. Dafür erspare ich mir einiges an Gewicht und bekomme außerdem Fotos, die neben der Sonne ausreichend Umgebung zeigen. Es muss ja nicht immer der im Meer versinkende rote Feuerball sein. Ein besonderer Blickfang bei Sonnenaufgangs- oder -untergangsaufnahmen sind Silhouetten von Personen oder anderen markanten Objekten im Vordergrund. Sie werden dann komplett schwarz und ohne Details abgebildet und wirken vor dem hellen Himmel wie ein Scherenschnitt.

  • Bild Ein gutes Sonnenuntergangsfoto braucht keine lange Brennweite, sondern eine interessante Bildidee. So wie hier mit Fisheye-Objektiv und einer tiefen Aufnahmepositiondieses. Aufnahmedaten: Nikon D300, 10,5 mm, f/8, 1/400 s, ISO 200. [Foto: Michael Hennemann]

    Ein gutes Sonnenuntergangsfoto braucht keine lange Brennweite, sondern eine interessante Bildidee. So wie hier mit Fisheye-Objektiv und einer tiefen Aufnahmepositiondieses. Aufnahmedaten: Nikon D300, 10,5 mm, f/8, 1/400 s, ISO 200. [Foto: Michael Hennemann]

Die richtige Belichtung von Sonnenaufgang oder -untergang ist einfacher, als Sie vielleicht denken:

  1. Stellen Sie an der Kamera als Methode für die Belichtungsmessung die Spotmessung ein und wählen Sie die Zeitautomatik als Belichtungssteuerung (Einstellung „A“). 
  2. Stellen Sie den Weißabgleich auf die Einstellung Tageslicht, so wird die Rottönung der untergehenden Sonne noch intensiver.
  3. Stellen Sie eine mittlere Blende ein, z. B. 5.6 oder 8.
  4. Richten Sie den kleinen Messkreis in der Mitte des Suchers auf eine mittelhelle Himmelspartie neben der Sonne und tippen Sie leicht auf den Auslöser, um die Belichtung zu messen.
  5. lassen Sie den Auslöser nicht los (so bleibt die gemessene Belichtung gespeichert) und wählen Sie jetzt den Bildausschnitt, den Sie gerne fotografieren möchten.
  6. Drücken Sie den Auslöser vollständig durch, wenn Sie mit der Bildkomposition zufrieden sind, um das Foto aufzunehmen.
  7. Wenn Sie ganz sicher sein wollen, das perfekte Sonnenuntergangsbild auf der Speicherkarte zu haben, machen Sie eine Belichtungsreihe mit einer Korrektur der ermittelten Belichtung um eine Blendenstufe nach unten und nach oben. 
  8. Vergessen Sie nach dem Shooting nicht, die Belichtungsmessmethode wieder auf die von Ihnen üblicherweise verwendete Einstellung zurückzustellen.
     

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